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Samstag, 7. Juni 2008
I scream, you scream
frau klugscheisser, 03:27h
Manche Dinge lassen sich erst erledigen, wenn vorher die Eiscreme aus dem Kühlfach komplett vernichtet ist. Sollte nach der Milch die Eisproduktion eingeschränkt werden, wird das vermutlich nachhaltige Auswirkungen auf die Wirtschaft im Allgemeinen haben. Und es geht nicht nur mir so. In dutzenden Filmen essen Frauen kübelweise Eiscreme, während sie auf Anrufe ihrer zukünftigen Expartner warten. Auch Männer erliegen in diesem Zusammenhang gelegentlich einer Art Massenbewegung. Bitte schauen Sie hierzu unbedingt diesen kleinen Filmausschnitt.
Im Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, kam an Sommertagen immer der Eismann in einem umgebauten VW Bus. Wenn seine Glocke von Weitem klingelte, rannten wir nach Hause, um das nötige Kleingeld zu holen. Eine Kugel auf dem runden Kekshörnchen durfte es sein. Damals gab es keine ausgefallenen Sorten. Schokolade, Vanille, Zitrone, vielleicht noch Nuss oder Erdbeere, das war die Auswahl. Die Entscheidung zwischen Zitrone und Schokolade fiel mir schwer. Fast immer entschied ich mich dann für Zitrone, denn Schokolade mochte ich noch lieber, wenn ich meine Zähne in die Festform hineingraben konnte. Nach einer Kugel Zitrone fühlte ich mich erfrischt, und obwohl meine Oma behauptete, ich hätte danach sicher Durst, verweigerte ich ein Getränk. Die Zitrone klebte so schön im Mundwinkel und an Händen, man konnte noch Stunden danach Geschmacksreminiszenzen irgendwo am Körper entdecken.
Ob man sich nun die Knie aufgeschürft oder einen Zahn verloren hatte, der Eismann machte alles schnell vergessen. Ein Pflaster und ein Eis trösteten über fast alles hinweg. Manchmal wünschte ich, es funktionierte heute noch genauso. Heute esse ich sehr viel Eis, doch die einzige Wirkung ist ein Spannen um die Körpermitte. Aber schmecken tut's noch genauso gut. Der Eismann aber ist vermutlich Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen.
Im Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, kam an Sommertagen immer der Eismann in einem umgebauten VW Bus. Wenn seine Glocke von Weitem klingelte, rannten wir nach Hause, um das nötige Kleingeld zu holen. Eine Kugel auf dem runden Kekshörnchen durfte es sein. Damals gab es keine ausgefallenen Sorten. Schokolade, Vanille, Zitrone, vielleicht noch Nuss oder Erdbeere, das war die Auswahl. Die Entscheidung zwischen Zitrone und Schokolade fiel mir schwer. Fast immer entschied ich mich dann für Zitrone, denn Schokolade mochte ich noch lieber, wenn ich meine Zähne in die Festform hineingraben konnte. Nach einer Kugel Zitrone fühlte ich mich erfrischt, und obwohl meine Oma behauptete, ich hätte danach sicher Durst, verweigerte ich ein Getränk. Die Zitrone klebte so schön im Mundwinkel und an Händen, man konnte noch Stunden danach Geschmacksreminiszenzen irgendwo am Körper entdecken.
Ob man sich nun die Knie aufgeschürft oder einen Zahn verloren hatte, der Eismann machte alles schnell vergessen. Ein Pflaster und ein Eis trösteten über fast alles hinweg. Manchmal wünschte ich, es funktionierte heute noch genauso. Heute esse ich sehr viel Eis, doch die einzige Wirkung ist ein Spannen um die Körpermitte. Aber schmecken tut's noch genauso gut. Der Eismann aber ist vermutlich Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen.
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Donnerstag, 5. Juni 2008
A room with a view (28)
frau klugscheisser, 16:06h

Paris, La Défense
Eigentlich wollte ich Bilder aus dem Hotelzimmer in Skandinavien liefern. Eines zu jeder Stunde, weil's da gerade nur dämmert und nie richtig dunkel wird aber dann dachte ich mir, das glaubt mir sowieso wieder keiner und die Bilder könnten ja alle schon am Nachmittag entstanden sein und nachts muss ich ja auch mal schlafen. Das ausschlaggebende Argument gegen die nächtliche Midsommerfotoserie lieferte dann aber mein Arbeitgeber, der mich statt nach Stockholm kurzerhand nach Paris schickte. So ist das halt manchmal bei uns. Dabei war ich bisher fast ausschließlich im Winter in Skandinavien, wenn es nie richtig hell wird und ich sowieso
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Montag, 2. Juni 2008
De partir n'importe où
frau klugscheisser, 12:25h
"He is designing for grown women in a world of little-girl images."
Suzy Menkes, International Herald Tribune
Yves Saint Laurent, 1.8.1936-1.6.2008
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