Montag, 15. Juli 2019
Music
Ich weiß schon, dass Sie lieber eine Geschichte über's Fliegen hätten aber manchmal muss erst das raus, was gerade ansteht. Das ist wie Erdschichten abtragen, um das Gesuchte auszuheben. So funktioniert zumindest mein Kopf.

Die liebe Gaga hat mich wieder an eine bestimmte Musik erinnert. Eigentlich höre ich alles Querbeet und habe in jedem Genre meine Vorlieben. Dann gibt es Musik, die ich nur in einer gewissen Stimmung höre sowie andere, die ich deswegen nicht mehr hören mag, weil sie so viele Erinnerungen mitbringt. Eine Phase meines Lebens hatte ich das starke Bedürfnis nach Ambient Musik - atmosphärische Klänge, teilweise mit Rhythmen untermalt, die mich heute sehr stark an Entspannungsmusik erinnern, wäre da nicht diese etwas düstere Nuance. So bin ich um 2000 auf Pete Namlook gestoßen. Sein Album Air II lief bei mir in Dauerschleife in einer Zeit, die stark mit Schlaflosigkeit einherging. Wollen Sie mal reinhören?


Die Schlaflosigkeit ist geblieben, ich befürchte aber heute, die Musik ist für Abhilfe nicht sehr zuträglich. Meine Gedankenkreise ziehe ich heute lieber in Stille.

... comment

 
die ersten acht Minuten....unheimlich, wie Fallen im Traum, wirklich düster... später dann auch Passagen wie ein Soundtrack zu einem Tauchgang in einer Höhle, unvorstellbar, das am Tag zu hören - - - puh - - - aber ist ja auch lange her, dass du das in Dauerschleife gehört hast. Man hat ja so Phasen. Ich hatte mal eine Phase, da war ich ganz angetan von Digeridoo in allen Varianten, hab lauter Importschallplatten aus Australien bestellt oder viel mehr CDs, die gabs da schon. Geht mir heute regelrecht auf die Nerven. Könnte ich noch mehr Beispiele bringen. Eine Sängerin aus Algerien, wo ich sogar begeistert beim Konzert war, neulich mal wieder andere Sachen von der Festplatte by random gehört, ich fand es nur noch schrecklich und hätte am liebsten auf die delete-Taste gedrückt, wenn es die denn bei meinem alten Festplattenplayer gäbe. Total umständliches Teil, muss man immer erst ein Notebook anschließen. Wenn ich es überlege, könnte ich eine Top Ten oder - ach was - Top Twenty oder Fifty von Songs auflisten, die ich früher spitzenmäßig fand und heute unerträglich. Schon komisch, wie sich der Geschmack teilweise ändert. Andererseits gibt es aber auch viele Stücke, die mich mein Leben lang begleiten. Aber auch beim Essen haben sich meine Geschmacksvorlieben teilweise umgekehrt, ich mochte früher kein Marzipan, heute liebe ich es.

... link  

 
Die Tatsache, dass sich der Geschmack ändert, ist für mich ein Indiz der Entwicklung. Musik war bei mir immer schon stimmungsabhängig, manchmal lässt sich damit auch eine Stimmung beeinflussen. Wenn ich so überlege, komme ich auch auf Stücke, die ich früher sehr mochte, heute aber nicht mehr. Da sich aber auch das Tonträgermedium im Laufe der Zeit änderte - zunächst Schallplatten und Cassetten, dann Cds und jetzt fast nur noch mp3 - höre ich viele Lieblingsstücke heute aus praktischen Gründen nicht mehr. Letztens habe ich ein klassisches Stück vom Mp3 Player gelöscht, weil es seine Wirkung nicht mehr erzielte. Das Stück selbst ist bestimmt immer noch gut, ich mag es nur nicht mehr hören, weil sich das geändert hat, womit ich es einst verband.

... link  


... comment