Donnerstag, 22. September 2022
Don't it always seem to go...
... that you don't know what you've got till it's gone.

Nicht nur Joni und Janet besangen es, auch ich weiß, dass sich Vieles über die Jahre ändert. Manches lautlos und unbemerkt, manches mit einem Kanonenschlag und zwar dort, wo wir's am wenigsten erwarten, wo es aber ganz individuell weh tut. So geschehen mit dem Ausbruch der Pandemie, dem Ukrainekrieg und vielen anderen Ereignissen in der Vergangenheit. Das ganze Ausmaß spüren wir erst so richtig, wenn es mit persönlichen Einschlägen einhergeht. Ansonsten kommen wir mit einem Streifschuss gesellschaftlicher Unbequemlichkeiten davon, den wir nach Abheilen bald vergessen. Wenn es nur irgendwie weitergeht, balancieren wir äusserliches Ungleichgewicht mit eigener Annehmlichkeit. Je schneller wir adaptieren umso schneller ist die Erschütterung vergessen.

Schnelle Autos, höhere Gehälter und die warme Wohnung fallen für die unter die Kategorie Spielsachen, deren Grundbedürfnisse gesichert sind. Sowas geben wir nur unter lautem Protest her. Hier ist die Stelle, an der mein Text die Kurve nicht mehr kriegt, denn was ist ein Blog schon mehr als eine kleine Spielerei, die jetzt auf der Kippe steht, da Dirk Olbertz - der Betreiber von blogger.de - aufhören wird. Als Twitter aufgekauft werden sollte, fanden wir das ein wenig skandalös, im Grunde war die Aufregung aber nur Ausdruck einer Internetsüchtelei. Der Raum hier ist mein über die Jahre gewachsenes Stück Heimat. Zwischen langen Ruhephasen kam ich immer wieder hierher zurück. Manchmal las ich nur alte Beiträge, freute mich über längst Vergessenes oder wunderte mich über meine einstigen Sichtweisen. Ein andermal war mir danach, das Eingabefenster mit Buchstaben zu füllen und etwas in die Welt hinauszuschicken und meine Gedanken für andere nachvollziehbar zu sortieren. Über die ungewisse Zukunft dieser Plattform bin ich traurig, denn ich ahne, dass ich kaum eine private URL mein Eigen werde nennen können, die so gut zu mir passt wie diese hier.

Im globalen Vergleich ein Fliegenschiss, werden Sie jetzt denken. In einigen Monaten werde ich bestimmt ein neues Spielzeug gefunden oder viel schlimmere Sorgen haben. Heute Abend ist es mir jedoch das Wichtigste. Und das soll hier festgehalten werden. Mach' es gut, kleine Internetecke. Du warst sehr kuschelig. Ich werde Dich vermissen.


Das einzige Katzenfoto auf meinem Blog

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Noch lebt die Hoffnung, daß sich jemand findet und kümmert. Ich finde es keinen Fliegenscheiß - es hat mich die halbe Nacht schon beschäftigt. Es geht ja nicht nur um die URL, sondern auch um die Nachbarschaft : ) Ich drück uns ganz fest die Daumen.

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Ja, vielleicht geht's weg wenn ich nicht hinschaue. Meine Taktik ist da eher offensiv. Ich schaue mich entweder nach was anderem um oder lege dieses Hobby ad acta.
Um die Nachbarschaft tut's mir aber auch leid. Ich habe so gerne in alten Kommentaren gestöbert und im Nebenhaus gelesen.

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Vor allem die verwaisten (also nicht nur verlassenen) Blogs - um die ists ja wirklich leid.

Aber derzeit scheint, daß alles Gut wird *uff*

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Ist mir damals bei myblog auch so gegangen.
Ich bin dann doch zu Wordpress umgezogen.
Man wechselt tatsächlich die Welt.

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Du warst auch auf myblog? Hast Du Deine Zugangsdaten noch? Ich kann mich nicht mehr einloggen und habe den Besitzer Sven Thiele kontaktiert. Tumbleweed, wie mir scheint...

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Ja, ich blogge schon sehr lange, ich glaube, seit 2004.
Das war mein letzter Eintrag bei Myblog
https://croco.myblog.de/
Und ich habe tatsächlich meine Zugangsdaten noch. Habe extra nachgeschaut.

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Ja, stimmt alles. Ich setze meine Hoffnungen aber bislang noch sehr auf Antville und darauf, dass es dort die Bereitschaft gibt, Blogger.de ähnlich wie Twoday unter dem gemeinsamen Dach weiter zu führen. Die Software ist ja noch ein Stück näher an der ursprünglich gemeinsamen Version (Antville wurde zwischenzeitlich auf eine neuere Version gehoben) als der einst abgebogene Zweig von Twoday. Technisch sollte es sicher gehen, bleibt die Frage nach dem sonstigen administrativen Aufwand. Habe eine Kerze ins Fenster gestellt.

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Die Kerze scheint notwendig. Ich trage mich mit dem Gedanken, jetzt doch auf was Privates umzusteigen. Natürlich nur mit Unterstützung vom großartigen Christian.

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und mein 'target="_blank" dingsi geht jetzt in den Kommentaren auch nicht mehr...

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Das ist mir auch schon aufgefallen.

Aber zum Glück nimmt sich die Ameisenstadt unser an und aktuell ist unser Fortbestehen gesichert : )
Die kleinen Wunder.

Kerzerlanzünden also eine formidable Idee : )

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Ach...
... ich hätte über Tokyo wieder so viel zu erzählen. Allein mir fehlt der richtige Server.

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Sag mir, wenn du ihn gefunden hast.
Sag mir, wohin ich dir folgen kann.
Sag mir, wir werden uns nicht verlieren.

Wir haben noch nicht mal Kaffee miteinander getrunken!

Atlanta war nicht schön. Ich hatte eine komische Erfahrung. Eigentlich zwei.
Tanger/Marokko war dagegen sehr beeindruckend.

Und ja: Schreib bitte was über Tokyo. Einer meiner verbleibenden Sehnsuchtsorte.

PS kann man mit dem gesamten Inhalt hier umziehen?

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CAB-MAN!
Natürlich kann man mit allem umziehen, wenn man wen kennt, der das kann.

Und wir beide trinken einen Kaffee zusammen. Versprochen!

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Kitty Koma hat mir mal sehr geholfen. Und meine Daten von Myblog gesichert. Wenn ich nicht so faul wäre, hätte ich sie schon längst alle eingebaut in wordpress.

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Heute mit Fahrrad
ist wieder so vieles passiert, da reicht der Platz bei Twitter einfach nicht.
Ich habe mein Radl vom Land zurückbringen wollen. Natürlich waren die Reifen ein bisschen ohne Puste. Ich auch aber das ist ein anderes Thema. Beim ersten Pumpstop hielt direkt ein Auto, dessen Fahrer seine Hilfe anbot. So geht das auf dem Land. Später auf der Bundesstraße wird nämlich nur noch geschaut, wie knapp man überholen kann, ohne die Radlerin zu streifen. Ich musste mehrmals tief Luft holen, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Ab der S-Bahnstation dann ein völlig anderes Szenario. Zunächst wenige Menschen, sodass ich mein Fahrrad gut abstellen und daneben stehen konnte, ja sogar nochmal Reifen aufpumpen und das defekte Ventil ein bisschen geradebiegen. Je näher an der Stadt, umso mehr Leute steigen an der hintersten Türe zu. Obwohl man zu weiteren Türen durchgehen könnte, die noch völlig frei waren, bleiben die Fahrgäste einfach im Durchgang stehen. Eine Frau mit großem Koffer und überdimensionalem Bild, das von zwei übergroßen Mülltüten geschützt wurde, setzte sich mit all ihren Sachen ein wenig weiter. Dabei verlor sie eine der Mülltüten. Also bot ich meine Unterstützung beim wieder umhüllen an. Sie hob den Rahmen und ich zog die Tüte von unten drüber. Sie sagte, es sei nicht leicht mit so viel Krempel unterwegs zu sein. Ich erwiderte, es müsse halt Leute geben, die einen dann unterstützen.
Bereits vor einer vernünftigen Haltestelle - dass ich bis zum Hauptbahnhof durchfahren könne, erwies sich schnell als Illusion - bekam ich angesichts der Menge an Menschen Beklemmungen. Dazu muss man wissen, ich befinde mich derzeit in einer komplett aufgeblühten PTBS. Der einzige Weg, dieses Dilemma zu lösen, erschien mir in dem, was ich beim Fliegen - präziser beim Evakuierungstraining - gelernt hatte: crowd control. Also kündigte ich mit lauter Stimme mein Vorhaben an. Liebe Fahrgäste, an der nächsten Station muss ich mitsamt meinem Fahrrad raus. Wenn Sie so freundlich wären, sich entsprechend umzugruppieren. Und siehe da, es kam Bewegung in die Menge. Man rückte und schob, bis sich schließlich noch vor der Haltestelle eine Lücke auftat, in der ich mein Rad rangieren und zur Türe ausrichten konnte. Als die Türe offen war, stiegen die dort stehenden Jungs aus, um mich passieren zu lassen. Ich bedankte mich und war froh, nicht zu schüchtern oder mit falscher Bescheidenheit gesegnet zu sein. Alles wird gut, wenn wir miteinander reden, so meine Erkenntnis des heutigen Tages.

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Beim Friseur
Gestern war ich beim Friseur. Da im Herbst ganz traditionell die Farben wechseln, soll sich das gerne auch auf meinem Kopf wiederspiegeln. Um dunkle Haare aufzuhellen, muss die Farbe eine Weile drauf bleiben. Sie löst sozusagen das Haar auf, vor allem wenn sie zu lange einwirkt. Als der Friseur am Waschbecken die Farbe abwaschen wollte, kam nicht mehr viel Wasser aus der Leitung. Er entschuldigte sich, nahm den Schlüssel und machte sich auf die Suche nach der Ursache im Hausflur. Bei seiner Wiederkehr berichtete er, dass in einer der zu renovierenden Wohnungen wohl ein Wasserschaden aufgetreten war und man nun vorsorglich den Haupthahn zugedreht hatte, ihn aber für ganz kurz nochmal aufdrehen könne. Die Farbe wurde durch diese Unterbrechung ein bisschen intensiver als gewollt, meine langen Haare brachen aber noch nicht ab. Deswegen hat der Friseur vorsorglich ein bisschen mehr abgeschnitten. Und wie im Herbst warte ich jetzt einfach mal daheim, ob sie insgesamt dranbleiben oder vielleicht doch demnächst abfallen.

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Uuund? Sind sie noch dran?

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Jepp

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Déjà vu.... ich erinnere mich an 2018, als twoday begraben werden sollte, der Wiener Hoster trennte sich von dem unlukrativen Geschäftszweig mit den vielen Gratis-Twoday-Blogs. Das war alles schon sehr mit Trauer verbunden, weil ja nicht absehbar war, dass sich dann doch im letzten Moment antville um twoday kümmern würde. In der Phase der Unklarheit und Begräbnisstimmung haben viele twoday-Blogger sich in Hilfe-Strängen unterstützt und kommuniziert, wie man doch recht zügig die alten Beiträge inclusive Kommentaren auf anderen Plattformen wie wordpress importieren kann. Da gab es dann verlinkte Tutorials. Seither habe ich die wordpress-Seite mit der eigenen domain und dann wurde twoday doch gerettet. Und seither blogge ich doppelt. Immer ein Back up da, für den Fall der Fälle...

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