Montag, 29. Juli 2019
Past Lives

Was Sie hier sehen, sind meine 15 meistgelesenen Blogbeiträge. Die Reihenfolge hat sich über die Jahre nicht großartig geändert. Und weil ich mich kaum noch erinnern kann, habe ich die mal alle nachgelesen.
Ich muss sagen, viele davon gefallen mir außerordentlich gut. Manches liest sich heute für mich befremdlich - vor allem meine Freischnautzeformuliererei - aber nie langweilig. Ganz kurz habe ich überlegt, ob ich das alles wirklich alleine geschrieben habe. Durch scheinbar fremde Augen gelesen. Um's kurz zu machen: ja habe ich. Jedoch bezweifle ich, jemals wieder so schreiben zu können, so unverblümt und doch wohlgesetzt. Deswegen habe ich gleich mal bei den folgenden 10 Beiträgen weitergelesen.


Ich weiß, die Lesezahlen setzen sich auch aus den jeweiligen Kommentaren zusammen, d.h. ein Text ist nicht so oft gelesen worden, sondern viele Kommentare haben die Zahl moderiert. Ach ja, die Kommentare! Die kleinen Diskurse vermisse ich schon ein bisschen. Andererseits, so hohe Zahlen sind es auch wieder nicht, jedenfalls nicht mit bekannteren Blogs zu vergleichen. Favoriten habe ich keine aber manches liest sich wie aus einem anderen Leben. Interessant wäre es, von richtigen Buchautoren oder professionell Schreibenden zu hören, wie die mit ihren weit zurückliegenden Texten umgehen. Sind die im Rückblick ein bisschen stolz darauf? Bedauern sie das ein oder andere Werk, den veröffentlichten Text? Oder sehen sie es als ein Zeitdokument?

Ich weiß, Sie wollen hier wieder was über Fliegen lesen. Suchen Sie sich einen Text aus den obigen 25 aus, da ist der ein oder andere aus dem Themenbereich dabei.

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Nicht so systematisch, sondern ganz zufällig lese ich manchmal Texte, die vor fünf, zehn oder fünfzehn Jahren verfasst wurden, also von mir - meistens stoße ich darauf, weil ich etwas Bestimmtes suche (was ich jemandem als Link zukommen lassen will oder dergl. oder nicht noch mal neu formulieren will, weil schon mal drüber geschrieben) und dann über die Suchfunktion entweder das Gesuchte finde und mich über zig Formulierungen wundere (meistens angetan ehrlich gesagt, keine falsche Koketterie hier, das wäre ja doof), oder ich habe mehrere Suchergebnisse und fange dann an suchend zu lesen oder lese mich einfach zum Zeitvertreib fest, blättere hin und her... und staune Bauklötze. Und denke dann auch manchmal genau das, was du da oben so schön formulierst. Unterstelle mir gegenwärtig auch mehr Flachheit weniger Substanz, weniger Poesie... aber tatsächlich unterschätzt man die Qualität des gegenwärtigen Schreibens. Es ist immer noch bunt und mal tiefer und mal flacher, mal gewitzt, mal melancholisch. Diese Qualität hast du auch. Unverändert. Ohne Abstriche, auch jetzt noch. Ich verstehe genauso wenig wie bei mir, wieso deine Texte nicht intensiver kommentiert werden. Klar, es ist überall weniger geworden, aber diejenigen, die in schöner Regelmäßigkeit wenigstens ein Dutzend Kommentare haben, schreiben ja nun auch nicht so exorbitant Überraschendes oder besser. Vielleicht sind die aber mehr auf twitter und Instagram vernetzt. Das bin ich gar nicht. Will ich auch nicht. Ich werde dich jedenfalls mit viel Freude und Interesse weiter lesen und auch kommentieren!

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Im Moment scheinen einige Blogger/innen in Schockstarre zu sein, weil sie diesen Bloggertod verarbeiten müssen, das ist sicher für die, die sie kannten, ganz stark der Fall, oder auch nur die, die sie lasen. Auf mich traf beides nicht zu.

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danke
erstmal danke für's Lesen und Kommentieren liebe Gaga. Ich finde, das Bloglesen und -kommentieren ist ein bisschen wie eine persönliche Beziehung. Man verfolgt das ein oder andere über die Zeit, es gibt aber auch oberflächliche Bekanntschaften, die wieder einschlafen. Oder man liest sich eine Weile nicht aber dann wieder regelmäßig. Wie im echten Leben halt auch. Twitter und Instagram sind in diesem Fall nur sog. Reminder für feedfreie Leser. Meine Erfahrung zeigt, das bringt nicht so viel und ist m.E. eher nervig, wenn dasselbe Foto auf allen drei Kanälen kommt.
Der Tod von Sophie hat mich ebenfalls stark berührt. Aber es muss auch die geben, die danach weitermachen. Ich frage mich seit drei Tagen, ob zur Betroffenheit erst ein so gravierendes Ereignis von Nöten ist. Ist es möglich, so etwas in den Anfängen zu erkennen und abzumildern? Natürlich waren die ausgestreckten Hände da, jedoch erst zu einem Zeitpunkt, an dem das Annehmen der Hilfe vielleicht schon nicht mehr möglich war. Ganz schwierig solche Ferndiagnosen. Ich gehe da mehr von mir und den Erfahrungen aus, die ich mit Menschen in Not gemacht habe. Meistens gibt es ganz lange vorher schon Signale, Hilferufe. Was würde passieren, wenn ich in meinem Blog schriebe, ich bräuchte jemanden zum Reden? Würde mir jemand seine Telefonnummer schicken? Würde meine Leserschaft Angebote zum Treffen unterbreiten? Würde man sich hinter Annahmen und Ausreden verbergen? Blogs sind was Feines. Die Mittelbarkeit des Mediums verleitet, das ein oder andere über sonstige Zurückhaltung hinausgehend preiszugeben, andererseits ist die Verbindlichkeit ebenfalls abhängig vom Bekanntheitsgrad, der die schriftliche Form übersteigt.
Das sind so meine Gedanken zu den aktuellen Ereignissen.

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ich kann zu dem Fall nur aus dem Schlüsse ziehen, was öffentlich zutage getreten ist, da bislang niemand, der zu den Fans von ihr zählte, offenbart hat, ob es irgendeine Form von privaterer Kommunikation gegeben hat. Das wenige, was man mitgekriegt hat, war eher gar keine Reaktion ihrerseits, auch keine zaghaften Hilfeschreie. Aber das können nur die Näherstehenden verifizieren. Der Fall ist ganz groß in der Presse, aber wieviele nehmen sich das Leben, während wir hier herumtippen. Wenn man in Kontakt stand, mag man da irgendeine Verantwortung fühlen. Wie gesagt: ich hatte weder Kontakt, noch finde ich rückwirkend anhand des wenig Zugänglichen des verschwundenen Blogs, dass ich etwas versäumt habe. Stilistlisch überhaupt nicht auf meiner Wellenlänge. Ich reagiere auch sehr stark auf die Ausstrahlung von Menschen und bin dann angezogen oder eben nicht. Aus meiner unsentimentalen Distanz kann ich mir durchaus vorstellen, dass bei dem ganzen Werdegang auch eine Form von Desillusionierung eine Rolle spielte, im Bezug auf Möglichkeiten späterer Erfolge. Als wäre der maximale Höhepunkt erreicht gewesen und um es mit Hilde zu sagen "von nun an gings bergab". Da man nur von bockiger Abwehr im Hinblick auf die Offenlegung der vielfältigen Schwindeleien hört, keine Einsicht, keine explizite Reue, war in dem Aspekt auch keine Grundlage für herzende Nachsicht von denen, die ihr nicht Fan-artig unausgesetzt Tribut zollten. Sehr ungeschickt. Sich so zu verabschieden, war auch Verabschiedung von der Verantwortung und ein Garant für weltweites Mitgefühl. Der Freitod ist wohl ja nicht nachgewiesen, nur Vermutung, wenn auch naheliegende. Ich weiß nicht genau, über wieviele Freitode der letzten Wochen so viel geschrieben wurde. Mir fällt gerade keiner ein. Mir greifen Suizide aufgrund von Liebeskummer immer sehr ans Herz. Auch wenn mir jemand fremd ist. Da hat aber jeder so seine eigenen empathischen Präferenzen. Genug spekuliert.

P.S. ich bin mir absolut sicher, dass bei einem ernsthaften Hilferuf hier jede Menge Reaktion käme. Nicht nur von mir. Wenn jemand nicht inflationär jeden zweiten Tag herumjammert, dass man es als das "Übliche" verbuchen müsste, nimmt man das sehr ernst, wenn dann so etwas artikuliert wird. Das ist hier ja kein Jammerblog.

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noch ein P.S. - ich meine mit dem Mehrwert von Twitter- und Insta- u. auch fb-Aktivität in Sachen Leser und Kommentare durchaus nicht, dass jemand dort einen Link absetzt und darüber auf das Blog kommt und dann eifrig kommentiert, sondern dass sich gewisse "Communities" gebildet haben, die die Lebenssignale auf allen drei bis vier Kanälen ständig wahrnehmen und bei Sympathie auch alles abgrasen, zumal wenn sie selbst drei- bis viergleisig wirtschaften. Man vergisst dann nicht so schnell, dass es noch den oder den oder diese oder jene Bloggerin gibt, man hat permanente Denkzettel, Tag für Tag und stattet seine familiären Besuche ab.

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Das Lesen von Blogs und noch mehr das Kommentieren hat stark abgenommen. Ich lese auch nur noch ganz wenige, habe manchmal Pausen und verfolge selten längere Diskurse. Bei mir hat es verschiedene Ursachen, Konzentraton, Müdigkeit, dann Arbeit und ganz andere Felder, die beackert werden müssen. Also: Zeit. Seit ich Twitter nutze, fängt das einiges auf. Die Häppchenkultur dort spart erstmal Zeit (dafür scrollt man mehr auf der Plattform rum.) Instagram finde ich ganz interessant, wei es dort internationaler ist und man rasch viele Leute "kennenlernt". Alles aber nicht so intensiv, wie es früher bei Blogs war. Auch meine Twitter-Timeline sind zu 90 Prozent "alte Bekannte" aus dieser Zeit.

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Ja! Insta hat Duckfaces aus Übersee und Afrika! Da kommt kein Zoo dagegen an.

(merkt man irgendwie, dass das nicht mein Herzensportal im Internet ist?) Habe gehört, dass die Herzchen jetzt demnächst verboten werden, oder die Anzahl der geliebt-gelikten Bilder nicht mehr für Besucher, nur für den Eigentümer zu sehen sein soll. Stimmt das?

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Haha. Ja, mag seni. Ds ist wie bei Tumblr - jeder bastelt sich seine eigene Filterblase, und bis auf die Wiener Low-brow-Influencerin "Joanalistin" ist meine eher Influencer- und Mittagsmahlfotografen-frei. Haben ja viele Maler und Fotografen ihre Portfolios dort.

Genau. Demnächst könnten Sie dann nicht sehen, wieviel tausend Menschen mein Foto vom Essen geliked haben. Als hätte Sie das überhaupt interessiert. Aber so soll es kommen.

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hab mir mal einen Test Account angelegt, unter einem sexy Namen, ohne was hochzuladen. Ich wollte nur sehen, ob es einen Unterschied macht, was man von anderen sieht, wenn man registrierter User ist. Wenn man keine registrierte Verfolgungsjagd macht, scheinbar nicht. Wollte außerdem wissen, wie so ein Account ausschaut, dann realisiert, dass man nur Herzen vergeben kann. Das schien mir dann obszön und unanständig. Weil, wenn man dann wirklich etwas liebt, müsste man zur Differenzierung gleich ein Gedicht schreiben. Das ist mir alles unverhältnismäßig. Und zu viele Filter. Ich habe übrigens den Eindruck, dass die Filterkrankheit auch ein bißchen auf das Hermetische Café übergegriffen hat. Man muss da auf sich achtgeben!

P.S. hab den Account am selben Tag wieder gelöscht, bzw. versucht, der ist dann irgendwie deaktiviert, aber wabert immer noch rum. Ich schaue ungefähr zweimal im Monat, ob es schon Hochzeitsfotos von Heidi und Tom gibt. Das wars!

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Geherzt
Ich finde den Twitterkanal von Kid ganz amüsant. Ab und an kommentiere ich auch drunter. Aber nur sehr selektiv, weil man will ja nicht sofort inflationär oder stalkerisch rüberkommen. Auf Instagramm bin ich nur mit meinen duckfaces Urlaubsbildern, weil ich irgendwann über web developer surface auf dem Laptop keinen Zugriff auf meine EIGENEN BILDER mehr hatte! Das machte mich mistrauisch. Und die Geschichte vom Copiloten, der bei der USA Einreise rausgezogen und über angeblich pro islamische Postings verhört wurde. Hat sich als Verwechslung herausgestellt aber sein Handy wurde erst mal konfisziert. Das ist aber eine andere Geschiche und soll ein andermal erzählt werden.

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Ha.

Ich habe seit langem den Eindruck, dass auf dieser schönen Plattform eine Art Restebloggen stattfindet. Textinhalte sowie Art und Weise des gegenseitigen Umgangs stehen in keinem Vergleich zu früheren Zeiten. Bei mir begann die Interessenserosion mir dem Ausbleiben der Ressonanz auf meine vermeintlich nobelpreiswürdigen Inhalte. Mittlerweile ist mir das egal und ich betrachte den Cove als ein Stück Erinnerungsarbeit für mich selber.

Wenn ich alte Einträge von mir lese, geht es mir oft wie Ihnen: Habe das wirklich ich geschrieben????.....im Guten übrigens wie im Schlechten. Im Gros bin ich zwar nicht stolz, aber erstaunt und freue mich, dass ich das mal schrieb.

Heute fehlt mir oft die Zeit, da geht es mir wie Kid und weil Zeit auch eine Frage von Priorität ist, bleibt festzuhalten: Der Cove hat derzeit keine, also Prio.

Dass Sie hier aber wieder rummachen, finde ich super. Wie bereits geschrieben: Vielleicht ja ein Grund für mich, es direkt auch wieder zu intensivieren, wo doch Vintage total angesagt ist. Vom Alter her würde es passen.

PS Ich hoffe mit diesem Kommentar Ihre Diskursgelüste ein Stück weit gestillt zu haben...;-)

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Hallo Cab
Du blogst also heimlich? Zumindest habe ich den ein oder anderen "neuen" Eintrag gelesen, z.B. den über das Kleid und den davor. Ich trau mich nur nicht immer, einen unqualifizierten Kommentar drunter zu setzen. Und Bilder sind immer super!

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