Mittwoch, 19. September 2007
Souvenirs, souvenirs
Der gemeine Flugbegleiter kauft in Indien Gewürze oder lässt sich Lederbekleidung anfertigen. Weniger gerne, dafür ganz umsonst bringt er von dort Krankheitserreger mit. Kollegen infizieren sich nicht selten mit Amöbenruhr, was vom Fliegerarzt schon mal mit den Worten "Na wenigstens sind sie jetzt nicht mehr alleine" quittiert wird. Weil so eine Amöbenruhr ziemlich unangenehm ist und man gelegentlich doch lieber alleine wäre, empfiehlt es sich, dort auf ungekochtes Essen zu verzichten, sowie ausschließlich industriell abgefülltes Wasser zu trinken und die Zähne damit zu putzen.

Genau das habe ich alles befolgt, die schönen Äpfel in der Obstschale meines Zimmers nur eines wehmütigen Blickes gewürdigt und auch sonst vor lauter Müdigkeit das Hotelzimmer so gut wie nicht verlassen, ganz nebenbei bemerkt ein ausgesprochen schönes Hotelzimmer. Somit wähnte ich mich sicher. Irgendwann muss der Mensch allerdings essen. Die Gerichte klingen alle interessant, obwohl sich meistens nur verschiedenartig zubereitete Kartoffelpampe dahinter verbirgt. Meine Wahl fiel auf Masala dosa, was mich fortan "simsalabimbam masaladosala dim" summen ließ.

Dieses verdammt leckere Chutney muss schuld gewesen sein, dass ich mich seit gestern nur noch zwischen Bett und Toilette hin- und herquäle. Wer konnte auch ahnen, dass Chutney nicht gekocht, sondern nur gemixt wird. Ohne jetzt genauer auf meine Darmtätigkeit eingehen zu wollen, kann ich seit einigen Stunden leichte Besserung vermelden. Wo nichts drin ist, kann auch nichts mehr raus, oder um es mit Emilies Worten zu sagen: "I'm just one stomach flue away from my goal weight."

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