Crystal Clear
Bei DESCARTES wird das »clare et distincte« von Bedeutung, weil er in der Klarheit und Deutlichkeit, in der subjektiven aber logischen Gewißheit und Bestimmtheit der Erkenntnis das Kriterium der Wahrheit (s. d.) erblickt. Klar ist, was dem aufmerksamen Geiste gegenwärtig und offen ist; deutlich, was zugleich von allem anderen im Bewußtsein geschieden vorgestellt wird. »Claram voco illam (perceptionem), quae menti attendenti praesens et aperta est; distinctam autem illam, quae cum clara sit, ab omnibus aliis ita seiuncta est et praecisa, ut nihil plane aliud quam quod clarum est in se contineat« (Princ. philos. I, 45). Aber nur das wirklich klar und deutlich Gedachte hat Anspruch auf Wahrheit (Medit. III). Höchste Klarheit und Gewißheit hat das, was dem »lumen naturale« (s. d.) entspringt. Nach der Logik von PORT-ROYAL ist eine Idee klar, wenn sie uns lebhaft ergreift (I, 8 f.)[...]
GARVE erklärt: »Die Einrichtung der Natur hält zwischen dem dunklen und dem hellen Teile unserer Vorstellungen ein beständiges Gleichgewicht. Sobald die einen an Klarheit steigen, so sinken die andern in eine tiefe Finsternis, und jede Annäherung der Seele auf einen Gegenstand ist zugleich eine Entfernung von den übrigen« (Samml. einig. Abhandl. I, 31).
Na, alles klar?
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