Mittwoch, 5. Juni 2019
Treffen, Trinken, Tanzen
Rosentag
©Smilla Dankert

Smilla Dankert hat mit ihren wunderbaren Fotos den Abend des Rosenfestes wieder lebendig gemacht. Sie hat alle(!) Anwesenden nicht nur ins rechte Licht gesetzt, sondern sie durch Bildausschnitt und Arrangement so schön und lebendig festgehalten, dass mir jedesmal beim Betrachten ganz warm ums Herz wird.

Denn so ein Fest lebt von seinen Gästen. Natürlich haben die Kaltmamsell und Herr Rau für die schönste Location, das schmackhafteste Essen&Trinken, die beschwingteste Musik und die schmückendste Dekoration bei der besten Gelegenheit gesorgt. Und dann gefüllt mit so außergewöhnlich angenehmen und interessanten Menschen. Das muss man erst mal nachmachen. Ich habe noch selten so wehmütig die Zeit dahinfliegen sehen, denn jede Begegnung war zu kurz und jeder Song zu schnell vorüber.

Nach vielen Jahren hatte ich die Gelegenheit, mal wieder ein paar Worte mit Herrn Kid zu wechseln. Sie erinnern sich vielleicht, man traf sich vor einigen Jahren in Wien. Damals habe ich viel gelernt, nicht nur wer Matthew Barney ist, sondern auch wer ich selbst bin. Denn oft stellt man in Interaktionen ein anderes Bild zur Schau, als man gemeinhin von sich selbst hat. Damals hat's gemenschelt aber mit dem nötigen Abstand können wir heute darüber schmunzeln. Auch darüber, dass ich am Ende der Feier manches angeschickert wiederholte, was bereits Stunden zuvor ausführlich besprochen war. Wer hat sich eigentlich die Story mit der Apple ID Frau Klugscheisser auf dem Briefingmonitor zweimal anhören müssen, beim zweiten Mal aber mit versemmelter Pointe? Das muss Frau Brüllen gewesen sein, von der ich im Gegenzug eine ähnliche Story zwei Mal erzählt bekam.

Getroffen habe ich sie, nachdem ich ihren Mann an der Bar ganz beiläufig mit den Worten: "Ich kenne Dich"⎨Pause, in der er die Gesichtserkennungssoftware über alle bis dato gespeicherten Daten laufen lässt⎬ "Du mich aber nicht" verblüffte. Ja, Gesprächsaufhänger kann ich. Tatsächlich stieß ich auf seine Fotos - ehemals bei flickr - vor vielen Jahren, was ich ihm aber nicht verriet, weil man will ja nicht sofort als Stalker enttarnt werden. Mein Plan ging auf und ich durfte an den Tisch folgen, wo zwei reizende Damen bereits sehnsüchtig auf die bestellten Cocktails warteten.

Überhaupt ist das mit dem Stalken so eine Sache. Ich eigne mich dafür nur bedingt, denn ich bin immer noch mit der Zuordnung von (Inernet-)Namen und Gesichtern beschäftigt. Frau Novemberregen hat es mir leicht gemacht und ihren Blognamen sofort verraten. Es folgte ein Gespräch, nein nicht über ihre amüsanten Alltagsschilderungen oder ihre Person, sondern über eine gemeinsame Bekannte. Dabei hätte sie mit Sicherheit noch viel Interessantes über sich zu erzählen gehabt. Da war ich aber schon meiner Tischnachbarin zur Rechten zugewandt, von der ich nicht genau weiß, ob sie neben ihrer beruflichen Veröffentlichungen ein Blog schreibt. Hallo Frau Stedtenhopp, dass ich am Tisch mit Frau Ziefle saß, wurde mir erst durch die nachträgliche Erwähnung so richtig bewusst, obwohl ich mit selbiger ein kleines Tränchen verdrückte, während die Gastgeber ihre Kennenlerngeschichte erzählten.

Dass man sich mit Joel ganz hervorragend und nicht nur über seine Arbeit unterhalten kann, ist kein Geheimnis. Man kann übrigens auch ganz hervorragend mit ihm tanzen.

Foto ©Smilla Dankert

Beim Tanzen habe ich schließlich die Dame aus einem kurzen Buffettalk wiedergetroffen. Naja, eigentlich habe ich sie vor der Türe getroffen und sie dann zum Tanzen eingeladen aber das führt jetzt zu weit. Vor der Türe unterhielten wir uns nämlich über einige Gemeinsamkeiten und Parallelen, die mein spontanes Bauchgefühl bestätigten. Sie kennen das? Man trifft jemanden und ist sofort fasziniert von dieser Person. Ist mir so bisher nur mit Männern passiert und in diesem Zusammenhang gesehen ein bisschen peinlich. Natürlich habe ich das auch schon mit Frauen erlebt, die dann zu Freundinnen wurden aber das war nie so deutlich wie an dem Abend. Vielleicht haben Alkohol und Atmosphäre dazu beigetragen.
Als ihre Begleitung zum Gehen anmahnte, fand ich noch zwei oder drei Gründe - sprich Songs - zum Bleiben, danach entschwand sie in die Nacht. Ich tat es ihr alsbald gleich und klaute Frau Leinen das erwartete Taxi, wofür ich mich am nächsten Tag bei ihr entschuldigte. Denn eigentlich war ich so ehrlich, mich auf Nachfrage nicht als Frau Leinen auszugeben aber gleichzeitig so beschwipst und dankbar über die Aussicht auf schnellstmögliche Bettposition.

Es fällt mir schwer, alle anderen unerwähnt zu lassen, denn unterhalten habe ich mich mit vielen. Papa Kaltmamsell, die Freundin Gundi, Frau Modeste mit dem reizenden F., Frau Croco nebst Gatten (der mich bei der Geschenkeübergabe mit den Worten "alle die hier sind, gehören dazu" aufmunterte), Caro mit Partner, Frau Cucina, die beiden Lehrerinnen ohne Blog, Smilla, und so Viele mögen es mir verzeihen, an dieser Stelle nur kurz erwähnt zu werden. Ach, ach, sollen wir nun 25 Jahre warten oder für ein Nachtreffen zusammenlegen? Nein, eine Wiederholung kann es bei so einem einzigartigen Fest nicht geben. Ich bin froh, dabei gewesen zu sein, denn solche Momente klingen lange nach und hinterlassen ein Gefühl von erfüllt sein. Auf dass es die glücklichen Momente des Jubelpaares noch lange nachfüllen möge.

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