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Donnerstag, 12. April 2007
R.E.S.P.E.C.T.
frau klugscheisser, 03:17h
Nach jedem Tief geht es wieder hinauf. Diese abgeschmackte Weisheit mag man nicht glauben, wenn der Wendepunkt noch nicht erreicht, die Tränen noch ungezählt vergossen und die Kälte noch nicht aus den Gliedern geschüttelt.
Es sind die Kleinigkeiten, die das Herz erwärmen. Eine warme Hand, in der die eigene Halt findet, ein liebes Wort. Aufmerksames Zuhören, das Lächeln einer Fremden im Zug, ein kleines Kompliment, das nebensächlich eingestreut.
Es sind die Menschen, die mit ihrer Anteilnahme und Spiegelung des eigenen Selbstes das Leben lebenswert machen. Sie verdienen Respekt und Dankbarkeit. In jedem noch so nichtigen Moment.
Es sind die Kleinigkeiten, die das Herz erwärmen. Eine warme Hand, in der die eigene Halt findet, ein liebes Wort. Aufmerksames Zuhören, das Lächeln einer Fremden im Zug, ein kleines Kompliment, das nebensächlich eingestreut.
Es sind die Menschen, die mit ihrer Anteilnahme und Spiegelung des eigenen Selbstes das Leben lebenswert machen. Sie verdienen Respekt und Dankbarkeit. In jedem noch so nichtigen Moment.
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Mittwoch, 11. April 2007
Big in Japan (2)
frau klugscheisser, 02:25h

Als ich mich im Zug setzen will, stoße ich mit dem Kopf an die herabhängenden Haltegriffe. Auf dem Hinflug meinte mein ca. 1.60 großer Kollege, er sei gerne in Japan, weil er sich da endlich mal richtig groß fühlen könne.

Je näher ich meiner endgültigen Destination komme, umso bunter mischen sich ausländische Fahrgäste mit Einheimischen. Viele japanische Frauen tragen Kimonos. Es ist Samstag und die Straßen jetzt schon ziemlich voll. Japanische Trachten wie Dirndl zur Oktoberfestzeit soweit das Auge reicht. Um zum Tempel zu gelangen muss man sich durch eine enge Gasse zwängen, die von Ramschläden und Imbißbuden gesäumt wird. Selbst auf der linken Seite komme ich nur schleichend voran. Schließlich erreiche ich das Ende der Budengasse. In einem großen Trog qualmen bündelweise Räucherstäbchen. Die Menschen drumherum fächeln sich den Rauch zu oder schöpfen ihn wie Wasser mit den hohlen Händen über ihre Köpfe. Rechts und links kleine Holzkästen, aus denen sie Omikujis ziehen. Die Trommeln, in denen sich Stäbe mit den entsprechenden Nummern befinden werden pausenlos geschüttelt. Da ich wohl hier niemanden ausfindig machen werde, der mir mein Omikuji übersetzen könnte, verzichte ich lieber. Wer will schon ein schlechtes Orakel aus Nichtwissen ständig mit sich führen.
Das Omamori hingegen muss ich unbedingt haben, es soll ja ein Mitbringsel zum Geburtstag werden. Rechts und links vom Eingang werden sie jeweils verkauft. Ich weiß von der Kollegin, dass jedes Omamori eine spezielle Bedeutung hat. Als ich den Verkäufer frage, ob er englisch spricht, winkt der ganz hektisch ab. Er hat durch meine Frage ein wenig von seinem Gesicht verloren. Mit dem restlichen Teil lacht er und hofft wohl, dass ich möglichst schnell das Weite suche. Zweiter Versuch am Stand gegenüber. Ich spreche einen Umstehenden an, ob er mir die Bedeutung der ausgestellten Omamoris übersetzen könne. Kann er, wenn auch in sehr gebrochenem und schwer verständlichen Englisch. Ich traue mich nicht nachzuhaken, sondern ergehe mich stattdessen in eifrigem Kopfnicken und vielen Ahs und Ohs. Soviel ich verstanden habe, gibt es welche für langes Leben und Gesundheit, sicheres Autofahren, Abwenden von Unglück und schließlich eines für Reichtum. Es könnte allerdings auch für eine große Familie gewesen sein. Die Gestik ließ mehr Interpretationsspielraum als jegliche Gebärden meiner Gehörlosen Gäste und dieses Amulett ist somit aus dem Rennen. Langes Leben und Gesundheit ist zu teuer, deswegen entscheide ich mich für Abwenden von Unglück. Ist ja auch was.
Auf dem Rückweg streife ich versehentlich eine Person, die völlig regungslos zwischen dem Getümmel steht und die ich zunächst für eine Schaufensterpuppe hielt.

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Dienstag, 10. April 2007
Sätze, die man sofort bloggen muss (24)
frau klugscheisser, 14:46h
Es gibt nur ganz wenige Berufsgruppen, in denen man sein Leben dadurch riskiert, ein charakterliches Schwein zu sein. Kapitän ist eine davon.
Oder würden Sie ihren Arsch riskieren, um jemanden zu retten, der sie vorher wie Dreck behandelt hat?
Oder würden Sie ihren Arsch riskieren, um jemanden zu retten, der sie vorher wie Dreck behandelt hat?
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