Dienstag, 22. Dezember 2009
Boarische Weihnacht'


Ein schönes Fest euch allen da draussen.

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Freitag, 18. Dezember 2009
Let's break down the formula
Wenn es für's Leben eine Formel gäbe, dann gäbe es bestimmt auch Leute, die sie umformulieren, vereinfachen und schließlich anders darstellen würden.

Da gibt es beispielsweise die Binomischen Formeln. Vor etwa 20 Jahren hatte ich damit zuletzt das Vergnügen, vor Kurzem sollte ich mein Wissen auffrischen. Diese Formeln sind aber in etwa das Einzige, was aus 13 Jahren komplizierter Algebra in meinem Kopf hängenblieb. Die Formeln (a+b)² und (a-b)² sind es, um die es sich vorwiegend handelt. Wissen Sie's noch, wie es geht? Genau:

(a+b)²= a²+2ab+b²
(a-b)²= a²-2ab+b²

Das aber nur am Rande. Die Binomischen Formeln eignen sich hervorragend, um Beziehungsgeflechte auszudrücken. Da gibt es eine Person (a) und eine (b). Sind beide Personen einer Meinung, lautet die Gleichung (a+b)², sind sie es nicht, gilt (a-b)², wobei sich die Meinung für Aussenstehende jeweils quadriert. Sind beide gleichberechtigt, lautet die Formel (a+b)(a-b)=a²-b². Sollte nun Person (b) zufällig die dominantere Person sein, so ist in letztem Falle ein negatives Ergebnis zu erwarten. Nicht so bei Fall 2.

Kompliziert wird's, wenn nun mehrere Beteiligte ins Spiel kommen:
In unserem Fall ist das E. X und µ leben seit längerem in einem [Haushalt]. An Weihnachten kommt traditionell E zu Besuch. E ist die Mutter von X. Es gilt µ=E(X). Der arme µ wird also von E und X völlig überstimmt, denn deren Meinung ist multipliziert. Der Stunk ist vorprogrammiert und potenziert sich an Heiligabend (sigma). Unsere Gleichung lautet

sigma²=E[(X-µ)²]

Wir formen um in E[X²-2Xµ+µ²] und sollen schließlich auf sigma²=E(X²)-µ² kommen, weil E(X)= µ
Da fehlt aber meines Erachtens eine Schwiegermutter vor dem µ. Das Ergebnis bleibt allerdings unverändert unangenehm, nämlich Stunk².

Sie sehen also, auch in der Mathematik ist nicht alles so einfach und somit wie im richtigen Leben. Manche Menschen machen es sich leicht und betrachten einfach nur das Ergebnis, andere versuchen die Zwischenschritte zu verstehen. Im Grunde läuft's darauf hinaus, alles so lange zu drehen, bis das gewünschte Ergebnis herauskommt. Wie halt im richtigen Leben auch.

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Freitag, 11. Dezember 2009
Dream a little dream

urbanity@HG.Esch, LUMAS

Ich hatte einen Lieblingskindertraum und der geht so:

Bei Einbruch der Dämmerung streife ich durch die Straßen der Stadt. Die ersten Fenster beginnen von innnen zu leuchten. Keine Autos, kaum Menschen unterwegs. Gelegentlich hastet einer heim oder verschwindet hinter einer Türe. Sonst ist es ruhig. Ich breite meine Arme aus und schwinge mich auf einen Fenstersims. Drinnen sitzt eine Familie am Esstisch. Ein dampfender Topf in der Mitte. Sie löffeln Suppe aus ihren Tellern. Ich fliege zum nächsten Fenster. Einer, der langsam aus seinen Kleidern schlüpft und sie sorgsam auf Bügel hängt. Hinter dem nächsten Fenster spielende Kinder, dann wieder eine Familie beim Abendbrot, ein Paar, das sich umarmt, eine strickende alte Frau, ein Mann vor dem Fernseher. Manchmal muss ich mich ducken, um nicht gesehen zu werden, von anderen werde ich nicht gesehen. Vor allem die Familien scheinen mich nicht zu bemerken. Ich würde gerne dazugehören, mit ihnen am Tisch sitzen und essen. Oder mit den Kindern spielen, der andere Teil einer Umarmung sein oder einfach nur daneben sitzen, wenn einer fernsieht. Aber ich muss weiter. Alleine.

Selbst heute noch richtet sich mein Blick verträumt auf die erleuchteten Fassaden der Stadt. Die Dämmerung haucht ihnen Leben ein. Jedes Fenster ein eigenes Schicksal, eine eigene Geschichte. Dieses Leben hat Esch so wunderbar in Hongkong eingefangen - einer Stadt, die fast nur aus hohen Fassaden besteht. Gestern habe ich es lange in der Galerie LUMAS betrachtet. Vielleicht sehe ich es eines Tages auf meinen nächtlichen Streifzügen hinter einem erleuchteten Fenster wieder.

Heut' mach ich euch den Kid: Galerie LUMAS Brienner Straße 3, 80333 München

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