Dienstag, 25. Juni 2013
What's New?
Die junge, ambitionierte Wissenschaftlerin, die meine Abschlussarbeit betreut ist tatsächlich nicht nur jung und ambitioniert, sondern auch sehr entgegenkommend. So hat sie mir eine wichtige Quelle aus erster Hand organisiert und weitere Unterstützung ausserhalb des gesteckten Rahmens zugesichert. Zudem ist sie mir sympathisch, weil sie mich sehr an Frau Herzbruch erinnert und die ist ja bekanntlich sehr sympathisch. Aus unserem halbstündigen Telefontermin wurde ruckzuck mal das Doppelte. Und Sätze dürfen bei ihr durchaus nur aus Subjekt, Prädikat, Objekt bestehen. Meine Gliederung fand sie originell, meine Überschriften witzig. Leider ist sie schwanger und geht noch vor Abgabetermin in Mutterschutz.

Apropos Abgabetermin, ein offizielles Bestätigungsschreiben hatte ich immer noch nicht im Briefkasten, weswegen ich mal wieder Frau Dr. der Naturwissenschaften kontaktieren muss, die mir dann schätzungsweise erneut die Daumen drückt, weil sie nix weiß. Wissenschaftsbetrieb scheint ein großes Mysterium zu sein. Aber ich habe ja Geduld.

Dann noch eine neue Variation in der Spitzenstunde gelernt. Muss nächste Woche fragen, aus welchem Ballett das war. Meistens bin ich schon von den Schritten überfordert. Dann kommen noch die Arme dazu. Und wenn Frau Iwanowitsch vortanzt, vergesse ich vor lauter Bewunderung beides wieder. Vielleicht sollte ich nächstes Mal mitschreiben. Jedenfalls verstehe ich jetzt die Herkunft von "Hals- und Beinbruch" für auftretende Künstler. Je mutiger ich werde, umso abstruser die Beinahumknicker wenn's mal wieder schief geht. Ich fürchte, den Traum der Primaballerina muss ich dann doch begraben (wenn's sonst nichts ist). Aber eine kleine Leseempfehlung nicht nur für Ballettbegeisterte habe ich noch am Ende:

Lorry von bead109 schreibt über die innere Haltung beim Lernen von Neuem und das Beobachten von Experten: Being inspired or being intimidated.. Werde ich mir ausdrucken und hinter die Ohren kleben.

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Donnerstag, 13. Juni 2013
Tip Toes VI
Die letzte Spitzenstunde war desaströs. Meine aufgeriebene Blase hatte ich getaped. Normalerweise bin ich barfuß in den Schuhen. Dieses Mal hatte ich eine sogenannte convertible Strumpfhose an. Die sehen ein bisschen aus wie Trombosestrümpfe aus dem Krankenhausbedarf mit unten einem Loch. Dadurch kann die Spitze der Strumpfhose über die Zehen gezogen werden, ohne die Strumpfhose komplett auszuziehen. Durch den Strumpf habe ich meist das Gefühl, ich rutsche im Schuh. Zusammen mit dem Tape waren die Schuhe so eng, dass sie selbst beim normalen Stehen empfindlich drückten. Und dann verließen mich nach 10 Minuten an der Stange die Kräfte. Sobald man die Schritte nicht mehr ganz kontrolliert ausführen kann, sollte man aufhören, da das Verletzungsrisiko steigt. Jetzt ist aber aufhören nicht meine Stärke und so kämpfte ich mich irgendwie durch die Kombination in der Mitte. Zum ersten Mal probierte ich auch eine Pirouette, die aber nicht so wirklich gestanden war. Da halfen auch Frau Iwanowitschs aufmunternde Worte am Ende der Stunde nichts. Nach dem vermeindlichen Fortschritt der Stunde davor war ich sehr enttäuscht, zumal ich mich auf diese eine Spitzenstunde in der Woche immer richtig freue und die normale Ballettlektion davor als notwendiges Übel durchlebe. Aber aufgeben ist ja nicht meine Stärke.

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Samstag, 8. Juni 2013
Tip Toes V
Die ersten zwei Minuten des Videos waren unsere Lektion in der letzten Spitzenstunde. Ganz schön toll, was?



Etwa nach 20 Minuten merkte ich, dass ich mir durch eine Falte im Schuh die Haut abgerieben hatte. Ich erfuhr, dass Blut im Schuh bei Aschenputtel Ballerinas regelmäßig vorkommt. Das sagt zumindest Frau Iwanowitsch. Meine Schuhe seien jetzt erst richtig eingeweiht. Ausserdem lernte ich, dass dieses Herumgelaufe auf der Bühne, das ich bisher immer ein wenig entenwatschelig absolvierte, ebenfalls zur Choreographie gehört. Nächstes Mal werde ich versuchen, graziöser zu laufen.

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