Montag, 2. September 2013
I'm so tired
Nach einer Phase der großen Anstrengung nun das after adrenaline Loch. Ich merke, wie mit dem letzten Satz meiner Abschlussarbeit die gesamte Energie aus mir herausschnurrt, wie die Luft aus einem Ballon. Vier Jahre Disziplinierung, vier Jahre Zurückstellen von anderen Dingen, vier Jahre des inneren Kampfes gegen das Aufgeben und das Ziel nicht verlieren. Zudem macht mir meine Verletzung schwer zu schaffen. Ich kann mich nicht ohne Schmerzen sportlich betätigen, ganz zu schweigen von langem Stehen und Gehen in der Kabine. All das zehrt sehr am Gemüt. Aber weil ich schon groß bin und so manche Unwetter überstanden habe, weiß ich, dass ich jetzt einen Fuß vor den anderen setzen muss. Nicht vordenken, nicht planen oder zweifeln, einfach einen Schritt und dann den nächsten. Und vor allem, mich dem Gefühl der Leere und Verzweiflung nicht hingeben. Ein Schritt nach dem anderen. Manches ergibt sich, wenn es gut ist. Manches kann ich gar nicht so planen, wie es sich dann als sinnvoll herausstellt. Anderes sollte ich lieber lassen. Das ist die Wand und der Kopf, der durch will. Aber die Wand ist meistens stärker. Also suche ich Türen, statt aus dem Fenster zu springen. Irgendwann wird alles wieder anders. Ich bin sicher. Fast.

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Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh'n
Eine Freundin ist letztes Jahr zu einem großen Abenteuer aufgebrochen, von dem sie nicht sicher war, wie lange es dauern würde. Sie machte einen Segelschein, suchte sich einen Mann mit Boot und startete mit ihm im Juni 2012 von den Kanaren eine Weltumsegelung. Seitdem verfolge ich gespannt ihre Texte und Bilder von der Alita. Es scheint, als wolle sie diesen Trip noch um einige Zeit ausdehnen.


Bild: Alita©Michaela Huss

Ich bewundere nicht nur ihren Mut, sondern auch die Zielstrebigkeit, mit der sie die Vorbereitung zu dieser Reise plante. Sie brauchte einen Mann mit Boot. Schön, hat sie sich ebenauf die Suche gemacht und wurde fündig, hat ein paar Wochen ausprobiert, ob man es auch für längere Zeit miteinander aushalten würde und es klappte. Sie brauchte einen Zwischenmieter für ihr kleines Häuschen in München. Checked. Sie brauchte eine Lösung für ihre Arbeit bis auf Weiteres. Checked. Sie brauchte Freunde, die sich um laufende Verpflichtungen kümmern. Checked. Und weil sie keine Aussteigerin ist, sondern wieder in ihr altes Leben zurückkehren wird, musste sie all das sehr sorgsam planen.

Ab hier muss ich ein wenig ausholen. Als ich vor einigen Jahren als Tauchlehrer tätig war, wollte ich immer mal für eine Weile nach Tonga. Die Alita wird im November in Tonga sein. Ausserdem bin ich gerade sehr angeschlagen, sodass ich mich für längere Zeit beurlauben lassen möchte (die Kaltmamsell hat's erfunden). Möglicherweise läßt sich die Auszeit mit einem Trip nach Tonga verbinden. Das wären dann zwei Punkte auf meiner "Bucketlist". Ich habe keine Ahnung, wohin mich dieser Gedanke führen wird aber der Wunsch nach beidem ist sehr stark.

Bleiben Sie dran, wenn ich jetzt meine Träume sozusagen materialisiere.

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Mittwoch, 21. August 2013
Sanvean
Die heutige Nacht ist magisch und gut geeignet, um so Manches loszulassen.



Liebe Gaga, das ist für Dich.

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Dienstag, 20. August 2013
I Can't Get No Sleep
Von einer Europatour zurück, die frühes und sehr frühes Aufstehen implizierte, wache ich jeden Morgen zwischen 3 und 4 Uhr auf. Das ist erst mal nicht schlimm, weil ich in der Stille der Nacht ganz gut an meiner Abschlussarbeit schreiben kann. Dann gibt es aber auch Nachteile, beispielsweise bin ich schon um 22.00 totmüde, fülle morgens die Waschmaschine und denke mir: "Ach, ich kann sie ja nicht anschalten, weil das Schleuderprogramm so laut ist" oder ich schleiche auf Zehenspitzen durch die Wohnung, damit der Untermieter nicht wach wird. Früher habe ich bei solchen Gelegenheiten immer die Goldbergvariationen von Bach aufgelegt. Der schlaflose Graf hatte sich einst daran ergötzt. Leider habe ich mich in letzter Zeit ein wenig sattgehört. Und irgendwie denke ich, sind 4-5 Stunden Schlaf pro Nacht auf Dauer auch etwas zu wenig.
Da gibt es so einiges, was mich derzeit umtreibt. Die Gedanken drängen sich in meine Träume und lassen sie so lebendig sein, als ob es gestern tatsächlich geschehen wäre. Ich weiß nicht, ob es am Schlafmangel liegt oder an meiner Phantasie aber diese Träume sind manchmal sogar besser als der langweilige Alltag. Weil ich verletzungsbedingt immer noch keinen Sport treiben darf, ist mein Energieüberschuss inzwischen so immens, dass ich auch im Schlaf mehr zapple als sonst. Vielleicht renkt sich alles wieder ein, wenn ich mich wieder auspowern kann. Wann das sein wird, steht noch in den Sternen. Und die schaue ich mir jetzt am Nachthimmel an.

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