Dienstag, 3. Dezember 2019
Return To Sender
Türchen No.3



Heute mal ein besonderer Service: Weil meine Postkarte an Gaga von der Post leider nicht zugestellt wurde, hier die elektronische Variante. Den Kartentext habe ich nur noch so ungefähr im Kopf.

Liebe Gaga,

so ein Gipsbrusthalter hat bei voranschreitendem Alterungsprozess durchaus seine Vorteile. Es bleibt alles dort, wo es sein sollte oder zumindest wo es bei Abdruckherstellung war. Zudem ist er sozusagen wireless, kein Ausleiern der Bänder/Kabel und muss nicht gewaschen werden. Sowas brauchen wir natürlich noch nicht, man kann ihn aber auch den weniger Beschenkten ausleihen.

Herzliche Grüße
Frau Klugscheisser


Der Text könnte aber auch ganz anders gewesen sein, darauf möchte ich mich nicht festlegen. Die Karte hat ebenfalls eine Geschichte, denn ich habe sie unter den Gratiskarten entdeckt, die in Kneipen und Cafés immer vor den Toiletten ausgesteckt sind. Früher war auf der Rückseite mehr Platz zum Schreiben, heute ist dort viel Werbung aufgedruckt. Die ausgefallendsten habe ich aufgehoben, um sie an Freunde und Bekannte mit einer kryptischen Nachricht zu senden. Meistens waren die Empfänger etwas ratlos, was zur Folge hatte, dass sie nachhakten. Ich konnte mich jedoch meistens nicht mehr entsinnen, was ich in einem Anfall von Genialität geschrieben hatte. Leider entstand bei den Lesenden nicht die erwartete Bewunderung geschweige denn Dankbarkeit, weshalb ich dieses Projekt wieder einstampfte. Es befinden sich davon noch ein paar in der Schublade.

Das Projekt mit den elektronischen Postkarten finde ich allerdings eine gute Idee, denn das spart Porto und garantiert die Zustellung. Mehr Postkarten in Blogs!

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Montag, 2. Dezember 2019
I'm a Nut
Türchen No.2



Vor zwei Tagen hat mir eine Freundin Walnüsse mitgebracht, glücklich gewachsene Biowalnüsse. Da es im Handel bereits geschälte gibt, besitze ich keinen Nussknacker, also das Haushaltsdingens, die Musik natürlich schon. Wie knackt man Nüsse ohne Knacker? Man kann draufstehen, mit dem Hammer hauen oder sonstwie quetschen. Der Nachteil ist, dass dann auch das Innere zerquetscht und bröselt. Meine Mutter hat früher zu Weihnachten wieder zusammengeklebte und angemalte Nussschalen als Christbaumschmuck gebastelt - es geht also auch ohne Gewalt.

Wenn man ein kleines Messer oben an der weichsten Stelle zwischen den Nähten ansetzt, kann man die Nuss aufhebeln. Ging nicht ganz leicht aber ich hab's irgendwann hinbekommen. Einen Baum werde ich aber nicht damit schmücken, denn der Birkenfeige steht sowas nicht. Die mag auch kein Lametta ("früher war mehr...") Da oben auf dem Bild sehen sie übrigens getarnte Nüsse auf einem Platzset. Zu Weihnachten verstecken die sich gerne mal. Ich glaube, die sind zudem nachtaktiv und sehr anhänglich, jedenfalls finde ich manchmal morgens eine im Bett. Das geheime Leben der Nüsse.

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Sonntag, 1. Dezember 2019
Outside
Türchen No.1

Geh mal raus, haben sie gesagt, sonst erlebst du nichts, haben sie gesagt. Also bin ich heute mal vor die Türe gegangen. Nur mal eben über die Straße, denn seit einiger Zeit - und davon habe ich gerade viel - beobachte ich Menschen, die geheime Botschaften unter einem Schild am Haus gegenüber verstecken. Danach telefonieren sie oder tippen irgendwas in ihr Handy. Zunächst dachte ich an Gaunerzinken - Geheimbotschaften von Hausierern und Einbrechern. Der Sache wollte ich auf den Grund gehen.

Mit Hilfe eines kleinen Taschenmessers lieferte ich ein Tütchen zutage, in dem sich Zettel befanden. Auf den Zetteln stehen datierte Unterschriften. Erinnert ein bisschen an Bücherausleihe.



Nach ausgiebiger Internetrecherche stieß ich auf eine Webseite, auf die ich mir immer noch keinen Reim machen konnte. Erst die Kaltmamsell konnte mir die Zettelchen erklären. Es handelt sich hier um sogenanntes Geotagging. Das sind quasi die Höhlenzeichnungen des Internets. Wieder was gelernt. Das Tütchen habe ich natürlich brav zurückgesteckt, damit ich niemandem den Spaß verderbe.

Ansonsten alles ruhig hier. Ein kurzer Fußmarsch von fünf Minuten hat mich meine Pläne für anschließendes Kino verwerfen lassen. Zwei Stunden sitzen wären meinen Schmerzen nicht zuträglich gewesen. Dafür durfte ich ein exzellent selbstgekochtes indisches Mittagsmenü genießen. Großer Dank an den Koch.



Auf dem Weg ganz aktuell zum ersten Abfent etwas Weihnachtliches entdeckt:



Schon toll, dieses draussen, von dem alle sprechen!

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