Da waren sie wieder, die Neuronenstürme im Kopf. Erst vor etwa sechs Monaten kam ich in den Genuss von drei Wochen Migräne am Stück. Der Arzt wollte mir keine Medikamentenhämmer (sprich: Triptan) verschreiben. Macht nix, ich habe ja als Handwerkerin auch einen echten daheim, mit dem ich mir regelmäßig auf den Zehen hauen kann. Dann ist das Schmerzzentrum im Hirn aber ganz schön irritiert. Gehen kann ich so oder so nicht, weil jeder Schritt im Kopf weh tut.

Gestern bei einsetzendem Anfall helle Panik entwickelt. Wenn das wieder so läuft, werde ich den Arzt ermorden. Dachte ich mir so. Was ich nicht weiß, ist, ob das dann unter Notwehr oder fahrlässige Tötung fällt. Kann ich aber jetzt alles im Internet eroieren, weil Zeit habe ich ja. Statt eines Fluges nach Montreal nun also abgedunkelte Räume, gelegentliche Toilettengänge und der leise Wunsch, vielleicht mal ein Buch oder anderes zu genießen. Wird wohl Wunschdenken bleiben.

Das Triptan muss ich von der Apotheke holen, nachdem ich den Arzt "überzeugt" habe. O-Ton: "Ich hab's ihnen nicht vorenthalten weil ich böse bin, sondern weil es vielleicht sinnvollere Alternativen gibt." Was er nicht wußte: ich kann sehr böse sein. Auch die Sprechstundenhilfe weiß das jetzt.

Was machen Sie eigentlich so bei Migräne? Und wie lange dauert's bei Ihnen im Schnitt?
Bei der Kaltmamsell nachgelesen und sogar das Medikament gefunden. Sage noch einer, dass Bloggen nicht nützlich sein kann.

Ach du Scheiße.
Der Arzt mit seinen "sinnvollen Alternativen" hat offensichtlich nicht nur noch nie Migräne gehabt (muss er ja auch nicht), sondern kann sie sich nicht mal vorstellen (das sollte er).
Schnelle Besserung!

Das Medikament der Wahl reinballern, 8 bis 18 Stunden am Stück schlafen (dann schlafe ich auch komischerweise tief und fest). Wenn ich aufwache habe ich einen Hunger wie ein Wolf und bin komplett euphorisch. Wenn ich mein Schmerzmittel nicht sofort nehme oder mich nicht gleich hinlegen kann, kann ein dumpfer Schmerz tagelang bleiben und immer mal wieder heftiger aufflammen.

Je älter ich werde, desto seltener werden die Anfälle glücklicherweise.

Ich habe das Glück, dass der Schmerz bei mir nicht so schlimm ist. Unangenehm natürlich, aber lässt sich mit Ibuprofen (600-800mg) gut in den Griff bekommen. Liegen, dunkel etc. kann ich nicht, ich muss rumrennen bei Migräne, je ruhiger ich bin desto stärker wird der Schmerz. Am besten spazieren gehen und dabei Musik hören.

Gegen das größere Problem - Sehstörungen und Denkunfähigkeit - habe ich noch nichts gefunden.

Dauer meistens 1-2 Tage, je früher ich es bemerke und mich entsprechend verhalte, umso schneller geht es weg.

Nehmen Sie Hormone? Solche schlimmen Anfälle hatte ich nur als ich die Anti-Baby-Pille genommen habe.

Wenn ich nichts unternehme, oder zu spät damit anfange, dauert die Migräne drei Tage, und dann gibt es das komplette Programm mit Aura und Eimer.
Wenn ich sie rechtzeitig erkenne, gibt es Ascotop Nasenspray. Der wirkt innerhalb von drei Minuten und man muss nichts schlucken, wenn es einen eh würgt. In meiner Handtasche ruhen immer zwei Portionen.
Wenn Ihnen der Hausarztdoofie nichts verschreibt, gehen Sie doch zum Neurologen. Der weiß, was ne ordentliche Migräne ist.