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Dienstag, 6. Mai 2008
Paper
frau klugscheisser, 00:08h
Paper
Frage: warum ist Toilettenpapier in Deutschland dreilagig?
Antwort: weil man für jeden Scheiß zwei Durchschläge braucht.
Eigentlich wollte ich ja die Tage über was ganz anderes schreiben. Da waren beispielsweise diese Selbstzweifel, die sich wie Gewitterwolken bedrohlich über mir zusammenzogen. "Ach," denke ich so bei mir "schreibst das wann anders." Das braucht Zeit, das will erst mal verarbeitet sein, verdaut sowieso. Und während ich so verdaue, fällt mir wieder dieser Witz ein.
Ehrlich gesagt bin ich froh, in Deutschland zu leben. Zumindest im Hinblick auf die Toilettenpapiersituation. Jeder, der sich schon mal länger als zwei Tage im Ausland aufhielt, weiß was ich meine. Die ersten zwei Tage könnte man das, was man oben in sich hineinstopft, locker drin behalten. Irgendwann muss aber alles unten wieder raus. Chili und Pepperoni auch schon früher. Da beginnt dann die Misere. Das Gefühl der Erleichterung hält genau so lange an, bis die Hand das entsprechende Papier zur Endreinigung ertastet. Statt reißfest-flauschiger Konsistenz spürt sie dort nur einen Hauch von nichts, sozusagen die Sommerkollektion für das gepflegte Arschloch.
Einige Blätter aus hauchdünnem Zellstoff hängen da von der Wand, die schon bei leichtem Zug zum Abrollen in der Mitte nachgeben. Dieses Papier ist so dünn, das braucht keine Perforierungslinien, das fällt wie Herbstlaub von der Rolle. Das reißt schon, wenn man ganz leise hineinpupst. Ich frage mich dann immer, wozu die Landesbewohner überhaupt Papier in Rollen an die Wand neben der Kloschüssel hängen, wenn nicht zu reinen Dekorationszwecken. Zum Abputzen taugt das Zeug jedenfalls nicht. Schließlich will man sich nicht unbedingt die Hände schmutzig machen. Da sind die Araber schon ehrlicher. Sie lassen das Pseudozweckpapier einfach von vorne herein weg und nehmen die Linke. In Amerika hingegen ist der Schein bekanntlich wichtiger als alles andere.
Dass sich wenig saugfähiges Papier auf dem amerikanischen Markt behaupten kann, liegt vorwiegend an den zu Europäern unterschiedlichen Wischgewohnheiten der Amerikaner. Der durchschnittliche Gesäßreiniger ist dort nämlich ein 'Knüller', d.h. er formt aus den dünnen Blättchen einen stabilen Ballen, während der Europäer eher faltet. Hochentwickelte Kulturen - als Beispiel sei die Schweiz genannt - neigen übrigens eher zum Falten als sogenannte Hygieneentwicklungsländer. Scheinsauberkeit beginnt schon in Südeuropa. Auch dass man die Reißfestigkeit von nassem Toilettenpapier mit Murmeln testet, dass der Konsument lieber auf gelb und blau scheißt als auf rot [Zitat: es muss in der Schüssel was hermachen] und dass der Weg, den benutztes Papier vom Po zum Klärwerk in der Kanalisation zurücklegt, vier bis fünf Stunden dauert (so lange braucht man übrigens mit dem Zug von Bonn nach Berlin) all das lerne ich aus einem Artikel über die Entwicklung eines neuen Toilettenpapieres.
Inzwischen bin ich gegenüber Bewohnern von Ländern, in denen vorwiegend einlagiges Toilettenpapier benutzt wird, mißtrauisch geworden. In Anbetracht der Tatsache, dass sich viele Toilettengänger nach Vollzug nicht die Hände waschen, gewinnt die Reißfestigkeit bzw. Saugfähigkeit von Toilettenpapier eine ganz andere Bedeutung. Das aber nur am Rande. Für meinen persönlichen Komfort brauche ich dreilagiges Toilettenpapier, an Weihnachten gönne ich mir auch mal fünf Lagen. Blümchen müssen nicht sein, ebensowenig diverse Farbschattierungen. Es soll ja Leute geben, die Toilettenpapier nach der Farbe der Fliesen aussuchen. Wenn schon Farbe, dann bitte für jede Lage eine: schwarz-rot-gold, das wär's! Damit ließe sich nicht nur das große Geschäft, sondern auch die Nacht zum 1.Mai viel stimmungsvoller gestalten. Aber das traut sich natürlich wieder keiner. Alle Schisser, die Deutschen. Schon deshalb muss Toilettenpapier in Deutschland dreilagig sein.
Frage: warum ist Toilettenpapier in Deutschland dreilagig?
Antwort: weil man für jeden Scheiß zwei Durchschläge braucht.
Eigentlich wollte ich ja die Tage über was ganz anderes schreiben. Da waren beispielsweise diese Selbstzweifel, die sich wie Gewitterwolken bedrohlich über mir zusammenzogen. "Ach," denke ich so bei mir "schreibst das wann anders." Das braucht Zeit, das will erst mal verarbeitet sein, verdaut sowieso. Und während ich so verdaue, fällt mir wieder dieser Witz ein.
Ehrlich gesagt bin ich froh, in Deutschland zu leben. Zumindest im Hinblick auf die Toilettenpapiersituation. Jeder, der sich schon mal länger als zwei Tage im Ausland aufhielt, weiß was ich meine. Die ersten zwei Tage könnte man das, was man oben in sich hineinstopft, locker drin behalten. Irgendwann muss aber alles unten wieder raus. Chili und Pepperoni auch schon früher. Da beginnt dann die Misere. Das Gefühl der Erleichterung hält genau so lange an, bis die Hand das entsprechende Papier zur Endreinigung ertastet. Statt reißfest-flauschiger Konsistenz spürt sie dort nur einen Hauch von nichts, sozusagen die Sommerkollektion für das gepflegte Arschloch.
Einige Blätter aus hauchdünnem Zellstoff hängen da von der Wand, die schon bei leichtem Zug zum Abrollen in der Mitte nachgeben. Dieses Papier ist so dünn, das braucht keine Perforierungslinien, das fällt wie Herbstlaub von der Rolle. Das reißt schon, wenn man ganz leise hineinpupst. Ich frage mich dann immer, wozu die Landesbewohner überhaupt Papier in Rollen an die Wand neben der Kloschüssel hängen, wenn nicht zu reinen Dekorationszwecken. Zum Abputzen taugt das Zeug jedenfalls nicht. Schließlich will man sich nicht unbedingt die Hände schmutzig machen. Da sind die Araber schon ehrlicher. Sie lassen das Pseudozweckpapier einfach von vorne herein weg und nehmen die Linke. In Amerika hingegen ist der Schein bekanntlich wichtiger als alles andere.
Dass sich wenig saugfähiges Papier auf dem amerikanischen Markt behaupten kann, liegt vorwiegend an den zu Europäern unterschiedlichen Wischgewohnheiten der Amerikaner. Der durchschnittliche Gesäßreiniger ist dort nämlich ein 'Knüller', d.h. er formt aus den dünnen Blättchen einen stabilen Ballen, während der Europäer eher faltet. Hochentwickelte Kulturen - als Beispiel sei die Schweiz genannt - neigen übrigens eher zum Falten als sogenannte Hygieneentwicklungsländer. Scheinsauberkeit beginnt schon in Südeuropa. Auch dass man die Reißfestigkeit von nassem Toilettenpapier mit Murmeln testet, dass der Konsument lieber auf gelb und blau scheißt als auf rot [Zitat: es muss in der Schüssel was hermachen] und dass der Weg, den benutztes Papier vom Po zum Klärwerk in der Kanalisation zurücklegt, vier bis fünf Stunden dauert (so lange braucht man übrigens mit dem Zug von Bonn nach Berlin) all das lerne ich aus einem Artikel über die Entwicklung eines neuen Toilettenpapieres.
Inzwischen bin ich gegenüber Bewohnern von Ländern, in denen vorwiegend einlagiges Toilettenpapier benutzt wird, mißtrauisch geworden. In Anbetracht der Tatsache, dass sich viele Toilettengänger nach Vollzug nicht die Hände waschen, gewinnt die Reißfestigkeit bzw. Saugfähigkeit von Toilettenpapier eine ganz andere Bedeutung. Das aber nur am Rande. Für meinen persönlichen Komfort brauche ich dreilagiges Toilettenpapier, an Weihnachten gönne ich mir auch mal fünf Lagen. Blümchen müssen nicht sein, ebensowenig diverse Farbschattierungen. Es soll ja Leute geben, die Toilettenpapier nach der Farbe der Fliesen aussuchen. Wenn schon Farbe, dann bitte für jede Lage eine: schwarz-rot-gold, das wär's! Damit ließe sich nicht nur das große Geschäft, sondern auch die Nacht zum 1.Mai viel stimmungsvoller gestalten. Aber das traut sich natürlich wieder keiner. Alle Schisser, die Deutschen. Schon deshalb muss Toilettenpapier in Deutschland dreilagig sein.
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