Samstag, 31. Mai 2008
Watermelon man
Herbie Hancock

Prall und rund liegt sie vor mir. Ich halte sie an mein Ohr und klopfe mit dem Knöchel gegen die Schale. Ihr Innerstes antwortet mit dem dumpfen Echo einer Trommel. Als sich das Messer durch das Äußere bohrt, tropft Saft wie Tränen heraus. Wie weich es sich durch ihr rotes Fleisch führen lässt, nachdem der erste Widerstand gebrochen ist. Wie eine Hure mit offenen Beinen bietet sie sich mir an. Ich grabe meine Zähne hinein. An meinen Mundwinkeln bilden sich kleine Rinnsale, Wasser läuft mir die Arme bis zu den Ellenbogen hinunter. Das letzte Stück - dort wo das rot zartrosa wird und schließlich in einer weißen Schicht endet - ist am schwersten zu erreichen, und obwohl ihr Geschmack dort nur noch eine Reminiszenz dessen ist, was so orgiastisch begann, presse ich meinen Mund gegen die Innenseite der Schale und höhle sie mit meinen Zähnen vollständig aus.

Die grünen Reste türmen sich auf einem Teller. Viereinhalb Kilo wog sie und bestand doch fast nur aus Wasser, das Melonenbaby.

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