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Montag, 29. August 2011
Childhood
frau klugscheisser, 20:52h
Have you seen my Childhood?
I'm searching for that wonder in my youth
Like pirates in adventurous dreams,
Of conquest and kings on the throne...
Before you judge me, try hard to love me,
Look within your heart then ask,
Have you seen my Childhood?
People say I'm strange that way
'Cause I love such elementary things,
It's been my fate to compensate,
for the Childhood I've never known...
Die verlorene Kindheit. So sind vor allem Texte überschrieben, die sich mit Kindesmissbrauch oder äusseren Gegebenheiten auseinandersetzen, die auf Kinderseelen traumatisierend einwirken. Kann eine Kindheit wirklich verloren sein und wenn ja, müsste es dann nicht auch eine verlorene Jugend, eine verlorene Fruchtbarkeitszeit und einen verlorenen Lebensabend geben? Wird die Wichtigkeit der Kindheit denn nicht auch künstlich überhöht?
Abgesehen von einer implizierten Tragik des Titels sind Attribute der Kindheit jederzeit nachholbar. Ich kann auch mit 30 phantasieren, mit 40 ausgelassen albern sein und mit 50 Knetfiguren anfertigen. Wieso sollte ich mich in eine Alter zurücksehnen, in dem ich der Willkür anderer ausgesetzt und eigenen Unzulänglichkeiten unterworfen war? Auf einem anderen Blatt steht natürlich die Tatsache, dass schlimme Erlebnisse unabhängig vom Alter immer das bleiben, was sie sind: furchteinflößend und traumatisierend.
Eine andere Frage lautet: gibt es denn überhaupt so etwas wie Die Kindheit an sich oder ist sie vielmehr ein ideeller Platzhalter aus Reminiszenzen der romantischen Verklärung? Gibt es denn noch Kinder, die ohne Leistungsdruck und Erwartungserfüllung aufwachsen? Gab es sie denn jemals, wenn wir politische Verhältnisse der Vergangenheit wie beispielsweise Krieg und Vertreibung, soziale Verhältnisse und gesellschaftliche Entwicklungen berücksichtigen? Gab es denn je ein Kind, das in idealen Kindheitsverhältnissen groß geworden ist?
Vielleicht gibt es Annäherungswerte. Dennoch behaupte ich, dass auch diesen Kindern genügend Quellen für Defizite offen stehen. Strenge Lehrer, hänselnde Spielkameraden, körperliche Benachteiligung. Jedenfalls kenne ich keinen, der nicht seiner Kindheit auf die ein oder andere Weise hinterhertrauert, sei sie nun als besonders schwierig oder besonders schön empfunden. Verloren ist sie ohnehin, wie alles im Zuge der Vergänglichkeit verliert. Im Grunde geht es nur darum, welche Spuren die Erinnerung in uns hinterlässt. Und dafür sind wir selbst verantwortlich.
I'm searching for that wonder in my youth
Like pirates in adventurous dreams,
Of conquest and kings on the throne...
Before you judge me, try hard to love me,
Look within your heart then ask,
Have you seen my Childhood?
People say I'm strange that way
'Cause I love such elementary things,
It's been my fate to compensate,
for the Childhood I've never known...
Die verlorene Kindheit. So sind vor allem Texte überschrieben, die sich mit Kindesmissbrauch oder äusseren Gegebenheiten auseinandersetzen, die auf Kinderseelen traumatisierend einwirken. Kann eine Kindheit wirklich verloren sein und wenn ja, müsste es dann nicht auch eine verlorene Jugend, eine verlorene Fruchtbarkeitszeit und einen verlorenen Lebensabend geben? Wird die Wichtigkeit der Kindheit denn nicht auch künstlich überhöht?
Abgesehen von einer implizierten Tragik des Titels sind Attribute der Kindheit jederzeit nachholbar. Ich kann auch mit 30 phantasieren, mit 40 ausgelassen albern sein und mit 50 Knetfiguren anfertigen. Wieso sollte ich mich in eine Alter zurücksehnen, in dem ich der Willkür anderer ausgesetzt und eigenen Unzulänglichkeiten unterworfen war? Auf einem anderen Blatt steht natürlich die Tatsache, dass schlimme Erlebnisse unabhängig vom Alter immer das bleiben, was sie sind: furchteinflößend und traumatisierend.
Eine andere Frage lautet: gibt es denn überhaupt so etwas wie Die Kindheit an sich oder ist sie vielmehr ein ideeller Platzhalter aus Reminiszenzen der romantischen Verklärung? Gibt es denn noch Kinder, die ohne Leistungsdruck und Erwartungserfüllung aufwachsen? Gab es sie denn jemals, wenn wir politische Verhältnisse der Vergangenheit wie beispielsweise Krieg und Vertreibung, soziale Verhältnisse und gesellschaftliche Entwicklungen berücksichtigen? Gab es denn je ein Kind, das in idealen Kindheitsverhältnissen groß geworden ist?
Vielleicht gibt es Annäherungswerte. Dennoch behaupte ich, dass auch diesen Kindern genügend Quellen für Defizite offen stehen. Strenge Lehrer, hänselnde Spielkameraden, körperliche Benachteiligung. Jedenfalls kenne ich keinen, der nicht seiner Kindheit auf die ein oder andere Weise hinterhertrauert, sei sie nun als besonders schwierig oder besonders schön empfunden. Verloren ist sie ohnehin, wie alles im Zuge der Vergänglichkeit verliert. Im Grunde geht es nur darum, welche Spuren die Erinnerung in uns hinterlässt. Und dafür sind wir selbst verantwortlich.
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