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Dienstag, 31. Oktober 2006
Gouldfinger
frau klugscheisser, 17:32h
gould bach cantate 'widerstehe deinen sünden'
gould at home bach partita no2 (short)
bernstein and gould
life and time of glen gould
gould at home bach partita no2 (short)
bernstein and gould
life and time of glen gould
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Moment of truth
frau klugscheisser, 17:03h
Zwischen all dem Tosen und Brausen einen Moment innehalten und ganz still werden. Einem Blatt nachschauen, das lautlos vom Baum fällt. Dem Klang eines vorbeifahrenden Zuges nachhören bis er verhallt. Die glatte Metalloberfläche eines Geländers bis zu seinem Ende nachstreichen. Die letzte Stufe einer Treppe steigend wahrnehmen. Dem sich verlierenden Duft einer Erinnerung nachsehnen. Den letzten Tropfen eines Regenschauers auf der Haut spüren.
Das laue Lüftchen im Zentrum des Zyklones wirkt so trügerisch und doch bewegen sich gewaltige Kräfte drumherum. Lächerlich dagegen der Herbststurm, der mit aller Kraft seine Luftmassen unkoordiniert herumjagt. Es ist nicht die Masse, sondern die Fokussierung. Zentrierung eines Nullpunktes als Ort der absoluten Ruhe. Leben, das um den Tod kreist und sich von ihm nährt, das sich gleich einem roten Riesen aufbläht bevor es kollabiert.
Alles geht zurück zum Anfang. Und am Ende bleibt nichts als Erinnerung.
5:40
Das laue Lüftchen im Zentrum des Zyklones wirkt so trügerisch und doch bewegen sich gewaltige Kräfte drumherum. Lächerlich dagegen der Herbststurm, der mit aller Kraft seine Luftmassen unkoordiniert herumjagt. Es ist nicht die Masse, sondern die Fokussierung. Zentrierung eines Nullpunktes als Ort der absoluten Ruhe. Leben, das um den Tod kreist und sich von ihm nährt, das sich gleich einem roten Riesen aufbläht bevor es kollabiert.
Alles geht zurück zum Anfang. Und am Ende bleibt nichts als Erinnerung.
5:40
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Montag, 30. Oktober 2006
Headshrinker
frau klugscheisser, 16:16h
Meine Therapeutin hat mir eine Neurose diagnostiziert. Da bin ich sehr froh, denn sonst würde ich ja völlig umsonst hingehen. Dann wäre ich nicht besser als eine Amerikanerin, bei denen es schick zu sein scheint, sich therapieren zu lassen. Nein, ich habe jetzt einen echten Grund. Und den lasse ich mir so schnell nicht mehr nehmen. Als ich heimkam musste ich erst mal eine Tüte Chips essen. Die ganze Tüte auf einmal. Ich darf das, denn ich habe eine Neurose. Eine Tüte Chips essen ist eindeutig neurotisch. Ich darf mir jetzt auch ganz viele Kleider kaufen. Und Schuhe. Alle auf einmal. Und ich darf mich seltsam benehmen. Ich darf jetzt launisch sein oder wütend, darf patzige Antworten geben oder ohne Grund hemmungslos weinen. Und wenn einer fragt, ob ich vielleicht PMS hätte, kann ich ohne zu überlegen den Kopf schütteln und auf meine Neurose verweisen.
Wäre ich ein Mann, dann wäre alles natürlich viel einfacher. Dann dürfte ich all das ohne PMS und ohne Neurose. Männer sind einfach so. Fragt man einen Mann nach den Motiven für sein Handeln, bekommt man diese Antwort. Männer haben vielleicht auch Neurosen aber die blühen unentdeckt. Meistens fragt auch keiner den Mann nach seinen Motiven. Er sagt aber unaufgefordert, er sei eben so. Am liebsten sagt er es, wenn er zu einer Verhaltensänderung aufgefordert wird. So bin ich eben bedeutet im Falle einer Beziehung soviel wie take it or leave it. Besser gleich lassen, denn genau das meint er damit. Besser gleich das Feld einer jüngeren überlassen, die noch ihre eigenen Neurosen sucht und die deswegen noch keine unbequemen Fragen stellt. Dann soll er einfach so bleiben, wie er ist. Meinetwegen sein ganzes Leben lang. Wer mit solchen Totschlagargumenten um sich wirft, verdient es auch nicht besser. Und ich hab ja meine Neurose. Wenn ich jetzt meine Therapeutin noch dazu kriege, mir eine Persönlichkeitsspaltung zu diagnostizieren, bin ich auch nicht mehr allein.
Wäre ich ein Mann, dann wäre alles natürlich viel einfacher. Dann dürfte ich all das ohne PMS und ohne Neurose. Männer sind einfach so. Fragt man einen Mann nach den Motiven für sein Handeln, bekommt man diese Antwort. Männer haben vielleicht auch Neurosen aber die blühen unentdeckt. Meistens fragt auch keiner den Mann nach seinen Motiven. Er sagt aber unaufgefordert, er sei eben so. Am liebsten sagt er es, wenn er zu einer Verhaltensänderung aufgefordert wird. So bin ich eben bedeutet im Falle einer Beziehung soviel wie take it or leave it. Besser gleich lassen, denn genau das meint er damit. Besser gleich das Feld einer jüngeren überlassen, die noch ihre eigenen Neurosen sucht und die deswegen noch keine unbequemen Fragen stellt. Dann soll er einfach so bleiben, wie er ist. Meinetwegen sein ganzes Leben lang. Wer mit solchen Totschlagargumenten um sich wirft, verdient es auch nicht besser. Und ich hab ja meine Neurose. Wenn ich jetzt meine Therapeutin noch dazu kriege, mir eine Persönlichkeitsspaltung zu diagnostizieren, bin ich auch nicht mehr allein.
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Donnerstag, 26. Oktober 2006
Wheezing and sneezing
frau klugscheisser, 22:56h
Wenn ich das Arschloch erwische, das die Umgebung mit dem Winter aus Vivaldis Vier Jahreszeiten in unüberhörbarer Lautstärke beschallt, kann der was erleben. Wo wir doch gerade noch die letzten Nachwehen des Sommers beobachten. Nicht dass ich den Winter nicht mögen würde, so mit schönem weißen Schnee und herrlichem Sonnenschein. Aber muss es denn um alles in der Welt so sakrisch kalt sein? Mir ist schon jetzt viel zu kalt. Und ich hasse Kälte. Und Schmuddelwetter. Das muss man doch nicht herausfordern, das kommt von ganz alleine. Man zieht morgens die Rollläden hoch und draußen herrscht grauer Einheitsbrei. Hell wird´s den ganzen Tag nicht richtig. Am Abend weiß man meistens, dass man gut daran getan hätte, dem ersten Impuls nachzugeben und im Bett zu bleiben. Weil der Mensch aber unbelehrbar ist, spielt er das Spiel über Monate jeden Morgen mit. Bis jetzt warten wir noch drauf. Argwöhnisch blinzeln wir in die ersten Sonnenstrahlen. Manch einer streckt schon mal die Hand zum geöffneten Fenster hinaus. Man lässt sich vom blauen Himmel ungern über viel zu niedrige Temperaturen hinwegtäuschen. Sonst ist man nämlich den ganzen Tag zu leicht angezogen und fröstelt vor sich hin. Da lässt die Erkältung nicht lange auf sich warten.
Eine solche hat mich erwischt. Aufgrund meiner derzeitigen körperlichen und geistigen Verfassung, vermute ich ganz stark, es handelt sich um eine Variante der tödlichen Männergrippe. Nachdem ich des öfteren nicht nur Zeit-, sondern auch Klimaverschiebungen ausgesetzt bin, hatte ich das schon befürchtet, als diese widerlichen Halsschmerzen nach dem Aufwachen zwei Tage lang nicht mehr wichen. Derzeit verwandeln sie meine Nase in ein elendes Rinnsal. Die letzte Erkältung ist so lange her, dass ich im Irrglauben gesundheitlicher Unanfälligkeit meine letzten Taschentücher verschenkte. Jetzt muss die Küchenrolle mit den lustigen Pinguinen herhalten. Eine Weile stand die Rolle zur schnellen Entsorgung von
(über-)flüssigen Beischlafabfallprodukten neben dem Bett. Aufgrund der aufgedruckten Motive wurde diese Form des Einsatzes aber vom Endverbraucher nicht so gut akzeptiert. Auch hineinschnäuzen gestaltet sich zunehmend schwerer. Spätestens seit diesem unsäglichen Pinguinfilm weiß man, dass auch Pinguine Gefühle haben. Das muss der Grund dafür sein, dass Taschentuchhersteller bis jetzt noch keine personalisierten Aufdrucke anbieten, wie man es etwa von Kugelschreibern oder T-Shirts kennt. Wer will schon in ein Taschentuch rotzen, aus dem einem Mama entgegenlächelt, vorausgesetzt das familiäre Verhältnis ist ein gutes. Oh Gott, ich fantasiere. Was ich eigentlich sagen wollte: mir ist kalt, meine Nase läuft, ich bin schlecht gelaunt, und wenn dieser blöde aufgedruckte Pinguin nicht endlich zu grinsen aufhört, hau ich ihm eine rein. Noch Fragen?
Eine solche hat mich erwischt. Aufgrund meiner derzeitigen körperlichen und geistigen Verfassung, vermute ich ganz stark, es handelt sich um eine Variante der tödlichen Männergrippe. Nachdem ich des öfteren nicht nur Zeit-, sondern auch Klimaverschiebungen ausgesetzt bin, hatte ich das schon befürchtet, als diese widerlichen Halsschmerzen nach dem Aufwachen zwei Tage lang nicht mehr wichen. Derzeit verwandeln sie meine Nase in ein elendes Rinnsal. Die letzte Erkältung ist so lange her, dass ich im Irrglauben gesundheitlicher Unanfälligkeit meine letzten Taschentücher verschenkte. Jetzt muss die Küchenrolle mit den lustigen Pinguinen herhalten. Eine Weile stand die Rolle zur schnellen Entsorgung von
(über-)flüssigen Beischlafabfallprodukten neben dem Bett. Aufgrund der aufgedruckten Motive wurde diese Form des Einsatzes aber vom Endverbraucher nicht so gut akzeptiert. Auch hineinschnäuzen gestaltet sich zunehmend schwerer. Spätestens seit diesem unsäglichen Pinguinfilm weiß man, dass auch Pinguine Gefühle haben. Das muss der Grund dafür sein, dass Taschentuchhersteller bis jetzt noch keine personalisierten Aufdrucke anbieten, wie man es etwa von Kugelschreibern oder T-Shirts kennt. Wer will schon in ein Taschentuch rotzen, aus dem einem Mama entgegenlächelt, vorausgesetzt das familiäre Verhältnis ist ein gutes. Oh Gott, ich fantasiere. Was ich eigentlich sagen wollte: mir ist kalt, meine Nase läuft, ich bin schlecht gelaunt, und wenn dieser blöde aufgedruckte Pinguin nicht endlich zu grinsen aufhört, hau ich ihm eine rein. Noch Fragen?
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A different point of view
frau klugscheisser, 12:48h
Wenn eine Schildkroete ein Ziel hat, akzeptiert sie keine Hindernisse.
Bomec erzählt großartig von Kindheit und Vergänglichkeit. Ein schönes Gleichnis, das Schildkrötenleben. Aber bitte lesen Sie selbst.
Bomec erzählt großartig von Kindheit und Vergänglichkeit. Ein schönes Gleichnis, das Schildkrötenleben. Aber bitte lesen Sie selbst.
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