Montag, 15. August 2011
I Can't Dance, I Can't Sing
Die schlimmsten Unfälle passieren im Haushalt. Dabei wollte ich nur ein wenig tanzen und singen. Das letzte Mal als ich eine zweifache Pirouette auf dem glatten Parkett drehte, bin ich blöderweise ausgerutscht und nach hinten gekippt. Dabei laufen innerhalb von Sekunden so Filme im Hirn ab, in denen ich mit dem Kopf auf die Tischkante knalle und danach in meiner Wohnung bewusstlos verblute. Tage später öffnet die Hausmeisterin wegen übler Geruchsbelästigung die Wohnungstüre und findet meinen verwesenden Körper in ausgebeulten Jogginghosen und mit Spitzenschuhen unter dem Glasschreibtisch. Auf dem Bildschirm flachert der letzte Blogbeitrag - oder youporn. Gott ist das peinlich. So will ich nicht gefunden werden. Ich will in Würde sterben. Wenigstens gescheite Schuhe will ich tragen, wenn man mich stinkend aus meiner Wohnung transportiert. Also habe ich das mit dem Tanzen im Wohnbereich gelassen. Aber singen tu ich immer noch gerne. Nur jetzt gerade nicht, weil meine Stimme weg ist. Ich bin sozusagen verstummt. Och, nö, nicht komplett. Weil tatsächlich habe ich ja immer was zu sagen. Das werden viele Freunde und Bekannte leidvoll bestätigen. Wenn ich nicht reden kann, dann schreibe ich seitenlange Mails oder sogar Briefe, Tagebucheinträge oder Chatbeiträge. A bissl was geht ja bekanntlich immer. Nur Singen, das sollte ich mit entzündeten Stimmbändern lieber bleiben lassen. Nicht dass nach drei Songs noch ein kleiner Domspatz stirbt.

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Samstag, 13. August 2011
Forever Blowing Bubbles


Blaue Stunde.
Stumme Blasen.
Von oben nach unten.

Da stimmt was nicht.

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Samstag, 13. August 2011
Lovely Memories
Vollmond in Neapel. Für mich als anonymen Romantiker nur alleine zu ertragen. Eigentlich hätt's auch ein room with a view Bild werden sollen. Aus dem Hotelzimmer auf's Meer mit Blick auf eine 800 Mio. Euro Yacht. Ziemlich einmalig das ganze. Die Bilder sind mir jedoch abhanden gekommen. Mit einem einzigen Klick versehentlich gelöscht. Meine Freundin Olga sagt, die wären noch da. Irgendwo auf der Festplatte, weil Informationen kann man überhaupt nicht löschen. Sagt sie. Klingt auch logisch. Ich kann ja Informationen aus meinem Hirn auch nicht einfach löschen. Eindrücke, Gefühle und Gerüche, Farben und Formen, alles abrufbar als wär's erst gestern gewesen. Nur wenn ich es überschreibe ist es weg. Manchmal ist es allerdings mit Pastinake... Patina... Padings... wie heißt nochmal das Ding, das wie ein Krake heißt? SEPIA, richtig. Also manchmal ist da Sepia drauf. Dann erscheint's in der Erinnerung grauer oder brauner als es ursprünglich war.
Graustufen - muss man auch erst mal lernen - können erheblich zum Wohlbefinden der Schwarz-weiss-Denker beitragen. Aber wollen wir das wirklich? Eine Rakete zündet nur bei abgebrannter Lunte. Das geht nicht mit ein bisserl warm machen. Ich jedenfalls gehe jetzt meine Informationen suchen, um sie abzufackeln.

lm

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