Sonntag, 8. September 2013
Tageblog 7.9.2013 - Vergehen
Wieder nicht lange geschlafen. Mein Körper braucht wohl nicht viel mehr als 3-5 Std. pro Nacht. Dafür kann ich mich immer besser wach in einen Ruhezustand versetzen, bei dem ich nicht einschlafe.

Beim Tanzen gewesen. Nur das Aufwärmtraining gemacht und eine Diagonale. Es ist seltsam, wie sich vieles verändert. Früher musste ich immer bis an meine Grenzen gehen, sie austesten, höher schrauben, ganz nach dem Motto "wenn's keinen Muskelkater gibt, war's kein gscheites Training". Heute bleibe ich weit unter meiner Grenze, selbst der Schmerzgrenze. Trotzdem habe ich mehr Spaß, weil ich das genießen kann, was geht. Weil ich dankbar sein kann.

Am Abend darüber nachgedacht, was ich nächste Woche zum Fotoshooting anziehe. Das Wetter soll ja schlechter werden. Vielleicht friere ich dann in dünnen, fließenden Stoffen. Andererseits teile ich dann das Schicksal der Models, die im Winter Sommermode präsentieren sollen. Auch eine neue Erfahrung.

Die Morgenstimmung ist jetzt schon sehr herbstlich. Es riecht überall nach feuchter Erde. Ich mag das, dieser Zyklus des Aufblühens und Vergehens. Das macht mir die Zeit bewusster, die beständig läuft. Und mit ihr unser eigenes Dasein.

A propos verblühen. Meine Madagaskarpalme hat Blattläuse. Kleine weiße Punkte, die klebrige Masse hinterlassen. Keine Ahnung, wo die plötzlich herkommen. In Ermangelung eines adäquaten Mittels hab' ich sie mit Autan eingesprüht. Hilft gegen alles. Ein Bekannter hat damit mal seine Filzläuse erfolgreich behandelt. Jetzt wirft die Palme alle Blätter ab. Das war bei meinem Bekannten aber anders.

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Samstag, 7. September 2013
Tageblog 6.9.2013 - Veränderung
Während draussen der sich aufbäumende Sommer stattfindet, friere ich drinnen. Das liegt einerseits am Schlafentzug, andererseits am Gewichtsverlust. Ich passe jetzt wieder in eine kurze Sommerhose, die ich mir vor etwa 20 Jahren gekauft habe und von der ich mich nie trennte, weil sie mir so gefiel.

Flüge nach Tonga sind ganz schön kompliziert und ziemlich lange. Dabei mag ich nicht mehr als drei Stunden in dieser Röhre sitzend verbringen. Wenn ich segeln will, muss ich das wohl oder übel doch in Kauf nehmen. Wird mir schon was einfallen, um mich abzulenken.

Heute wieder Physiotherapie. Der junge Palpator ist unbeeindruckt, wie immer, obwohl ich doch ganze zwei Wochen nicht da war. Wir lachen, reden und scherzen, während er die bösen Stellen in meinem Körper malträtiert. Ich kann meist nicht so recht einschätzen, was dabei in seinem Kopf vorgeht. Vielleicht ist das aber auch besser so. Beim Anziehen zickt der seitliche Reissverschluss meiner 20 Jahre alten Sommerhose. Das tat er immer schon, nur ist dieses Mal die Situation recht ungünstig. Ich habe nämlich nicht so viel drüber und soll gleich heimradeln. Der Palpator bietet mir ein Handtuch an. Soweit kommt's noch.

Nachts dann wieder schmerzbedingt aufgewacht. Nach drei Stunden Schlaf. Entweder ich schnappe irgendwann über oder ich schlafe zwei Tage am Stück durch. Beides wird hoffentlich nicht eintreffen.

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Freitag, 6. September 2013
Little Things
being in love with life

Es ist ganz eigenartig, wie plötzlich die kleinen Dinge in den Vordergrund rücken, wenn einem der Boden unter den Füssen weggezogen wird. Das muss nicht zwingend mit einer lebensbedrohlichen Krankheit in Verbindung stehen. Es genügt, wenn der gewohnte Alltag plötzlich nicht mehr funktioniert, wenn die vermeindliche Sicherheit fehlt, nach der wir so sehr suchen und die doch immer eine Illusion sein wird. Dann öffnet sich plötzlich ein Raum, in dem man die Umgebung und, in Verbindung mit ihr, sich selbst viel stärker wahrnimmt. Dann lebt man im Augenblick. Schade, dass dafür erst etwas Einschneidendes geschehen muss.

Ich spüre gerade alles sehr bewusst, freue mich an den Klängen aus einem offenen Fenster oder dem Lächeln einer gegenübersitzenden Frau in der U-Bahn. Freundliche Worte wärmen mein Herz und in Umarmungen kann ich hineinfallen. Noch nie war ich so losgelöst von äusseren Umständen meines Lebens glücklich. Seltsam ist das vor allem für meine Mitmenschen, die von mir einen völlig konträren Zustand erwarten und mir mit ernster Miene entgegentreten. Und dann freue ich mich, wenn ich sie mit meinem Lachen anstecken kann.

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