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Sonntag, 14. Juni 2020
It is Familiar to Me
frau klugscheisser, 00:57h
Als nichts mehr ging, als ich tagelang nur noch mit letzter Kraft zwischen Bett und Toilette hin und her schlich, nahm ich all meinen Mut zusammen, buchte eine Bahnfahrkarte, packte einige Kleidungsstücke zusammen und fuhr zu meiner Mutter. Ich weiß nicht, woher ich die Energie nahm, denn das ist kein kleiner Schritt. Das ist ein erheblicher Kraftaufwand, physisch wie psychisch. Ich ahnte, dass es nicht leicht sein würde, denn das Verhältnis zu meiner Mutter ist alles andere als unbelastet. Ich wusste, ich müsste im richtigen Moment schweigen können und aussitzen, mich innerlich an einen unbehelligten Ort zurücklehnen. Und dennoch hatte ich das Bedürfnis, dieses Risiko einzugehen.
Nach der Narkose im Dezember, da war ich froh, dass sie an meinem Bett saß. Ich wachte auf, sprach ein paar Worte und nickte dann wieder ein. Sie wollte gehen, doch ich wünschte mir, dass sie meine Hand hält und bleibt, dass sie einfach nur da ist, während ich zwischen Traum und Wirklichkeit wechselte. Ich wollte etwas, das mir in meinem schutzlosen Zustand vertraut war und das mir die Illusion von Geborgenheit gäbe. Ich wollte meine Mutter. Kinder sehnen sich unbegreiflicherweise immer wieder nach den Eltern, die sie in manchen Fällen schlecht behandelten. Es ist ihre Normalität, die durch Kontinuität Überleben sichert. Dass es auch anders hätte sein können, begreifen sie erst viel später. Die Sehnsucht und eine diffuse Hoffnung auf Geborgenheit bleibt ein Leben lang. Das Unterbewusstsein ist wie ein Gänsekind, das sich kurz nach dem Schlüpfen auf gelbe Gummistiefel eingeschossen hat.
Meine Mutter wird älter. Langsam verliert sie ihre Spontaneität. Alles muss geplant werden, die Ankunft, die Abholung, die Mahlzeiten, die Abfahrt. Sie kommt nur schwer damit klar, dass ich kein Fleisch mehr esse. Eine altersgemäße Gelassenheit kann ich bei ihr nicht beobachten. Im Gegenteil, sie wirkt nervös und gehetzt. Alles muss perfekt sein, sie muss perfekt sein. Das ist anstrengend. Am Telefon fragte ich: "Gehst Du mit mir spazieren?" Sie sagte ja. Mehr konnte ich nicht erwarten. Ich durfte nicht mehr erwarten, denn Erwartungen erzeugen Enttäuschung, von der ich in letzter Zeit zu viel hatte. Ich wollte keinen Ratschlag und keine Erfahrungsberichte über ihre eigene Enttäuschung hören. Also sprach ich nicht über mich, sondern ertrug jeden Tag reaktionslos ihre Ausführungen über die Fehlbarkeit anderer und ihrer eigenen. Ich ließ mich bekochen, saß gemeinsam mit ihr im Garten und folgte den Gummistiefeln.
Es fing schon vor ein paar Wochen an. Plätzlich war da dieser Sumpf aus Angst und Traurigkeit. Angst vor Veränderung und Traurigkeit über Vergangenes. Früher konnte ich es kaum erwarten, dass sich etwas änderte, denn Veränderung ging immer mit der Hoffnung auf Besserung einher. Heute betrachte ich jede Änderung mit Argwohn. Kleinigkeiten ließen in mir gewaltige Wut aufsteigen. Die Nachbarin, die ihre Türe zu laut schließt, die Rücksichtslosigkeit Fremder. Ich reagierte empfindlich auf jegliche Einflüsse von aussen. Gleichzeitig suchte ich im Aussen Ablenkung von der Traurigkeit. Die Angst vor Veränderung entpuppte sich schließlich als Angst vor Vergänglichkeit, die sich mit der Traurigkeit zu einem großen Klumpen verband.
Ich hatte eine Flasche Wodka im Kühlschrank. Die trank ich über die vergangenen Tage. Eine Flasche mag objektiv betrachtet im Hinblick auf Suchtverhalten nichts bedeuten - für mich, die fast keinen Alkohol mehr trinkt, ist es viel. Ich neige zur Sucht. Alkohol, Zigaretten, Essen, Serien, alle Arten von Ablenkung, meine innere Türe steht dafür weit offen. Ich bin nicht gut im Aushalten. Als ich ihn fragte, ob sein Zustand jetzt ohne Drogen besser sei, sagte der Freund, es sei schlimmer, denn das Gedankenkarussell drehe sich zwar gleich schnell aber ohne Alkohol oder andere Ablenkung nehme er es intensiver wahr. Er sagte auch, dass es halt keinen Weg dran vorbei gäbe. Die Gedanken drehten sich schneller und schneller, man glaube, es würde einem schlecht aber aussteigen könne man eben auch nicht und wenn man glaube, es sei nicht mehr auszuhalten und man würde zerreissen, stoppe die Maschinerie und es breite sich große Ruhe aus. Das alles sagte der Freund, der seit einem heftigen Zusammenbruch keinen Tropfen Alkohol und keine Zigarette mehr anrührt. Manchmal liegt er aber tagelang auf der Couch und schaut Dokus.
Das immer schneller drehende Gedankenkarussell und auch die Ruhe von der er sprach,kenne kannte ich. Lange Zeit war ich gut darin, meine Gedanken und Gefühle nicht so wichtig zu nehmen, weil ich wusste, dass das nur die Oberfläche ist. Darunter ist es still. Was ich nicht wusste, war die Tatsache, dass sich diese Fähigkeit verliert, wie sich Muskeln zurückbilden, wenn sie nicht trainiert werden. Statt der Stille spürte ich plötzlich eine unerträgliche Einsamkeit, die auszuhalten noch schlimmer war als zu trinken oder zu schlafen. Obwohl ich Menschen hätte kontaktieren können, wäre es nicht leichter geworden. Es hätte sich falsch angefühlt, mich stellvertretend mit gutmeinenden Bekannten zu treffen. Diese spezielle Leere kann nur mit Vertrautheit befüllt werden und mit einer tiefen, ehrlichen Verbindung von Mensch zu Mensch. Ich brauchte das gewisse Etwas, das nur durch die gelben Gummistiefel gemildert wird.
Jetzt sitze ich ratlos hier und weiß nicht so recht, wo es hingehen soll. Man muss doch irgendwann lernen können, die Gummistiefel in sich selbst zu finden. Das habe ich zumindest mal wo gelesen. Meine eigenen gelben Gummistiefel sein, denen ich folgen kann und die nie fortgehen. Ich glaube, das ist so ein Lebensziel. Alles Erlebte läuft darauf hinaus. Ich glaube auch, dass ich immer woanders Ausschau halten werde, solange ich sie nicht selber trage. Draussen regnet es aber ich gehe erst wieder raus, wenn ich meine eigenen gelben Gummistiefel gefunden habe. Ich fürchte, dafür muss ich erst mal im Keller suchen gehen.
Nach der Narkose im Dezember, da war ich froh, dass sie an meinem Bett saß. Ich wachte auf, sprach ein paar Worte und nickte dann wieder ein. Sie wollte gehen, doch ich wünschte mir, dass sie meine Hand hält und bleibt, dass sie einfach nur da ist, während ich zwischen Traum und Wirklichkeit wechselte. Ich wollte etwas, das mir in meinem schutzlosen Zustand vertraut war und das mir die Illusion von Geborgenheit gäbe. Ich wollte meine Mutter. Kinder sehnen sich unbegreiflicherweise immer wieder nach den Eltern, die sie in manchen Fällen schlecht behandelten. Es ist ihre Normalität, die durch Kontinuität Überleben sichert. Dass es auch anders hätte sein können, begreifen sie erst viel später. Die Sehnsucht und eine diffuse Hoffnung auf Geborgenheit bleibt ein Leben lang. Das Unterbewusstsein ist wie ein Gänsekind, das sich kurz nach dem Schlüpfen auf gelbe Gummistiefel eingeschossen hat.
Meine Mutter wird älter. Langsam verliert sie ihre Spontaneität. Alles muss geplant werden, die Ankunft, die Abholung, die Mahlzeiten, die Abfahrt. Sie kommt nur schwer damit klar, dass ich kein Fleisch mehr esse. Eine altersgemäße Gelassenheit kann ich bei ihr nicht beobachten. Im Gegenteil, sie wirkt nervös und gehetzt. Alles muss perfekt sein, sie muss perfekt sein. Das ist anstrengend. Am Telefon fragte ich: "Gehst Du mit mir spazieren?" Sie sagte ja. Mehr konnte ich nicht erwarten. Ich durfte nicht mehr erwarten, denn Erwartungen erzeugen Enttäuschung, von der ich in letzter Zeit zu viel hatte. Ich wollte keinen Ratschlag und keine Erfahrungsberichte über ihre eigene Enttäuschung hören. Also sprach ich nicht über mich, sondern ertrug jeden Tag reaktionslos ihre Ausführungen über die Fehlbarkeit anderer und ihrer eigenen. Ich ließ mich bekochen, saß gemeinsam mit ihr im Garten und folgte den Gummistiefeln.
Es fing schon vor ein paar Wochen an. Plätzlich war da dieser Sumpf aus Angst und Traurigkeit. Angst vor Veränderung und Traurigkeit über Vergangenes. Früher konnte ich es kaum erwarten, dass sich etwas änderte, denn Veränderung ging immer mit der Hoffnung auf Besserung einher. Heute betrachte ich jede Änderung mit Argwohn. Kleinigkeiten ließen in mir gewaltige Wut aufsteigen. Die Nachbarin, die ihre Türe zu laut schließt, die Rücksichtslosigkeit Fremder. Ich reagierte empfindlich auf jegliche Einflüsse von aussen. Gleichzeitig suchte ich im Aussen Ablenkung von der Traurigkeit. Die Angst vor Veränderung entpuppte sich schließlich als Angst vor Vergänglichkeit, die sich mit der Traurigkeit zu einem großen Klumpen verband.
Ich hatte eine Flasche Wodka im Kühlschrank. Die trank ich über die vergangenen Tage. Eine Flasche mag objektiv betrachtet im Hinblick auf Suchtverhalten nichts bedeuten - für mich, die fast keinen Alkohol mehr trinkt, ist es viel. Ich neige zur Sucht. Alkohol, Zigaretten, Essen, Serien, alle Arten von Ablenkung, meine innere Türe steht dafür weit offen. Ich bin nicht gut im Aushalten. Als ich ihn fragte, ob sein Zustand jetzt ohne Drogen besser sei, sagte der Freund, es sei schlimmer, denn das Gedankenkarussell drehe sich zwar gleich schnell aber ohne Alkohol oder andere Ablenkung nehme er es intensiver wahr. Er sagte auch, dass es halt keinen Weg dran vorbei gäbe. Die Gedanken drehten sich schneller und schneller, man glaube, es würde einem schlecht aber aussteigen könne man eben auch nicht und wenn man glaube, es sei nicht mehr auszuhalten und man würde zerreissen, stoppe die Maschinerie und es breite sich große Ruhe aus. Das alles sagte der Freund, der seit einem heftigen Zusammenbruch keinen Tropfen Alkohol und keine Zigarette mehr anrührt. Manchmal liegt er aber tagelang auf der Couch und schaut Dokus.
Das immer schneller drehende Gedankenkarussell und auch die Ruhe von der er sprach,
Jetzt sitze ich ratlos hier und weiß nicht so recht, wo es hingehen soll. Man muss doch irgendwann lernen können, die Gummistiefel in sich selbst zu finden. Das habe ich zumindest mal wo gelesen. Meine eigenen gelben Gummistiefel sein, denen ich folgen kann und die nie fortgehen. Ich glaube, das ist so ein Lebensziel. Alles Erlebte läuft darauf hinaus. Ich glaube auch, dass ich immer woanders Ausschau halten werde, solange ich sie nicht selber trage. Draussen regnet es aber ich gehe erst wieder raus, wenn ich meine eigenen gelben Gummistiefel gefunden habe. Ich fürchte, dafür muss ich erst mal im Keller suchen gehen.
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Samstag, 30. Mai 2020
Tageblog 29.5.20 - Die dunkleren Tage
frau klugscheisser, 12:39h
Hübsche U-Bahnstationen haben wir hier. Das fiel mir gestern in der U3 auf dem Weg nach Moosach auf. Die vom Olympia-einkaufszentrum und vom Moosacher St. Martinsplatz sind auch sehr apart. An der Endstation holte ich ein paar Schüsseln bei einer Freundin ab, die letzte Woche mit Salat gefüllt dort geblieben sind. Wir haben nicht im Garten gegrillt und ich aß auch nichts vom Salat aus der Schüssel aber das ist eine längere Geschichte, die nur ein bisschen mit Nahrung als Platzhalter für Fürsorge zu tun hat.
Durch seine Auszeit bedingt vermisse ich Christian. Ich glaube, er ist derzeit in seinem Umfeld gut aufgehoben, im Gegensatz zu anderen Beispielen aus der Vergangenheit (*). So habe ich ein wenig darüber nachgedacht, wie das ist, wenn man plötzlich auf die dunkle Seite kippt, in der es keine erkennbaren Lichtstrahlen mehr gibt. Das muss nicht zwingend im Suizid enden, tut es aber leider doch in manchen Fällen. Für einen schwer zu revidierenden Energieverlust reicht schon, für längere Zeit dort zu verweilen. Was ich bei mir selbst sehr deutlich beobachtete, ist ein point of no return. Ist der überschritten, kann ich kaum noch initial um Hilfe bitten, geschweige denn Hilfe annehmen. Weil mich kenne, sende ich vorher Signale, die so unspezifisch klingen wie beispielsweise: "Ja, es geht mir nicht gut und ich würde gerne kommunizieren aber macht Euch bitte keine Sorgen, weil SO schlecht geht's mir auch wieder nicht und falls Ihr keine Zeit habt, ist das Ü-BER-HAUPT kein Problem, weil ich ja drüber steh' und das im Griff habe aber falls Ihr doch Zeit hättet, so zwischen Eurem gut organisierten Alltag und vorbildhaften Leben, dann wär's echt toll, Ihr würdet Euch mal bei mir melden, wobei ich vielleicht eher nicht reden möchte." Mal ehrlich, die Message versteht doch keiner. Leider geht das manchmal aber nicht deutlicher, denn ich will mir das so schlecht geht's mir nicht ja auch glauben und vor allem, dass ich den Rückweg ganz alleine schaffen kann. Der Weg selbst ist unvermeidbar, macht aber ganz schön Angst, weil man sich so verloren fühlt.
Es soll hier nicht um Ursachen gehen, sondern um die Angst vor der Isolation im Verhältnis zu den Reaktionen von Beobachtenden. Mit ungebetenen Ratschlägen ihre eigene Angst maskierend, sprechen sie mir nicht nur meine ureigene Selbstwirksamkeit, sondern auch das Anrecht auf den Zustand per se ab. Die Hoffnungslosigkeit vermeiden, wegreden oder auflösen hat noch nie funktioniert, sehr wohl aber zuhören, da sein und zeigen, dass was sich wie ein von der Welt fallengelassen anfühlt, nicht zutrifft. Ein paar Zeilen, eine Nachfrage, ein kleines Zeichen, all das bleibt in tiefer Nacht meist unbeantwortet, jedoch nicht ohne Wirkung. Womit wir beim Knackpunkt wären. Es geht halt nicht um Rationales, sondern um Emotionen.
Leider gibt es nicht viele Menschen, die unangenehme Gefühle auszuhalten in der Lage sind. Meistens sind es die, die selbst durch ein paar Täler gehen mussten und wissen, dass es keine Abkürzungen gibt und keine Erklärungen, man aber sehr wohl dahinter wieder Horizont sieht. Die Phase selbst ist es nicht alleine, die das Sein so schwer macht, sondern vor allem der innere Widerstand gegen die Sinnlosigkeit. Gleichzeitig sehnt sich die Seele am Abgrund nach Ruhe, nach Verbindung und Halt. Ich habe ein bisschen gebraucht, um das zu verstehen. Wenn sich ein Freund von mir dort befindet, gehe ich zu ihm und wir sitzen. Er erzählt, wenn er will und wenn nicht, dann schweigen wir eben. Man kann übrigens auch am Telefon schweigen. Rückmeldung gibt es fast nie, ich weiß also nicht, ob ich was richtig mache. Das ist auch erst mal zweitrangig, weil es nicht um mich geht. Er tut übrigens, falls nötig, das Gleiche für mich. Weil er von sich weiß, dass es funktioniert, weshalb ich es auf diese Weise auch weiß.
Wochenenden und Feiertage fallen mir übrigens gerade besonders schwer. Ich ziehe also die Decke über den Kopf und lasse das Telefon zur Sicherheit mal in der Nähe. Wenn sich der Himmel zuzieht, ist die Unendlichkeit in einem selbst. Manchmal wird ein Sturmtief auch weniger schlimm als angekündigt. Zur Not fahre ich zum Freund gemeinsam im Garten sitzen. Wir grillen aber nicht und essen auch keinen Salat. Nur die Schüsseln, die sollte ich langsam wieder abholen.
(*) das Ereignis, das Viele aus meiner Blogwelt - auch mich - erschütterte und das sich jährt.
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Dienstag, 26. Mai 2020
Tageblog 26.5.20 - Morgens
frau klugscheisser, 10:48h
Weil ich festgestellt habe, dass ich nicht mehr gut zu Fuß bin, drehe ich seit ein paar Wochen morgens eine StundeRunde. Dabei fällt mir in letzter Zeit immer wieder das satte Grün auf, das mich so froh macht.
Auf der Hälfte des Weges belohnt der Blick über die Stadt. Man siehtdeutlich mit Brillenunterstützung die Frauentürme rechts, sowie das Riesenrad im Osten der Stadt. Wenn es klar ist, kommen am Horizont die Berge zum Vorschein. Heute aber ist kein Migränefönwind.
Ich variiere meinen Weg immer ein wenig und entdecke so manche Kuriosität. Heute war es ein dicker Bruder, der mich aus dem Schaufenster grüßte.
Seit einem halben Jahr fuhr ich ausschließlich Rad, weil das Laufen so schwer fiel. Fast kommt es mir vor, als seien die Beine dadurch eingerostet. Davor bin ich immer sehr gerne gelaufen, oft stundenlang, Gedanken nachhängend, kontemplativ, die gleichmäßige Bewegung nur an Straßenrändern angehalten. Auf dem Rad braucht es sehr viel mehr Aufmerksamkeit für die Umgebung, für andere Verkehrsteilnehmer oder Passanten. Das riss mich immer aus der Kontinuität, weshalb ich vorwiegend sehr früh morgens durch die Stadt fuhr. Als noch vor wenigen Wochen alles zum Erliegen kam, war auch um sieben Uhr auf den Straßen die Welt noch in Ordnung. Jetzt hat sich schon vieles wieder geändert - maßgeblich der Rückstau vom mittleren Ring.
Bild vom April, noch ohne Stau
Wenn ich heimkomme, nutze ich die Energie für ein wenig Gymnastik aus dem Internet mit so lustigen Namen wie killer abs oder upper body power workout. Yoga und ich konnten leider keine Freundinnen werden aber der Cirque du soleil - vor allem die Luftakrobatin Elisabeth - hat es mir angetan. Natürlich glaube ich, dass ich mit ein paar wenigen Übungsstunden, schätzungsweise also in einer Woche, so muskulös aussehen werde wie sie, die ihre Tage an einem Seil hängend verbringt und nebenbei noch Trainings im Kollegium abhält. Ich muss nur jeden Tag 10 Minuten investieren. Bis jetzt lässt der sichtbare Erfolg noch auf sich warten, zumindest kann ich mich aber so fühlen als ob. Und das ist bekanntlich die Hauptsache. Na, kleiner Killer-Workout-Wettbewerb gefällig? Irgendwann kriege ich dann vielleicht auch wieder die richtigen Liegestützen und Klimmzüge hin, für die ich derzeit bestimmt nur zu schwer bin.
Auf der Hälfte des Weges belohnt der Blick über die Stadt. Man sieht
Ich variiere meinen Weg immer ein wenig und entdecke so manche Kuriosität. Heute war es ein dicker Bruder, der mich aus dem Schaufenster grüßte.
Seit einem halben Jahr fuhr ich ausschließlich Rad, weil das Laufen so schwer fiel. Fast kommt es mir vor, als seien die Beine dadurch eingerostet. Davor bin ich immer sehr gerne gelaufen, oft stundenlang, Gedanken nachhängend, kontemplativ, die gleichmäßige Bewegung nur an Straßenrändern angehalten. Auf dem Rad braucht es sehr viel mehr Aufmerksamkeit für die Umgebung, für andere Verkehrsteilnehmer oder Passanten. Das riss mich immer aus der Kontinuität, weshalb ich vorwiegend sehr früh morgens durch die Stadt fuhr. Als noch vor wenigen Wochen alles zum Erliegen kam, war auch um sieben Uhr auf den Straßen die Welt noch in Ordnung. Jetzt hat sich schon vieles wieder geändert - maßgeblich der Rückstau vom mittleren Ring.
Bild vom April, noch ohne Stau
Wenn ich heimkomme, nutze ich die Energie für ein wenig Gymnastik aus dem Internet mit so lustigen Namen wie killer abs oder upper body power workout. Yoga und ich konnten leider keine Freundinnen werden aber der Cirque du soleil - vor allem die Luftakrobatin Elisabeth - hat es mir angetan. Natürlich glaube ich, dass ich mit ein paar wenigen Übungsstunden, schätzungsweise also in einer Woche, so muskulös aussehen werde wie sie, die ihre Tage an einem Seil hängend verbringt und nebenbei noch Trainings im Kollegium abhält. Ich muss nur jeden Tag 10 Minuten investieren. Bis jetzt lässt der sichtbare Erfolg noch auf sich warten, zumindest kann ich mich aber so fühlen als ob. Und das ist bekanntlich die Hauptsache. Na, kleiner Killer-Workout-Wettbewerb gefällig? Irgendwann kriege ich dann vielleicht auch wieder die richtigen Liegestützen und Klimmzüge hin, für die ich derzeit bestimmt nur zu schwer bin.
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