Montag, 9. September 2013
Tageblog 8.9.2013 - Pläne
Jetzt, wo ich die meiste Zeit nicht mehr mit dem verbringe, was ich die letzten fünf Jahre getan habe, entsteht eine unangenehme Lücke. Ich kann nichts so recht mit mir anfangen. Normale Bücher sind der Fachliteratur gewichen und andere Aktivitäten bis auf ein Minimum eingeschränkt. Ich dachte immer, ich könne das alles nachholen, wenn das Studium vorbei ist. Wie es aussieht, geht der Schalter aber nicht einfach umzulegen. Keine Konzentration für Bücher oder Filme, keine Muße an anderem. Es kommt sicher wieder aber derzeit laufe ich leer. Wie man sich doch an eine Ausnahmesituation anpassen und verdrängen kann. Irgendwann rächt sich das.

Kleine Ballettanfängerstunde. Ohne grand pliés und hohe Beine. Nur 45° und nur die Stange. Trotzdem habe ich danach Schmerzen. Langsam ahne ich, wie es sein wird, wenn das alles fortschreitet. Dazu fällt mir oft Joni Mitchell ein: you don't know what you've got till it's gone.

Die Ärzte erstellen Diagnosen im Bullshitbingo-Prinzip. Damit sind sie für mich unglaubwürdig geworden. Ich glaube das, was ich spüre. Ausserdem suche ich nach neuen Ansätzen. Nix Esoterisches, nur ein wenig mehr Unterstützung im Glauben an die eigenen Heilkräfte. Ich umgebe mich mit Menschen, die mich fördern. Die Skeptiker lasse ich vor der Türe.


Alita Foto ©Michaela

Vorbereitung auf die große Reise. Die mit dem Schiff. Ich brauche noch einen großen Rucksack und diverse Kleinteile. 20Kg Gepäck sind recht wenig, wenn ich alles mitnehme, was ich zu brauchen glaube. Eine Freundin reist immer mit Handgepäck. Sie hat das bis zur Perfektion entwickelt. Handtücher, die trocken ganz klein werden, kleine Fläschchen, Leggins in allen Farben und nur ein Paar Schuhe. Als ich zu fliegen anfing, war ich auch nur mit einem kleinen Koffer unterwegs (und einem Saxophon). Mittlerweile schleppe ich immer mehr mit mir herum. Weil ich etwas verpassen könnte? Weil ich für alle Gelegenheiten vorbereitet sein will? Ein merkwürdiges Unterfangen.

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Ich hatt bisher noch keine Gelegenheit, Ihnen etwas zu wünschen, obwohl ich meist still mitlese. Daher: Kraft und Stärke Ihnen, es mit den Dingen aufzunehmen, wie sie kommen!

Ansonsten: Ich nehme immer zuviel mit und gebe das Gepäck immer ab. Die Kollegen nölen dann immer, weil sie ja auf mich warten müssen. Mir aber egal, ich bin gern auf so Eventualitäten wie Schlips im Kaffee und Rührei auf der Hose vorbereitet. Wenn Sie verstehen.

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Danke Cabman. Das mit dem Gepäck ist nicht nur beim Fliegen ein Problem. Vielmehr soll ja nicht zu viel Ballast auf dem Segelschiff gestaut sein. Also lasse ich die Ballschuhe daheim. Stöckelt sich auch so schlecht im Sand und an Board.
Ich dachte da mehr an Lungenautomat, Jacket und Anzug zum Tauchen. Das hat letztens mein Gepäck auch so schwer gemacht. Aber vielleicht haben die sowas auch an Board und ich brauch' nur meine Maske.

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