Mittwoch, 29. August 2007
The bright lights of Denver


Amerika ist - mit Ausnahme von New York, aber diese Stadt ist sowieso die Mutter aller amerikanischen Ausnahmen - nicht zum Laufen konzipiert. Die Wege sind lang und das Fleisch schwach. Wenn Amerika eines im Überfluß hat, dann ist es Fläche. Besonders flach scheint mir die Gegend um den flächenmäßig größten Flughafen der Welt, Denver Airport, zu sein. Wer aus Niedersachsen kommt, fühlt sich hier sicher schnell heimisch. Alle anderen starren in den Horizont, um irgendwo eine Erhebung zu entdecken.
Den Indianern scheint es hier ebenfalls gut gefallen zu haben. Entlang der Terminalwände hängen Portraits von Indianerhäuptlingen der unterschiedlichen Stämme und aus den Lautsprechern im Flughafengebäude klingt indianische Hintergrundmusik. Vermutlich fliegen Indianer aber nicht mehr so gerne seit man Tomahawks bei der Sicherheitskontrolle abgeben muss. Gesehen habe ich jedenfalls keinen.

Damit wären wir auch schon bei einem wesentlichen Punkt angelangt. Das Wichtigste an Denver ist der Flughafen. Kein Schwein wüsste etwas über die Stadt, wäre sie nicht in den Achzigern durch die Serie Denver-Clan zu zweifelhaftem Ruhm gelangt. Eine ganze Teeniegeneration spaltete sich damals in Denver- oder Dallasfans. Denver war für mich Krystle und Blake Carrington, Alexis, Steven und Fallon, war fulminante Fönfrisuren und Wangenimplantate, monströse Schulterpolster und schluchtenartige V-Ausschnitte. In Denver waren die Guten blond und die Bösen dunkelhaarig. Denver war die Erfindung von Catfights, machte Spätgebären populär und Intrigen salonfähig. Mit meiner damaligen Freundin spielte ich imaginäre Folgen oder auch gesendete nach. Sie war blond und trug ihr Pony nach außen geföhnt, weswegen sie automatisch die integere Krystle war. Ich war die labile Claudia Blaisdel, hatte dafür aber den jüngeren, attraktiveren Kerl an meiner Seite (über die Liaison mit Steven möchte ich an dieser Stelle lieber schweigen). Manchmal frage ich mich, wieviel von damals mein späteres Leben prägte.

In genau dieser Zeit war ich das erste Mal in Denver und damit der Star bei meinen Klassenkameradinnen. Dabei hatte ich nicht sonderlich viel zu erzählen. Und auch zwanzig Jahre später hat sich nicht viel geändert. Denver ist fad. Vielleicht war das der Grund, warum 'Denver-Clan' nicht in Denver gedreht wurde. Nächstes Mal fliege ich lieber nach Dallas.

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Amerika ist nicht zum Laufen konzipiert.

Wie wahr! Ich kann mich erinnern, als ich vor ein paar Jahren mit meiner Schwester in einer Kleinstadt in New England war. Wir wollten mal schnell zum nächsten Supermarkt gehen.
Es hat ungefähr 10 Minuten zu Fuß gedauert und mindestens 10 Autofahrer haben angehalten und uns gefragt, ob alles in Ordnung sei und ob sie uns irgendwo absetzen könnten.
Wer läuft denn schliesslich freiwillig zu Fuß? ;) Die müssen gedacht haben: "Komische Ausländer!" ;) Aber freundlich waren sie.

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Dallas? Schau aber in die Dusche, nicht dass da der Mann aus dem Meer drin steht!

Oweh, der Lucy albern fand und »Dever Clan« nie richtig gesehen hat. Männer mochten Magnum!

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Ein Freund wohnt dort in der Nähe. Vor unserem Besuch sagte er, "Geht besser nicht spazieren, das ist verdächtig. Man wird auf euch schießen."
Wir lachten laut.
Als wir aber merkten, dass es keine Bürgersteige gab,glaubten wir ihm. Fußgänger sind nicht vorgesehen. Und die Vorhänge bewegten sich und die Leute stürzten sofort ins Haus zuück , als sie uns sahen, vermutlich um die Waffen scharf zu machen.
Dort um die Ecke liegt doch die Colmbine High?
Passen sie gut auf sich auf, und gehen sie nicht spazieren.
Im Flugzeug von Denver nach Albuquerque hab ich übrigens meinen ersten Indianer kennengelernt.

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DAS ist der echte Wilde Westen. Da wird noch geschossen statt blöd gelabert.

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wenn man ihre seite scrollt bewegt sich das kleine hochhaus rechts, macht irre spaß.

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