Sonntag, 13. April 2008
Pictures of you
Einen Menschen zu fotografieren, ist wie ihn anfassen, ohne ihn dabei zu berühren.

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Wohl wahr.

Und man muss gut aufpassen, dass man nicht grob wird.
(Ich bin ja für Streicheln.)

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Seltsamerweise hatte ich Ihre Fotos als eine Art "Ausnahme" im Gedächtnis. Das bedeutet nicht, dass sie nicht berühren. Es ist nur so oft diese Ihre Hand im Bild, die etwas anfasst. Eine sehr schöne Geste, denn meistens ist der Fotograf doch eher distanziert bzw. tritt nicht in Erscheinung.

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Ich überlege gerade, ob ein Bild existiert, auf dem meine Hand jemanden berührt. Eine Steigerung, die mich interessiert. Das atmendste waren bisher Blüten und Blätter. Das setzt Mut zur Offenbarung voraus. Man berührt einen Menschen ja nicht um eines Bildes willen.
oh là là.

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Aber man nimmt sich vielleicht das Bild eines Menschen, anstatt ihn zu berühren. Bitte zeigen Sie, sobald Sie entsprechend fündig wurden.

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da steckt viel wahres drin! und da war doch noch ein fotoserie mit brunnen im gespräch - ich weiß, ist lang her, aber der sommer kommt und...

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Worte! Worte! keine Taten!

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dann muss ich eben den Worten Taten folgen lassen - sobald das Wetter warm genug ist musst du im Kleid ins Wasser!

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Also ich als *wasichauchimmermalwar* behaupte jetzt frech das Gegenteil: Fotografieren ist wie jemand berühren, ohne ihn anzufassen.

Allerdings gilt das auch für

- Musik
- Tanz
- Schreiben
- Undsoweiter

Oder?

Hm.

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Diese Andersrumformulierung hab' ich mir auch überlegt. Allerdings kommt da nicht genau zur Geltung, was ich damit meine, nämlich eine Art autistische Selbstbeschränkung des Fotografen.
'Jemand berühren ohne anfassen' klingt mir zu poetisch.

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Ich bin halt ein Pöt. *-D

*indenfrühlinghüpf*

[Und nein, Fotografen beschränken sich nicht autistisch selber. Nie. Nimmer. Fotgrafieren kann so ein genauer, wissender und intensiver Blick auf die Welt sein. Und ein Foto so mitteilsam - da ist wirklich kein Stück Autismus dabei. Der Autist hat eine Distanz zur Welt. Die darf ein guter Fotograf niemals haben. Reflexion braucht er. Es ist keine Beschränkung, wenn man ein Medium gefunden hat, in dem man sich ausdrücken kann. Ganz im Gegenteil.]


{Ach, wär ich nur ein klein wenig boshaft, ich hätte geschrieben, dass Fotografien doch keine Blogs sind. Aber allein die geschweiften Klammern hier zeigen meine absolute Gutartigkeit. Gell?}

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Na schön. Ich sollte nicht verallgemeinern, was ich im Speziellen meine. Allerdings gibt es da diese Hemmschwelle, einen fremden Menschen zu fotografieren. Warum wohl? Es ist das Gefühl von unerlaubtem Eindringen in eine Privatsphäre. Man würde ihn auch nicht berühren, es sei denn zufällig und im Schutze der Öffentlichkeit. Und es gibt Fotografen, die nicht mehr ohne ihr Medium interagieren können.

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Ist das bei Musik, Tanz, undsoweiter wirklich genau so? Im weitesten Sinne vielleicht, weil ich damit dem Betrachter einen Spiegel vorhalte. Aber mit derFotografie stehle ich mir die Hülle einer Seele [ey, isch kann au poetisch sein, Alder!]
Gehen wir mal 'nen Schritt weiter und denken nicht so sehr an den künstlerischen Aspekt, sondern die Alltagsfotografie [Gänsefüschen]. Da ist ein Mensch abgebildet, möglicherweise ohne sein Einverständnis. Was geschieht mit dieser Hülle? Sie wird 'benutzt' [Stichwort Pornographie im weitesten Sinne].

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Sichlustigmacher
Ochmönschoweh!
Wenn ich Dich nicht kennen würde, täte ich jetzt (frei zitiert nach Svenkathleenk.) sagen:
"Hey, im Schutze der Anonymität lässt es sich fein stänkern. Aber nicht in mein Wohnzimmer, da mache ich einfach die Kommentare dicht oder lösche Dich raus."
Aber leider gut, wir kennen uns, und ICH würde Dich immer wieder in mein Wohnzimmer stänkern lassen.

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Neiiiiiiiin! Nicht löschen! Ich bin auch schon wieder ganz brav.

Und ob - um jetzt mal ganz sachlich zu sein - Menschen ohne ihr Einverständnis abgebildet werden dürfen, regelt das Kunsturheberrechtsgesetz und anderes.

Aber über Fotografie können wir morgen noch in aller Ruhe sprechen. Sei gewappnet.

...sagte er und grinste so breit, dass es ihn wieder an die Löschgrenze brachte. Weia.

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