Mittwoch, 5. September 2007
Pleased to meet you
frau klugscheisser, 03:03h
Das schöne an Blogs ist die Tatsache, dass da echte Menschen dahinterstecken. Wenn ich brilliante, geistreiche, anrührende, humorvolle und beknienswerte Texte anderer Blogger lese, stelle ich mir die Menschen dahinter immer brilliant, geistreich, humorvoll und beknienswert schön vor. Solche Menschen will ich dann auch persönlich treffen. Mein Arbeitgeber schickt mich in fremde Städte, in denen diese Menschen wohnen. Was liegt da näher, als Hobby mit Beruf zu verbinden? Ich nenne es Bloggertourismus, wenn ich in Hamburg mit Herrn Kid ins Glas philosophiere oder auf einen Sprung beim Opa vorbei schaue. Leider will sich mit mir niemand in Tokio, New York oder Shanghai treffen, und selbst die deutschen Städte sind noch längst nicht alle abgedeckt.
In Köln wohnt Frau Applebum, die ich am Wochenende ganz kurz vor ihrem täglichen Training im Studio besuche. Meine Zeit lässt keinen gemeinsamen Kaffee mehr zu, aber immerhin kann ich einen kurzen Blick auf anmutige Profibewegungen erhaschen. Dann musst ich zurück ins Hotel, vor dem sich an diesem Tag eine riesige Menschentraube versammelt hat. Nervös kichernde Teenies, gestylte Jungs, einige Bierbauchschieber, dazwischen ein paar Mütter mit ihren Sprößlingen. Was aussieht wie die Kreuzung aus Fans von Tokio Hotel und den Wildecker Herzbuben, entpuppt sich als Castingteilnehmer für DSDS. Ihr gemeinsamer Traum ist es, einmal vor versammelter Mannschaft von Bohlen verhöhnt zu werden. Anders kann ich es mir nicht erklären. "Alles Loser" bemerkt der Kollege mehrmals gut hörbar beim Verlassen des Hotels. In der Tat klingt seine Kostprobe vom kleinen grünen Kaktus in der Lobby sehr apart [die Trolleydollys wurden leider so kurzfristig nicht zum Casting zugelassen] und allemal besser als das, was sich hinter verschlossener Türe im sechsten Stock abspielt. Auf diesem Stockwerk befindet sich zufällig auch mein Zimmer. So werde ich unfreiwillig Zeuge, wie die nichtssagenden Schäfchen einzeln zum Schafott geführt werden. "Was sind denn deine Hobbies?" fragt die Assistentin einen der Teilnehmer auf dem Weg. "Fußball und Fahrrad" antwortet er leise. "Und sonst?" Langes Schweigen. Ob er seine Stimme kurz darauf wiedergefunden hat, erfahre ich nicht mehr. Einen Kameraassistenten treffe ich zufällig im Lift, der sich nur bei gültiger Zimmerkarte, nämlich meiner, in Bewegung setzt. In einem kurzen Gespräch erfahre ich, dass diese Art Sendungen nicht nur für mich der Alptraum schlechthin sind. Wenigstens wird er dafür bezahlt. Alle anderen bezahlen an die GEZ.
"Wenigstens haste was zum bloggen" meint Frau Applebum zum Schluß. Muss man ja auch für dankbar sein. Nächstes Mal habe ich hoffentlich mehr Zeit. Vielleicht sogar für ein Training. In der offenen Ballettstunde hätte ich mir sogar zugetraut mitzumachen. Dann aber nicht gerade neben Frau Applebum, denn da käme ich mir eher vor wie ein Duplikat der Wildecker Herzbuben beim Casting zu DSDS.
In Köln wohnt Frau Applebum, die ich am Wochenende ganz kurz vor ihrem täglichen Training im Studio besuche. Meine Zeit lässt keinen gemeinsamen Kaffee mehr zu, aber immerhin kann ich einen kurzen Blick auf anmutige Profibewegungen erhaschen. Dann musst ich zurück ins Hotel, vor dem sich an diesem Tag eine riesige Menschentraube versammelt hat. Nervös kichernde Teenies, gestylte Jungs, einige Bierbauchschieber, dazwischen ein paar Mütter mit ihren Sprößlingen. Was aussieht wie die Kreuzung aus Fans von Tokio Hotel und den Wildecker Herzbuben, entpuppt sich als Castingteilnehmer für DSDS. Ihr gemeinsamer Traum ist es, einmal vor versammelter Mannschaft von Bohlen verhöhnt zu werden. Anders kann ich es mir nicht erklären. "Alles Loser" bemerkt der Kollege mehrmals gut hörbar beim Verlassen des Hotels. In der Tat klingt seine Kostprobe vom kleinen grünen Kaktus in der Lobby sehr apart [die Trolleydollys wurden leider so kurzfristig nicht zum Casting zugelassen] und allemal besser als das, was sich hinter verschlossener Türe im sechsten Stock abspielt. Auf diesem Stockwerk befindet sich zufällig auch mein Zimmer. So werde ich unfreiwillig Zeuge, wie die nichtssagenden Schäfchen einzeln zum Schafott geführt werden. "Was sind denn deine Hobbies?" fragt die Assistentin einen der Teilnehmer auf dem Weg. "Fußball und Fahrrad" antwortet er leise. "Und sonst?" Langes Schweigen. Ob er seine Stimme kurz darauf wiedergefunden hat, erfahre ich nicht mehr. Einen Kameraassistenten treffe ich zufällig im Lift, der sich nur bei gültiger Zimmerkarte, nämlich meiner, in Bewegung setzt. In einem kurzen Gespräch erfahre ich, dass diese Art Sendungen nicht nur für mich der Alptraum schlechthin sind. Wenigstens wird er dafür bezahlt. Alle anderen bezahlen an die GEZ.
"Wenigstens haste was zum bloggen" meint Frau Applebum zum Schluß. Muss man ja auch für dankbar sein. Nächstes Mal habe ich hoffentlich mehr Zeit. Vielleicht sogar für ein Training. In der offenen Ballettstunde hätte ich mir sogar zugetraut mitzumachen. Dann aber nicht gerade neben Frau Applebum, denn da käme ich mir eher vor wie ein Duplikat der Wildecker Herzbuben beim Casting zu DSDS.
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kid37,
5. September 2007, 03:20
(Mit Ihnen würde ich gerne auch in Tokio mal Karaoke singen ins Glas philosophieren. Allein, ich müßte mich mal in Bewegung setzen...)
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halbtot,
5. September 2007, 03:47
Leider hat Kempten (Durach) nur eine ganz mickerige Landebahn :-(
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albertsen,
5. September 2007, 11:53
War da nicht was mit Memmingen? Oder ist das schon zu weit weg?
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halbtot,
5. September 2007, 12:13
Ja, das ist relativ neu und riecht nach Billigflieger mit Stehplätzen und Haltegriffen wie im Bus, angeblich sogar nach Hamburg direkt. Madame wird aber dort wohl kaum auftauchen. ;-)
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diagonale,
5. September 2007, 11:55
Falls Sie mal DUS anfliegen: Ich wohne in der Nähe des Flughafens. :o)
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nff,
5. September 2007, 15:41
Zufall, mit mir will sich auch niemand in Shanghai, Tokio oder New York treffen.
Vielleicht sollten wir das mal koordinieren ....
Vielleicht sollten wir das mal koordinieren ....
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bonnie,
5. September 2007, 16:22
Wildeck...?!?? Sie haben ja keine Vorstellung welch' schlechte Flugbegleiterin ich abgeben würde...
Ja! Kommen sie wieder! Machen sie mal mit! Auch neben mir! Weil: "I do not try to dance better than anyone else. I only try to be better than myself.", soll Baryshnikov mal gesagt haben. Und da is' was dran. ;)
Ja! Kommen sie wieder! Machen sie mal mit! Auch neben mir! Weil: "I do not try to dance better than anyone else. I only try to be better than myself.", soll Baryshnikov mal gesagt haben. Und da is' was dran. ;)
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lotty,
6. September 2007, 01:37
Wenn es Sie nach Berlin verschlagen sollte... für mindestens ein Kaffee oder ein Getränk Ihrer Wahl wäre sicherlich sehr gerne Zeit! ;) "Anmeldung" via lotty@clever.ms
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frau klugscheisser,
6. September 2007, 01:53
@Bonnie: schön war's, Sie mal in Aktion zu sehen. Was den Spruch von Baryshnikov angeht, an den erinnere ich mich aus Ihrem Blog und habe ihn mir seitdem hinter die Ohren geschrieben.
@Kid: ja dann mal auf einen Sake in Tokio (oder vorher noch ein Glaserl in Hamburg).
@nff: da müsste sich wirklich mal was machen lassen, so oft wie wir uns jetzt knapp verpasst haben.
@Opa: es ist noch nicht aller Tage Abend.
@Diagonale & Lotti: herzlichen Dank für die nette Einladung, die ich bei Gelegenheit gerne annehme.
@Kid: ja dann mal auf einen Sake in Tokio (oder vorher noch ein Glaserl in Hamburg).
@nff: da müsste sich wirklich mal was machen lassen, so oft wie wir uns jetzt knapp verpasst haben.
@Opa: es ist noch nicht aller Tage Abend.
@Diagonale & Lotti: herzlichen Dank für die nette Einladung, die ich bei Gelegenheit gerne annehme.
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golfox,
13. September 2007, 01:04
Der Einladung meiner Vorredner nach Berlin schließe ich mich gerne an!
Leider sind mir die Freuden der Langstrecke derzeit nicht vergönnt, sonst hätte ich mich gerne mit Ihnen und Herrn NFF auf Lamma Island getroffen!
Lassen Sie es sich gutgehen, wo immer Sie auch derzeit sein mögen!
Gruß,
Golfox
Leider sind mir die Freuden der Langstrecke derzeit nicht vergönnt, sonst hätte ich mich gerne mit Ihnen und Herrn NFF auf Lamma Island getroffen!
Lassen Sie es sich gutgehen, wo immer Sie auch derzeit sein mögen!
Gruß,
Golfox
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