Montag, 25. Juli 2011
Good Night Sleep Tight
Einem Ständchen meines persönlichen Troubadours am Telefon gelauscht. Ganz exklusiv. Ganz intim. Dafür musste ich erst so alt werden und mich auf unzählige Musiker einlassen, dass ich das zu schätzen weiß. Keiner hat mich noch so berührt. Weil es von Herzen kam. Obwohl er sich nicht auf die Zwischentöne einlassen will. Die dreht er beim Stimmen der Saiten noch am Wirbel weg.

Gute Nacht, ihr Prinzen und Prinzessinnen mein. Ihr Könige von Herzen.

[und immer schön von offenen Fenstern wegbleiben]

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Freitag, 22. Juli 2011
When The Storm Subsides


Ich bin wieder im Geschäft. Gelegentliches wegsacken nicht ausgeschlossen.

*

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Samstag, 16. Juli 2011
Loving You Is Killing Me
"If you haven´t already, you will lose someone you can´t live without, and your heart will be badly broken, and you never completely get over the loss of a deeply beloved person. But this is also good news. The person lives forever, in your broken heart that doesn´t seal back up. And you come through, and you learn to dance with a banged-up heart."
plastic

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Freitag, 15. Juli 2011
Midsummer Nights
Es ist Zeit für die Goldbergvariationen. Eigentlich wäre es Schlafenszeit, doch in Ermangelung desselbigen höre ich die Musik, die Bach für einen schlaflosen Grafen schrieb. Nein, eigentlich schrieb er sie für seinen Schüler, in dessen Obhut jener Graf weilte und der ihm nachts zu Zeiten der Schlaflosigkeit im Nebenzimmer klavierspielenderweise die Zeit vertrieb. So bat Goldberg Bach, für seinen schlaflosen Grafen Variationen zu schreiben. Bach hielt nicht viel von dieser Kunstform, doch ließ sich darauf ein. Es entstand ein Werk, zwar schlicht in seiner Grundform und Harmonieabfolge aber nichtsdestotrotz gefüllt von Phantasie ausgeschöpft bis zur Grenze.



Die Aria ist mein Zuhause. Wenn die Augen leergeweint, die Seele verkrampft und der Kopf nicht zum Denken fähig ist, dann gehe ich mit den Ohren dort hin, wo es mich berührt, streichelt und sanft einlullt. Schon die nächste Variation reisst mich mit gebieterischem Habitus aus der vermeindlichen Sicherheit. Ein stetiger Wechsel von leicht beschwingt, dramatisch, nachdenklich, überschwenglich, pathetisch, konstatierend bis hin zu einem Anflug von Ironie. Bach erzählt eine Geschichte, aus Klängen geformte Charaktere, die lachen, lieben, weinen und wüten. Und alles endet dort, wo es begann, nur um sich zu wiederholen.

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Donnerstag, 14. Juli 2011
Do You Really Wanna Know?
You don't know what love is
Til you’ve learned the meaning of the blues
Until you’ve loved a love you've had to lose
You don't know what love is

You don't know how lips hurt
Until you've kissed and had to pay the cost
Until you've flipped your heart and you have lost
You don't know what love is

Do you know how a lost heart fears
The thought of reminiscing
And how lips that taste of tears
Lose their taste for kissing

You don't know how hearts burn
For love that cannot live yet never dies
Until you've faced each dawn with sleepless eyes
You don't know what love is

You don't know how hearts burn
For love that cannot live yet never dies
Until you've faced each dawn with sleepless eyes
You don't know what love is




Weißt Du noch, wie Du das Glas hast fallenlassen als Du das letzte Mal bei mir warst? Es war ein Kristallglas. Das aber nur am Rande. Ich habe die grossen Scherben aufgesammelt und die Splitter mit dem Staubsauger entsorgt. Heute bin ich barfuss in einen winzigen Splitter getreten. Ich muss ihn übersehen haben oder er hat sich sehr gut zwischen den Dielenrändern versteckt. Jedenfalls habe ich ihn aus meinem Zeh gezogen. Du tust mir weh, auch wenn Du nicht da bist. Vielleicht sogar noch mehr als Deine Abwesenheit tun mir die Splitter weh, die in meinem Kopf auftauchen. Unverhofft, wenn ich es am wenigsten erwarte tauchen sie auf und erinnern mich an ein Wort oder eine Geste von Dir. Nur die kann ich leider nicht aus mir herausziehen. Die stecken zu tief.

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Mittwoch, 14. Oktober 2009
All By Myself
Und dann gibt es diese Tage, an denen ich mich ertappe, wie ich private Blogs absurfe, im Internet nach Bekannten suche und schließlich erkenne, wie unglaublich unsinnig dieses Unterfangen ist, weil ich damit meine innere Einsamkeit zu überspielen versuche.

Einatmen, ausatmen, aushalten.
Alles andere hilft nicht.

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Freitag, 30. Januar 2009
Andantino


Andante, gehend, ein wenig bewegt. Gegangen ist einer, den ich persönlich kannte, die meiste Zeit jedoch nur virtuell kontaktierte, obwohl er nicht allzu weit entfernt wohnte. Zuletzt kommentierte er hier mit Gratulationen zu meinem Geburtstag. Mich überraschte dabei, dass er sich an dieses Datum erinnerte. Ich wollte ihm noch diese Woche eine Mail schreiben, habe es nicht getan und jetzt wird er sie nicht mehr lesen. Genausowenig wie die Fortsetzung seiner Lieblingsgeschichte.

Ach Edi, ich wollte dir noch so vieles schreiben, mit dir über Musik diskutieren, deine Seemannsgeschichten verfolgen, deine kleinen Videos gucken, mit dir lachen und nachdenken. Es schmeichelte mir, dass du meine musikalische Reise so sehr mochtest. Nur für dich hätte ich sie wiederbelebt, hatte bereits ein Konzept in petto als du in der Reha den Folgen eines Schlaganfalles trotztes. Unter die Jazzer wäre sie gegangen, unsere kleine Pianistin, in die Welt der ganz großen Improvisateure. Wie damals hätte ich dir Orte, Musikbeispiele und Namen geliefert. Alles fundiert, niet- und nagelfest. Das hätte dir sicherlich gefallen.

So aber wird sie für immer eingeschlafen sein. Vielleicht besser so, denn so großzügig wie du haben andere nicht über die kleinen und großen Holprigkeiten der Geschichte hinweggesehen. Nein, ich bin keine Literatin, nur eine, die mit Herzblut eigenes Erleben aufschrieb. Du wußtest das, hast mitgelitten und -gelacht, hast Musik dazu gehört und mit dem Finger auf der Landkarte die Route nachgezogen, die ich in Worten vorzeichnete. Edi, du ahnst nicht, wieviel du mir damit gegeben hast. Danke.


Opa Edi, der gerade sein Weihnachtsgeschenk in Empfang nehmen durfte. Noch ahnte er nichts vom Inhalt - ein Reisegutschein von seinen virtuellen Enkeln. Die Aktion der Opalandverschickung wurde im Dezember 06 von Matt Wagner in Wort und Bild dokumentiert. In Folge veranstaltete Edi in seinem Blog - dem Club der halbtoten Dichter - Preisausschreiben mit kniffligen Fragen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Klamauk. Sein Ansinnen war, einen kleinen Teil an die Blogger zurückzugeben, die ihm die Reisen ermöglichten.
Edi schrieb seine Erlebnisse für gewöhnlich unter dem Pseudonym Neobazi. Er kommentierte hier als 'halbtot', was in gewisser Weise seinem Humor entsprach. Zuletzt lebte er im Kreise seiner Familie & Freunde im Allgäu und erlag am 28. Januar einem plötzlichen Herzstillstand.

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Mittwoch, 10. Dezember 2008
A Thousand Days oder Wise Up
Jetzt ist es also soweit. Tausend Tage Blogger.de. Für manch einen mag das ziemlich popelig klingen. In der Gemeinde gibt es immerhin Leute, die doppelt so lange dabei sind. Ich frage mich manchmal, wie die das so lange ausgehalten haben.

Ich bin kein Freund von Statistiken. Deshalb fällt es mir schwer, dazu was zu sagen. Eine Retrospektive so kurz vor Jahresende ist auch nicht so meins. Die Vergangenheit ist dazu da, aus ihr zu lernen und sie dann zu vergessen, damit man die gleichen Fehler reinen Gewissens wieder machen kann.

Bei derartigen Anlässen lese ich immer wieder, wie Blogger Freunde über dieses Medium fanden und wie sie sich jetzt regelmäßig treffen und gegenseitig kommentieren. Die Menschen, die ich über mein Blog traf, waren temporäre Bekanntschaften. So viele Blogstile es gibt, so viele unterschiedliche Menschen stecken dahinter. Insofern ist Bloggen soviel Gemeinsamkeit wie Kinderkriegen. Wenn man Glück hat, trifft man welche, mit denen man sich versteht. Mit dem Rest redet man dann über Kinderkacke.

Das Bloggen ist für mich in den letzten Monaten immer unwichtiger geworden. Während ich früher noch bei so mancher Begebenheit dachte "das muss ich unbedingt bloggen" und bereits im Kopf herumformulierte, bleibt vieles davon heute unformuliert. Ich empfinde keinen Spaß mehr dabei, Geschichten zu schreiben, Aufreger zu postulieren, Ansichten zu propagieren. Die Kommentare, die mir vormals anzeigten, dass ich in der virtuellen Welt existiere, haben ihren Stellenwert verloren.

Ich könnte jetzt davon berichten, wie ich mindestens zweimal im Monat mein Leben ändern will, wie ich immer wieder nach neuen Wegen suche und von meinem alten erzählen, dem steinigen. Ich könnte davon berichten, wie es sich anfühlt, stundenlang nichts anderes zu tun, als Solitaire zu klicken, um meine Gedanken stillzulegen und davon, dass man auch mit Hausputz eine Menge Zeit totschlagen kann.

Mir ist einfach nicht mehr danach. Das hat vielleicht auch mit dem Namen dieses Blogs zu tun. Vormals dachte ich, ein wenig Selbstironie könne nicht schaden. Inzwischen bin ich meiner analen Phase entwachsen. Ich habe mich verändert. Ein richtiges Weichei bin ich geworden, das jegliche Sichtweise nachvollziehen kann und sich für seine Wertvorstellung nicht mehr verbal hauen muss. Eines, das andere neben sich gelten lassen kann und nicht mehr belehren möchte. Ich bin nicht mehr Frau Klugscheisser.

Ich bin jemand, der lieber mal einen anderen in den Arm nimmt, als ihn virtuell zu bedauern und der richtig in den Arm genommen werden möchte, anstatt sich 'gedrückt zu fühlen'. Ich bin jemand, der nur noch seinen Senf abgibt, wenn er um Rat gebeten wird und der die um Rat bittet, die er kennt. Ich bin jemand, der die tägliche Dosis Einsamkeit nicht mit Hilfe von Blogs und Twitter überspielt, sondern ihre volle Wucht akzeptiert und anschließend jede echte Begegnung umso mehr schätzt.

Das alles gilt wie immer ausschließlich für mich selbst. Jeder der Spaß am Bloggen hat, soll den gefälligst weiter haben. Gelegentlich lese ich ja auch noch woanders. Und vielleicht ist das halt auch nur so eine Phase, die vorbei ist, sobald sich alle Hormone wieder eingependelt haben. Man wird sehen und wir uns vielleicht auch irgendwann mal wieder.


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Donnerstag, 27. November 2008
Message in a bottle

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Sonntag, 9. November 2008
Love and Understanding
Seltsam. Gerade frage ich mich, ob man Gefühle aus Blogbeiträgen herauslesen kann. Jetzt nicht die beschriebenen, sondern die im Hintergrund mitschwingen. Ich meine, wir sind doch alle irgendwie kleine Bühnensäue. Verstecken unser wahres Gesicht und zeigen nur das, was wir andere sehen lassen wollen. Selektiver Seelenstriptease. Keine echten Tränen, nur jammern light. Keine Schmerzen außer Hexenschuß und gelegentlich Migräne.
Und dann kommt einem ein Eintrag unter, den man mit zerrissenem Herzen schrieb, und man kann noch fühlen, wie es war, als man ihn verfaßte.

Da sind wir aber wieder bei der alten Frage angelangt, ob man sich überhaupt irgendwie anderen Menschen verständlich machen kann und ob nicht jeder am Ende doch nur das versteht, was er verstehen will.

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