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Freitag, 7. Juli 2006
Sätze, die man sofort bloggen muss (4)
frau klugscheisser, 16:33h
Eine Firewall ist das Kondom des Internetbesuchers. Niemals ohne.
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Squeeze me but please don´t tease me
frau klugscheisser, 13:49h
Wer schon bei meinen Menstruationstexten meinte, er wolle gewisse Dinge nicht so genau wissen, sollte ab hier nicht weiterlesen. Es handelt sich meist um die Sorte Männer, die unbedingt bei der Geburt ihres ersten Kindes dabei sein wollen, weil sie sich dieses Erlebnis unheimlich beeindruckend vorstellen. Beeindruckend ist es, wenn auch in anderer Weise als antizipiert. Dann wird sich schnell in tiefe Bewusstlosigkeit geflüchtet. Nur die Harten überdauern, hinterher sind sie aber keine Männer mehr, denn Männer denken bekanntlich immer nur an Sex und das ist das Letzte, woran ein Geburtszeuge danach denken möchte. Für Unerschrockene gibt es hier mehr Informationen.
Gestern war ich nach Jahren mal wieder beim Frauenarzt. Wer jetzt erotisierende Schilderungen erwartet, ist hier ganz falsch. Zumindest ich finde es überhaupt nicht erotisch, halb angezogen auf einem unbequemen Stuhl zu sitzen, während mir ein Fremder zwischen meinen Beinen herumwühlt und ich mich bemühe, ihm nicht meine Schwitzfüße ins Gesicht zu strecken. Zugegeben, es gibt Perverse auf jedem Gebiet aber ich gehöre nicht dazu. Als Frau (zumindest habe ich bisher von keinem Frauenarztbesuch eines Mannes gehört, es sei denn, er ist mit einer Ärztin verheiratet) muss man sich zunächst entscheiden, ob es ein männlicher oder weiblicher Arzt sein soll, dem man sich ausliefert. Diese Entscheidung fällt beim ersten Besuch flach, weil man meistens den Arzt der Mutter aufsucht. Der war bei mir männlich, zudem der Vater einer Schulkameradin, die ich nicht leiden konnte und somit unbedenklich. Kurz bevor er in Rente ging, ich jedoch noch weit vom Ende der eisprungbefreiten Phase entfernt war, führte er bei meiner Mutter eine Hysterektomie durch, weil das sein Spezialgebiet war. Danach war er nicht mehr unbedingt der Arzt meines Vertrauens. Irgendwann bin ich in eine andere Stadt gezogen und suchte wieder einen männlichen Gynäkologen auf. Der sah aber viel zu gut aus. Somit war es mir nicht möglich, ihn mehr als zweimal aufzusuchen. Das Dilemma ist hinlänglich aus deutschen Arztserien bekannt. Damit begann meine Verweigerungsphase. Schließlich rennen Männer auch nicht andauernd zum Männerarzt und das Thema Verhütung hatte ich ganz gut im Griff. Zudem fürchte ich den Besuch beim Gynäkologen noch mehr als den beim Zahnarzt.
Kürzlich flatterte mir ein Werbeprospekt meiner Krankenversicherung ins Haus, den ich aufmerksam durchblätterte. Darin wurde mir als Risikogruppe – fortgeschrittenes Alter und Krebs in der Familie (nein nicht als Sternzeichen) - die Krebsvorsorge wärmstens ans Herz gelegt. Das las sich alles sehr verlockend, zumal die abgebildeten Menschen ausnahmslos glücklich schienen. Jetzt musste nur noch der passende Gynäkologe her. Zufällig führen zwei Gynäkologinnen eine Praxis unweit meiner Wohnstätte und so kam es, wie es kommen musste. Über einen Termin wurde man sich schnell einig. Am Morgen des ersten Treffens war die Auswahl der Bekleidung fast so schwierig wie bei einem Date. Das Oberkleid muss schnell entfernt und wieder angezogen werden können, außerdem ist zweiteilig praktischer als einteilig, da man sich – je nach Bedarf – mal obenrum und mal untenrum entblößt, andernfalls jedoch völlig nackt im Untersuchungsraum steht. Frische Unterwäsche ist selbstredend, beachtet werden sollte dabei die Farbkombination von Hose und BH. Gut, wenn der letzte Waschtag nicht so lange zurückliegt. Das erhöht die Chancen auf farbliche Abstimmung enorm. Socken gehen gar nicht. Den Männern haben wir beigebracht, beim Sex diese noch vor ausziehen der Hose zu entfernen, deswegen sollten wir uns ebenfalls daran halten. Es gibt nichts bescheuerteres, als mit nacktem Unterleib dazuliegen und dabei besockte Füße in die Höhe zu strecken. Obwohl mir alle Regeln der Wahl bewusst waren, entschied ich mich für das neue Dirndl. Geflucht habe ich erst, als ich die vielen Häkchen wieder verschließen musste. Der weite Rock erwies sich dennoch als hilfreich, als die Ärztin das Zimmer noch einmal verlassen musste, ich aber schon mit dem Hintern in schwindelnden Höhen saß. So lag ich auf dem Stuhl, den Patientinnen bei der Anmeldung freundlich zunickend und in freudiger Erwartung der Ereignisse, die da auf mich zukommen mögen.
Zuvor wurde ich über jene Untersuchungsmethoden unterrichtet, deren Kosten nicht von meiner Krankenkasse übernommen werden. Nach allem, was ich in letzter Zeit beim Zahnarzt bezahlen musste, konnte mich diese Tatsache nicht wirklich erstaunen. Man darf sich das wie bei der Programmwahl in der Autowaschanlage vorstellen. Einmal Grundreinigung mit pflegeleichtem Shampoo für trockenen Lack aus biologisch aubbaubaren Tiersekreten und anschließend hagelresistente Glanzpolitur aufgetragen mittels Bürstchen aus Achselhaaren nepalesischer Jungfrauen. Ich fühlte mich zunächst von der Fülle des Angebots überfordert. Langsam wich dieses Gefühl einer angeborenen Neugier und ich setzte fleißig Kreuzchen hinter die Zusatzleistungen. Während ich noch ergebnislos nach dem Feld für Spiel 77 suchte, wurde ich auch schon aufgerufen. Das strahlende Gesicht der Ärztin bestätigte die Richtigkeit meiner Wahl. Erst auf dem Stuhl sitzend wurde mir klar, dass jedes Kreuzchen gleichzeitig eine unangenehme Untersuchungsmethode bedeutete.
Während die Ärztin zwischen meinen Beinen verschwand, beantwortete ich brav meinen Alltag betreffende Fragen. Kaltes Metall kommentierte ich mit den Worten „nein, ich kann mir nicht immer aussuchen, wohin ich fliege“ und beim Herumdrücken auf meiner vorsorglich zuvor entleerten Blase antwortete ich „der Aufenthalt in fremden Städten ist nicht länger als zwei Tage“. Erst als ich sie einen dildoähnlichen Stab mit einem Kondom (sicher ist sicher) verkleiden sah, fehlten mir die Worte und sie musste ihre Frage, ob mein Beruf wegen des Jetlag nicht sehr anstrengend sei, wiederholen. Mit diesem Stab, der meine inneren Organe per Ultraschall auf einem Monitor sichtbar machte, begann sie nun, wie mit einem Kochlöffel in mir herumzurühren. Der Vorgang erinnerte mich an die wenigen schlechten Liebhaber meiner Jugendjahre, denen ich „kann ich Dir beim Suchen behilflich sein?“ zuzurufen versucht war. So suchten wir gemeinsam nach meinen Eierstöcken und wurden links schnell fündig. Beim rechten wollte das Bild nicht so recht klar werden. Mit verrenktem Hals einen Blick auf den Monitor erhaschend, unterdrückte ich den anhaltenden Drang, „weiter rechts“ und „tiefer“ zu rufen. Schließlich wurde mir erklärt, man sähe den rechten Ovar nur, wenn auffällige Veränderungen daran festzustellen wären. Da war ich dann doch ein kleines bisschen froh, ihn nicht zu Gesicht zu bekommen.
Schließlich wollte die Ärztin noch meine Brust abtasten. Abtasten sagte sie und begann, eine Brust zwischen beiden Händen zu knödeln. Als sie fertig war, fühlte ich mich, als hätten sich meine Brüste versehentlich im Nudelholz verfangen. Auch dieses Gefühl war mir von nicht erwähnenswerten Bettgeschichten aus meiner Vergangenheit bekannt, nicht aber vom Gynäkologenbesuch. Alle Ergebnisse sollen in einigen Wochen vorliegen. Da ich mir sicher bin, nichts gewonnen zu haben, werde ich mir den Anruf dort sparen, was mir bei der Rechnung nicht gelungen ist. Auf dem Heimweg fiel mir schließlich der Erfahrungsbericht einer Freundin wieder ein. Bei einem Telefonat machte die ihrer Empörung mit den Worten „die blöde Ärztin soll mir gefälligst Antibiotika verschreiben. Glaubt die echt, ich renn den ganzen Tag mit Joghurt zwischen den Beinen rum?“ Luft. Alles, was ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht schlimmer hätte vorstellen können, ist eingetreten. So schnell wird mich keiner aus der Gilde der Frauenärzte mehr zu Gesicht bekommen. Wozu auch, ich bin kerngesund. Ein guter Freund hätte sich beim Routineanruf seiner Mutter gewünscht, sie nicht „alles, was mir von der Begegnung blieb, war ein Pilz“ über ihre neue Liebschaft sagen zu hören. Solch ein Satz wird ihm nun von mir erspart bleiben.
Gestern war ich nach Jahren mal wieder beim Frauenarzt. Wer jetzt erotisierende Schilderungen erwartet, ist hier ganz falsch. Zumindest ich finde es überhaupt nicht erotisch, halb angezogen auf einem unbequemen Stuhl zu sitzen, während mir ein Fremder zwischen meinen Beinen herumwühlt und ich mich bemühe, ihm nicht meine Schwitzfüße ins Gesicht zu strecken. Zugegeben, es gibt Perverse auf jedem Gebiet aber ich gehöre nicht dazu. Als Frau (zumindest habe ich bisher von keinem Frauenarztbesuch eines Mannes gehört, es sei denn, er ist mit einer Ärztin verheiratet) muss man sich zunächst entscheiden, ob es ein männlicher oder weiblicher Arzt sein soll, dem man sich ausliefert. Diese Entscheidung fällt beim ersten Besuch flach, weil man meistens den Arzt der Mutter aufsucht. Der war bei mir männlich, zudem der Vater einer Schulkameradin, die ich nicht leiden konnte und somit unbedenklich. Kurz bevor er in Rente ging, ich jedoch noch weit vom Ende der eisprungbefreiten Phase entfernt war, führte er bei meiner Mutter eine Hysterektomie durch, weil das sein Spezialgebiet war. Danach war er nicht mehr unbedingt der Arzt meines Vertrauens. Irgendwann bin ich in eine andere Stadt gezogen und suchte wieder einen männlichen Gynäkologen auf. Der sah aber viel zu gut aus. Somit war es mir nicht möglich, ihn mehr als zweimal aufzusuchen. Das Dilemma ist hinlänglich aus deutschen Arztserien bekannt. Damit begann meine Verweigerungsphase. Schließlich rennen Männer auch nicht andauernd zum Männerarzt und das Thema Verhütung hatte ich ganz gut im Griff. Zudem fürchte ich den Besuch beim Gynäkologen noch mehr als den beim Zahnarzt.
Kürzlich flatterte mir ein Werbeprospekt meiner Krankenversicherung ins Haus, den ich aufmerksam durchblätterte. Darin wurde mir als Risikogruppe – fortgeschrittenes Alter und Krebs in der Familie (nein nicht als Sternzeichen) - die Krebsvorsorge wärmstens ans Herz gelegt. Das las sich alles sehr verlockend, zumal die abgebildeten Menschen ausnahmslos glücklich schienen. Jetzt musste nur noch der passende Gynäkologe her. Zufällig führen zwei Gynäkologinnen eine Praxis unweit meiner Wohnstätte und so kam es, wie es kommen musste. Über einen Termin wurde man sich schnell einig. Am Morgen des ersten Treffens war die Auswahl der Bekleidung fast so schwierig wie bei einem Date. Das Oberkleid muss schnell entfernt und wieder angezogen werden können, außerdem ist zweiteilig praktischer als einteilig, da man sich – je nach Bedarf – mal obenrum und mal untenrum entblößt, andernfalls jedoch völlig nackt im Untersuchungsraum steht. Frische Unterwäsche ist selbstredend, beachtet werden sollte dabei die Farbkombination von Hose und BH. Gut, wenn der letzte Waschtag nicht so lange zurückliegt. Das erhöht die Chancen auf farbliche Abstimmung enorm. Socken gehen gar nicht. Den Männern haben wir beigebracht, beim Sex diese noch vor ausziehen der Hose zu entfernen, deswegen sollten wir uns ebenfalls daran halten. Es gibt nichts bescheuerteres, als mit nacktem Unterleib dazuliegen und dabei besockte Füße in die Höhe zu strecken. Obwohl mir alle Regeln der Wahl bewusst waren, entschied ich mich für das neue Dirndl. Geflucht habe ich erst, als ich die vielen Häkchen wieder verschließen musste. Der weite Rock erwies sich dennoch als hilfreich, als die Ärztin das Zimmer noch einmal verlassen musste, ich aber schon mit dem Hintern in schwindelnden Höhen saß. So lag ich auf dem Stuhl, den Patientinnen bei der Anmeldung freundlich zunickend und in freudiger Erwartung der Ereignisse, die da auf mich zukommen mögen.
Zuvor wurde ich über jene Untersuchungsmethoden unterrichtet, deren Kosten nicht von meiner Krankenkasse übernommen werden. Nach allem, was ich in letzter Zeit beim Zahnarzt bezahlen musste, konnte mich diese Tatsache nicht wirklich erstaunen. Man darf sich das wie bei der Programmwahl in der Autowaschanlage vorstellen. Einmal Grundreinigung mit pflegeleichtem Shampoo für trockenen Lack aus biologisch aubbaubaren Tiersekreten und anschließend hagelresistente Glanzpolitur aufgetragen mittels Bürstchen aus Achselhaaren nepalesischer Jungfrauen. Ich fühlte mich zunächst von der Fülle des Angebots überfordert. Langsam wich dieses Gefühl einer angeborenen Neugier und ich setzte fleißig Kreuzchen hinter die Zusatzleistungen. Während ich noch ergebnislos nach dem Feld für Spiel 77 suchte, wurde ich auch schon aufgerufen. Das strahlende Gesicht der Ärztin bestätigte die Richtigkeit meiner Wahl. Erst auf dem Stuhl sitzend wurde mir klar, dass jedes Kreuzchen gleichzeitig eine unangenehme Untersuchungsmethode bedeutete.
Während die Ärztin zwischen meinen Beinen verschwand, beantwortete ich brav meinen Alltag betreffende Fragen. Kaltes Metall kommentierte ich mit den Worten „nein, ich kann mir nicht immer aussuchen, wohin ich fliege“ und beim Herumdrücken auf meiner vorsorglich zuvor entleerten Blase antwortete ich „der Aufenthalt in fremden Städten ist nicht länger als zwei Tage“. Erst als ich sie einen dildoähnlichen Stab mit einem Kondom (sicher ist sicher) verkleiden sah, fehlten mir die Worte und sie musste ihre Frage, ob mein Beruf wegen des Jetlag nicht sehr anstrengend sei, wiederholen. Mit diesem Stab, der meine inneren Organe per Ultraschall auf einem Monitor sichtbar machte, begann sie nun, wie mit einem Kochlöffel in mir herumzurühren. Der Vorgang erinnerte mich an die wenigen schlechten Liebhaber meiner Jugendjahre, denen ich „kann ich Dir beim Suchen behilflich sein?“ zuzurufen versucht war. So suchten wir gemeinsam nach meinen Eierstöcken und wurden links schnell fündig. Beim rechten wollte das Bild nicht so recht klar werden. Mit verrenktem Hals einen Blick auf den Monitor erhaschend, unterdrückte ich den anhaltenden Drang, „weiter rechts“ und „tiefer“ zu rufen. Schließlich wurde mir erklärt, man sähe den rechten Ovar nur, wenn auffällige Veränderungen daran festzustellen wären. Da war ich dann doch ein kleines bisschen froh, ihn nicht zu Gesicht zu bekommen.
Schließlich wollte die Ärztin noch meine Brust abtasten. Abtasten sagte sie und begann, eine Brust zwischen beiden Händen zu knödeln. Als sie fertig war, fühlte ich mich, als hätten sich meine Brüste versehentlich im Nudelholz verfangen. Auch dieses Gefühl war mir von nicht erwähnenswerten Bettgeschichten aus meiner Vergangenheit bekannt, nicht aber vom Gynäkologenbesuch. Alle Ergebnisse sollen in einigen Wochen vorliegen. Da ich mir sicher bin, nichts gewonnen zu haben, werde ich mir den Anruf dort sparen, was mir bei der Rechnung nicht gelungen ist. Auf dem Heimweg fiel mir schließlich der Erfahrungsbericht einer Freundin wieder ein. Bei einem Telefonat machte die ihrer Empörung mit den Worten „die blöde Ärztin soll mir gefälligst Antibiotika verschreiben. Glaubt die echt, ich renn den ganzen Tag mit Joghurt zwischen den Beinen rum?“ Luft. Alles, was ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht schlimmer hätte vorstellen können, ist eingetreten. So schnell wird mich keiner aus der Gilde der Frauenärzte mehr zu Gesicht bekommen. Wozu auch, ich bin kerngesund. Ein guter Freund hätte sich beim Routineanruf seiner Mutter gewünscht, sie nicht „alles, was mir von der Begegnung blieb, war ein Pilz“ über ihre neue Liebschaft sagen zu hören. Solch ein Satz wird ihm nun von mir erspart bleiben.
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