Sonntag, 1. April 2007
Or just getting older?
Am Königsplatz lassen sich die ersten warmen Sonnenstrahlen im Windschatten der Glyptothek gut genießen. Ich sitze auf den Stufen und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Neben mir eine Gruppe junger Studenten. Wortfetzen wehen herüber. Einer der jungen Burschen spricht von einer schönen Frau da drüben. Intuitiv wende ich suchend meinen Kopf, bis ich begreife, dass er wohl mich meint.
Straßenarbeiter, die um das Wohl der schönen Frau besorgt sind, als ich mit dem Radl eine unwegsame Stelle passiere. Früher haben solche Bemerkungen in mir Unwohlsein verursacht. Heute genieße ich sie, wohl weil sie seltener geworden sind. Ob das der Vorteil des Älterwerdens ist?

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Freitag, 30. März 2007
Hey you
Heute von mehreren Norwegern mit einem "hej hej" begrüßt worden. Musste unwillkürlich lachen, weil mich das an diese Geschichte erinnerte. Wetten, daß Step-Aerobic von den alten Wikingern erfunden wurde?

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Donnerstag, 29. März 2007
Lay off of my black suede shoes
Da müsse ich halt fragen und nicht selber suchen, meint die Dame in dem kleinen Laden in der Hohenzollernstraße. Sie stolziert zwischen den Kartons herum, kommentiert die Wahl der Kundinnen und fuchtelt dabei wild mit einem langen silbernen Schuhlöffel. Überhaupt mache jede Kundin so eine Unordnung. Aber das sei ja jetzt vorbei, weil sie ihren Laden schließe und dann könnten die werten Damen mal schauen, wo sie noch brauchbare Schuhe herbekommen. Heutzutage würde ja nur Mist aus Plastik oder billigem Leder verkauft. Wenn sie mit ihrem Laden nicht mehr sei, gäbe es in München überhaupt kein gescheites Schuhwerk mehr zu erwerben. Erst bin ich ein wenig von ihrer strengen Art eingeschüchtert, doch die niedrigen Preise halten mich vor Verlassen des Ladens zurück.

Ich schaue mich ein wenig um, probiere hier und da. Zwei Paar ziehe ich in die engere Wahl. Es sind die einzigen, die mir gefallen und noch in meiner Größe verfügbar sind. Ob ich den linken probieren wolle, fragt sie unwirsch. Will ich nicht, denn wenn der rechte passt, passt auch der linke, da mein linker Fuß der schmälere ist. Damit entlocke ich ihr das erste Lächeln. Beim Zahlen frage ich sie, ob die Geschäftsaufgabe nicht schwer für sie sei. Nein, sei sie nicht, denn es gäbe schließlich auch noch ein anderes Leben. Aber so qualitativ hochwertige Schuhe wie die ihren wären dann in München Vergangenheit. Als sie das Preiswapperl von der Sohle entfernt, erwähne ich anerkennend die dünne Gummirippsohle auf dem Leder. Da lächelt sie ein weiteres Mal. Ja, so habe sie eben eingekauft, nur das Beste halt. Aber das sei jetzt in München vorbei. Als ich auf die Straße trete, bin ich fast ein wenig erleichtert, ihrer bayrisch zwidernen Art entkommen zu sein. Dann hänge ich die beiden Tüten mit den Kartons an die Lenkstange und radle heim. Natürlich konnte ich mich nicht entscheiden und habe deswegen beide Paare genommen.

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