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Sonntag, 13. November 2011
No Milk Today
frau klugscheisser, 00:30h
Hunger habe ich keinen, vor allem weil jede Bewegung des angeschwollenen Kiefers Schmerzen verursacht. Aber die Pillen müssen runter und ohne was im Magen wird mir so übel davon. Also dachte ich heute, probier' ich's mal mit Babynahrung. Unglaublich welches Angebot den Kleinen da so in Gläschen präsentiert wird. Von Pasta mit Mozzarella über Biorind und -hühnchen bis Spinattortellini ist alles dabei. Gut dass draufsteht was drin ist, denn der Verkoster kann an der Breifarbe höchstens Karotten bzw. Spinat erahnen. Zum Nachtisch gibt's leckere Obstkombinationen. Nur Tiramisu habe ich erfolglos gesucht.
Und dann fiel mir wieder diese Sache mit Amerika ein. Der gemeine Reisende weiß ja, dass er so Dinge wie Obst, Milch und Fleischprodukte nicht einführen darf. Relativ neu ist allerdings eine Regelung, die unsere Wurstkonserven und Babynahrung auf dem Flieger betreffen. Das Zeug muss nämlich - obwohl vakuumverschlossen - vor der Landung in den Vereinigten Staaten entsorgt, sprich weggeworfen werden. Jetzt ist es aber so, dass diese Konserven in ihrem Behältnis das Flugzeug nie verlassen, sondern umgehend den Rückflug antreten würden, müssten wir sie nicht über die Abfallbehälter dem amerikanischen Müllvernichtungssystem zuführen. Die von uns entsorgten, europäischen Produkte werden anschließend durch amerikanische ersetzt, die weder geschmacklich noch inhaltlich an unsere heranreichen. Und jetzt erkläre mir mal einer den Sinn hinter solchem Gebahren. Soll damit die amerikanische Wirtschaft angekurbelt werden? Ich kann mir keine einzige Hygienemaßnahme vorstellen, die diese Regelung rechtfertigt. Der Normalreisende darf übrigens verschlossene Babynahrung ganz legal einführen.
Meine Mathematikkenntnisse reichen für folgende Milchmädchenrechnung: Nehmen wir mal an, es landen jeden Tag 10 deutsche Flugzeuge in einer amerikanischen Stadt. In jedem dieser Flugzeuge sind 6 Gläschen Babynahrung beladen. Das macht pro Tag 60 Gläschen, im Monat sind das schon etwa 1800 Gläschen und im Jahr 21900 (okay im Schaltjahr sind's 60 mehr und die Regelung betrifft auch nicht alle amerikanischen Flughäfen, was die Vorschrift noch idiotischer wirken läßt). Die Rechnung lässt sich beliebig auf weitere europäische Flugzeuge ausweiten. Sicher wird das ein oder andere Gläschen während des Fluges verköstigt, weswegen die Rechnung auch eine von Milchmädchen ist aber egal. Die Zahlen bewegen sich in einer Grössenordnung, die mich sprachlos macht. Ich spare mir an dieser Stelle mal den abgedroschenen Spruch über die Kinder in Afrika und genehmige mir stattdessen noch ein Pasta Bambini.
Und dann fiel mir wieder diese Sache mit Amerika ein. Der gemeine Reisende weiß ja, dass er so Dinge wie Obst, Milch und Fleischprodukte nicht einführen darf. Relativ neu ist allerdings eine Regelung, die unsere Wurstkonserven und Babynahrung auf dem Flieger betreffen. Das Zeug muss nämlich - obwohl vakuumverschlossen - vor der Landung in den Vereinigten Staaten entsorgt, sprich weggeworfen werden. Jetzt ist es aber so, dass diese Konserven in ihrem Behältnis das Flugzeug nie verlassen, sondern umgehend den Rückflug antreten würden, müssten wir sie nicht über die Abfallbehälter dem amerikanischen Müllvernichtungssystem zuführen. Die von uns entsorgten, europäischen Produkte werden anschließend durch amerikanische ersetzt, die weder geschmacklich noch inhaltlich an unsere heranreichen. Und jetzt erkläre mir mal einer den Sinn hinter solchem Gebahren. Soll damit die amerikanische Wirtschaft angekurbelt werden? Ich kann mir keine einzige Hygienemaßnahme vorstellen, die diese Regelung rechtfertigt. Der Normalreisende darf übrigens verschlossene Babynahrung ganz legal einführen.
Meine Mathematikkenntnisse reichen für folgende Milchmädchenrechnung: Nehmen wir mal an, es landen jeden Tag 10 deutsche Flugzeuge in einer amerikanischen Stadt. In jedem dieser Flugzeuge sind 6 Gläschen Babynahrung beladen. Das macht pro Tag 60 Gläschen, im Monat sind das schon etwa 1800 Gläschen und im Jahr 21900 (okay im Schaltjahr sind's 60 mehr und die Regelung betrifft auch nicht alle amerikanischen Flughäfen, was die Vorschrift noch idiotischer wirken läßt). Die Rechnung lässt sich beliebig auf weitere europäische Flugzeuge ausweiten. Sicher wird das ein oder andere Gläschen während des Fluges verköstigt, weswegen die Rechnung auch eine von Milchmädchen ist aber egal. Die Zahlen bewegen sich in einer Grössenordnung, die mich sprachlos macht. Ich spare mir an dieser Stelle mal den abgedroschenen Spruch über die Kinder in Afrika und genehmige mir stattdessen noch ein Pasta Bambini.
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Freitag, 11. November 2011
Windows of the world (2)
frau klugscheisser, 23:40h

Ein Koffer voller Träume

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Mittwoch, 9. November 2011
Cheek to Cheek
frau klugscheisser, 21:48h
Normalerweise bin ich kein Modefetischist. Es sei denn, der Stil ist selbstentworfen. Seit heute - und nicht erst zum Karnevalsbeginn - trage ich Hamsterlook. Also dicke Backen. Die bösen Weisheitszähne hätten schon vor Jahren aber dann war mal wieder zuerst die Vorsicht (Verletzung von zur Lippe gehörigen Nerven und damit Berufsunfähigkeit) und dann die Angst (mal die oberen probeweise entfernen lassen, dann festgestellt, dass doch lieber mit Komplettnarkose).
Am Montag beim Chirurgen, am Mittwoch unterm Messer (gell Frau Herzbruch, das geht auch bei andernen Dingen mit ohne Vorlauf), weil mittwochs immer der Anästhesist im Hause und für heute einer seine Zähne doch lieber behalten wollte. Die Zähne lagen im Knochen. Man hat mir berichtet, es wäre ein zähes Ringen zwischen Zahn und Arzt gewesen, schließlich hat erster nachgegeben.
Und ganz nebenbei war die Narkose ein ganz seltsames Erlebnis. Ich träumte einfach eine Fortsetzung des Gesprächs mit der Anästhesistin weiter. Hätte ich's geahnt, hätt' ich mir ein schöneres Thema ausgesucht. Saftiggrüne Sommerwiese mit Blümchen und Schmetterlingen und ein wenig Schwerelosigkeit - die sog. Hollywoodsterbeanalogie. So aber stellte ich Fragen zur Intubation und deren Folgen.
Im Aufwachraum dann das große Räuspern und Husten. Der Hals ist immer noch ein wenig sauer. Obwohl ich bereits selbst von OP-Tisch auf die Schiebeliege umsteigen wollte, hatte ich danach ein etwas mulmiges Gefühl. Und nasse Augen. Vielleicht kann mir ja Pepa dieses Phänomen erklären? Hat da der Körper aus Reflex geweint obwohl er nix spürte?
Mein Abholer verglich mich spontan mit The Joker. Dabei wollte ich nur freundlich lächeln. Nächstes Mal verneine ich die Frage der Sprechstundenhilfe, ob diese abholende Person ein Freund sei. Jetzt Suppe mit Strohhalm - Rindssuppe à la Kaltmamsell wohlgemerkt. XXL Strohhalme! Da passt sogar ein Ibuprofen durch.
Und hatte ich schon erwähnt, dass ich gestern wegen der alten Wurzelbehandlungsgeschichte beim Zahnarzt war? Falls Sie Kapazitäten für Mitleid haben, nur zu.
Am Montag beim Chirurgen, am Mittwoch unterm Messer (gell Frau Herzbruch, das geht auch bei andernen Dingen mit ohne Vorlauf), weil mittwochs immer der Anästhesist im Hause und für heute einer seine Zähne doch lieber behalten wollte. Die Zähne lagen im Knochen. Man hat mir berichtet, es wäre ein zähes Ringen zwischen Zahn und Arzt gewesen, schließlich hat erster nachgegeben.
Und ganz nebenbei war die Narkose ein ganz seltsames Erlebnis. Ich träumte einfach eine Fortsetzung des Gesprächs mit der Anästhesistin weiter. Hätte ich's geahnt, hätt' ich mir ein schöneres Thema ausgesucht. Saftiggrüne Sommerwiese mit Blümchen und Schmetterlingen und ein wenig Schwerelosigkeit - die sog. Hollywoodsterbeanalogie. So aber stellte ich Fragen zur Intubation und deren Folgen.
Im Aufwachraum dann das große Räuspern und Husten. Der Hals ist immer noch ein wenig sauer. Obwohl ich bereits selbst von OP-Tisch auf die Schiebeliege umsteigen wollte, hatte ich danach ein etwas mulmiges Gefühl. Und nasse Augen. Vielleicht kann mir ja Pepa dieses Phänomen erklären? Hat da der Körper aus Reflex geweint obwohl er nix spürte?
Mein Abholer verglich mich spontan mit The Joker. Dabei wollte ich nur freundlich lächeln. Nächstes Mal verneine ich die Frage der Sprechstundenhilfe, ob diese abholende Person ein Freund sei. Jetzt Suppe mit Strohhalm - Rindssuppe à la Kaltmamsell wohlgemerkt. XXL Strohhalme! Da passt sogar ein Ibuprofen durch.
Und hatte ich schon erwähnt, dass ich gestern wegen der alten Wurzelbehandlungsgeschichte beim Zahnarzt war? Falls Sie Kapazitäten für Mitleid haben, nur zu.
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