Dienstag, 6. August 2019
Cabin Fever
Ivory Black

Du hast alles erledigt, hast geputzt, die Rechnungen bezahlt, hast die Bettwäsche gewechselt und Mails beantwortet. Du hast alle zehn Minuten deine Nachrichten gecheckt und ein paar Leute angerufen. Du könntest mal wieder malen oder Sport machen, was lesen oder einen Film schauen aber danach ist dir nicht. Dir ist nicht nach Abwechslung. In deinem Kopf schraubst du an einem Gedanken. Du denkst zu viel. Das behaupten die, die generell weniger denken. Den Zauberwürfel im Zentrum deines Kopfes kannst du nicht einfach zerbrechen und die Teile nach passenden Farben sortieren. Je länger du drehst, umso wirrer sehen die verschiedenen Seiten aus. Irgendwann, so hoffst du, wirst du eine Lösung finden. Vielleicht findest du sie zufällig, wenn du nur lange genug planlos herumschraubst. Irgendwann wird alles am richtigen Platz sein. To fall into place. Momentan fehlt dir einfach der richtige twist. Deswegen drehst du weiter am Gedanken. Die Zimmerdecke scheint sehr niedrig, der Raum enger. Cabin Fever denkst du. Ja, einfach raus schwitzen, ein bisschen husten. Rotz, Wasser, Müdigkeit. Die Knochen tun weh, die Haare kannst du einzeln spüren, hast sie aber nie gezählt. Das fällt dir jetzt erst auf. Jeden Tag gehen ein paar verloren, wachsen nach und fallen wieder aus. Circle of life In vierzehn Tagen ist alles vorbei, so zuverlässig wie das Amen in der Kirche. As night follows day Wer kann sich schon im Sommer an die Kälte des Schnees erinnern?

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Mittwoch, 31. Juli 2019
This too shall pass
“It is said an Eastern monarch once charged his wise men to invent him a sentence, to be ever in view, and which should be true and appropriate in all times and situations. They presented him the words: “And this, too, shall pass away.” How much it expresses! How chastening in the hour of pride! How consoling in the depths of affliction!”
A. Lincoln

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Montag, 29. Juli 2019
Past Lives

Was Sie hier sehen, sind meine 15 meistgelesenen Blogbeiträge. Die Reihenfolge hat sich über die Jahre nicht großartig geändert. Und weil ich mich kaum noch erinnern kann, habe ich die mal alle nachgelesen.
Ich muss sagen, viele davon gefallen mir außerordentlich gut. Manches liest sich heute für mich befremdlich - vor allem meine Freischnautzeformuliererei - aber nie langweilig. Ganz kurz habe ich überlegt, ob ich das alles wirklich alleine geschrieben habe. Durch scheinbar fremde Augen gelesen. Um's kurz zu machen: ja habe ich. Jedoch bezweifle ich, jemals wieder so schreiben zu können, so unverblümt und doch wohlgesetzt. Deswegen habe ich gleich mal bei den folgenden 10 Beiträgen weitergelesen.


Ich weiß, die Lesezahlen setzen sich auch aus den jeweiligen Kommentaren zusammen, d.h. ein Text ist nicht so oft gelesen worden, sondern viele Kommentare haben die Zahl moderiert. Ach ja, die Kommentare! Die kleinen Diskurse vermisse ich schon ein bisschen. Andererseits, so hohe Zahlen sind es auch wieder nicht, jedenfalls nicht mit bekannteren Blogs zu vergleichen. Favoriten habe ich keine aber manches liest sich wie aus einem anderen Leben. Interessant wäre es, von richtigen Buchautoren oder professionell Schreibenden zu hören, wie die mit ihren weit zurückliegenden Texten umgehen. Sind die im Rückblick ein bisschen stolz darauf? Bedauern sie das ein oder andere Werk, den veröffentlichten Text? Oder sehen sie es als ein Zeitdokument?

Ich weiß, Sie wollen hier wieder was über Fliegen lesen. Suchen Sie sich einen Text aus den obigen 25 aus, da ist der ein oder andere aus dem Themenbereich dabei.

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