... newer stories
Samstag, 8. Februar 2020
Tageblog 8.2.2020 - Sammelsurium
frau klugscheisser, 11:43h
Heute gesammelt von woanders:
***********
Klassisches Ballett ist weiß. Schwarze tanzen in ihren eigenen Kompanien, sie tanzen andere Stile, zu anderer Musik und in anderen Kostümen. So oder ähnlich war die vorherrschende Meinung bis vor einigen Jahren zumindest an den großen Ballettkompanien der Opernhäuser.
Then there’s the unmistakable race-signaling; despite documenting the decline of ballet in the late 1800s and showing us how terribly dancers suffered at the hands of predatory male patrons, French artist Edgar Degas’ paintings have bypassed their nightmarish context, at least in the popular imagination. Today these instantly recognizable scenes are visual shorthand for everything ballet embodies ― beauty, pristineness, perfection ― all of it encoded as whiteness.
Natürlich tanzten Asiaten an den großen Häusern. Asiaten haben ja auch keinen dunkleren Hautton. Für spezielle Rollen färbte man Gesichter ein, wie man es halt auch von Othello gewohnt war, anstatt dunkelhäutige Tänzer zu engagieren. Die hätte man dann nämlich auch andere Rollen tanzen lassen müssen. Heute ist das anders, heute tanzt eine dunkelhäutige Primaballerina an der Met in New York (ABT) und ist mit einem weiteren Problem konfrontiert: die Farbe ihrer Spitzenschuhe.
Spitzenschuhe sind nämlich die Verlängerung des Beins und werden fast ausschließlich in schillerndem rosa hergestellt. Auch Ballettstrumpfhosen haben meist einen hellen Ton, von denen braucht man aber pro Tag keine drei. Pancaking war lange die gebräuchliche Methode der Tänzerinnen, Spitzenschuhe dunkler erscheinen zu lassen. Sie färbten sie mit Makeup ein. Was das in Zusammenhang mit Spitzensport bedeutet, muss hier nicht betont werden. Jetzt gibt es Anbieter dunkler Spitzenschuhe.
Der ganze Artikel:
How Ballerinas Of Color Are Changing The Palette Of Dance
***********
Speaking of:
Derzeit läuft wieder der Prix de Lausanne - ein wichtiger und renommierter Ballettwettbewerb. Über die Jahrzehnte haben viele Preisträger Karriere an großen Häusern gemacht. Einst hat auch die in München ausgebildete Tänzerin Adji Cissoko daran teilgenommen. Ein Jurymitglied sagte ihr, sie müsse ihre langen Arme und Beine unter Kontrolle bekommen, dann könne sie Karriere machen. Leider finde ich die Quelle nicht mehr. Danach begann sie im Corps des Kanadischen Balletts zu tanzen. Heute tanzt sie nicht nur sehr erfolgreich, sie ist auch Modell für wunderbare Bilder. Ihr Instagram Account ist sehenswert. Zudem gibt es hier mehr über sie zu lesen (ja auch Größe kann neben Hautfarbe beim Ballett hinderlich sein).
**********
Das faszinierende an Kunst ist für mich, dass sie vor so vielen Jahrzehnten entstand, ich das Ergebnis aber heute immer noch sehen kann. Dem ist allerdings nur eingeschränkt so. Am Beispiel von Munchs Schrei erörtert Sophie Haigney wieso:
‘The Scream’ Is Fading. New Research Reveals Why.
***********
Klassisches Ballett ist weiß. Schwarze tanzen in ihren eigenen Kompanien, sie tanzen andere Stile, zu anderer Musik und in anderen Kostümen. So oder ähnlich war die vorherrschende Meinung bis vor einigen Jahren zumindest an den großen Ballettkompanien der Opernhäuser.
Then there’s the unmistakable race-signaling; despite documenting the decline of ballet in the late 1800s and showing us how terribly dancers suffered at the hands of predatory male patrons, French artist Edgar Degas’ paintings have bypassed their nightmarish context, at least in the popular imagination. Today these instantly recognizable scenes are visual shorthand for everything ballet embodies ― beauty, pristineness, perfection ― all of it encoded as whiteness.
Natürlich tanzten Asiaten an den großen Häusern. Asiaten haben ja auch keinen dunkleren Hautton. Für spezielle Rollen färbte man Gesichter ein, wie man es halt auch von Othello gewohnt war, anstatt dunkelhäutige Tänzer zu engagieren. Die hätte man dann nämlich auch andere Rollen tanzen lassen müssen. Heute ist das anders, heute tanzt eine dunkelhäutige Primaballerina an der Met in New York (ABT) und ist mit einem weiteren Problem konfrontiert: die Farbe ihrer Spitzenschuhe.
Spitzenschuhe sind nämlich die Verlängerung des Beins und werden fast ausschließlich in schillerndem rosa hergestellt. Auch Ballettstrumpfhosen haben meist einen hellen Ton, von denen braucht man aber pro Tag keine drei. Pancaking war lange die gebräuchliche Methode der Tänzerinnen, Spitzenschuhe dunkler erscheinen zu lassen. Sie färbten sie mit Makeup ein. Was das in Zusammenhang mit Spitzensport bedeutet, muss hier nicht betont werden. Jetzt gibt es Anbieter dunkler Spitzenschuhe.
Der ganze Artikel:
How Ballerinas Of Color Are Changing The Palette Of Dance
***********
Speaking of:
Derzeit läuft wieder der Prix de Lausanne - ein wichtiger und renommierter Ballettwettbewerb. Über die Jahrzehnte haben viele Preisträger Karriere an großen Häusern gemacht. Einst hat auch die in München ausgebildete Tänzerin Adji Cissoko daran teilgenommen. Ein Jurymitglied sagte ihr, sie müsse ihre langen Arme und Beine unter Kontrolle bekommen, dann könne sie Karriere machen. Leider finde ich die Quelle nicht mehr. Danach begann sie im Corps des Kanadischen Balletts zu tanzen. Heute tanzt sie nicht nur sehr erfolgreich, sie ist auch Modell für wunderbare Bilder. Ihr Instagram Account ist sehenswert. Zudem gibt es hier mehr über sie zu lesen (ja auch Größe kann neben Hautfarbe beim Ballett hinderlich sein).
**********
Das faszinierende an Kunst ist für mich, dass sie vor so vielen Jahrzehnten entstand, ich das Ergebnis aber heute immer noch sehen kann. Dem ist allerdings nur eingeschränkt so. Am Beispiel von Munchs Schrei erörtert Sophie Haigney wieso:
‘The Scream’ Is Fading. New Research Reveals Why.
... link (2 Kommentare) ... comment
Freitag, 7. Februar 2020
Tageblog 7.2.2020
frau klugscheisser, 19:02h
Zefix, das wird nix mit dem Tagebloggen. Wo soll ich denn all die erzählbaren Begebenheiten hernehmen? Passiert schon einiges, nur halt nix, das ich hier ausbreiten möchte. Nur so viel: Es gibt gute und schlechte Tage. Physisch betrachtet hatte ich heute einen schlechten. Alles andere drumrum ist echt mehr als okay. Selbst die Amaryllis beginnt zu blühen.
... link (3 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 6. Februar 2020
Tageblog 6.2.2020
frau klugscheisser, 23:52h
Huch, schon Donnerstag vorbei?
**********
Das Konzert gestern war sehr schön. Bis auf den Herrn, der zu nah neben mir saß, nach Bier roch und gelegentlich einnickte. Kann ich nicht nachvollziehen, das Einnicken, denn es waren sagenhafte Musikmachende, die den Raum mit teils ziemlich lauten Klängen füllten. In den wachen Momenten versuchte er, mit mir Konversation zu betreiben, was ich mit einer deutlichen Handbewegung und den Worten: "Sprechen Sie mich bitte nicht an." im Keim erstickte. Ja, ich kann auch bitchy.
Die Abschlusskandidatin hat übrigens mit Bravour bestanden und alle waren sehr stolz, vor allem der Professor, der die Leute aus Ulaan Bataar zum Masterstudium nach München geholt hat. Und ich war auch ein bisschen stolz, weil wir damals vor drei Jahren Silvester zusammen gefeiert haben und sie sich ohne Deutschkenntnisse ganz frisch angereist auf die Aufnahmeprüfung im März vorbereitete und jetzt aus dem mongolischen Mädchen eine junge Dame und Künstlerin geworden ist. Traurig war sie, dass ihre Eltern dem Ereignis nicht beiwohnen konnten. Von Ulaan Bataar nach München ist eben kein Katzensprung.
**********
Heute beim alten Physhiomann Dinge erfahren. Wussten Sie beispielsweise, dass Ibuprofen nicht gleich Ibuprofen ist? Die meisten Leute sprechen gut auf das Zeug von Liechtenstein an und auf das andere überhaupt nicht. Also was die Schmerzbetäubung betrifft. Entzündungshemmend sind sie alle. Das habe ich mir im Anschlusstermin vom Ortho gleich mal bestätigen lassen. Jetzt nehm' ich mal einen ganz anderen Wirkstoff.
Dann beim neuen Physiomann noch mehr Dinge erfahren. Sein Tenor lautete: "Das sieht nicht gut aus. Ich bin normalerweise ja sehr positiv aber DAS sieht nicht gut aus." Dabei finde ich die Narbe so hässlich nicht. Leider ist sie aber immer noch hart, genau wie das Gewebe drumrum und das im Unterschenkel und das ist die Lymphe, die sich da jetzt festgesetzt hat und da wieder raus muss und das wird sehr weh tun. Sagt er, obwohl er sonst so positiv ist.
Der andere Physiomann, den der Operateur als Experten in meinem seltenen Falle empfahl, hat sich übrigens die Hand gebrochen und kann bis April nicht. Da bin ich wohl anderweitig in besseren Händen.
**********
Haben Sie mal drüber nachgedacht, dass das menschliche Gehirn selbst wenn es Informationen blitzschnell verarbeiten, dennoch niemals den tatsächlichen Moment erfahren kann? Alles was wir im Kopf speichern, ist bereits Vergangenheit.
**********
Das Konzert gestern war sehr schön. Bis auf den Herrn, der zu nah neben mir saß, nach Bier roch und gelegentlich einnickte. Kann ich nicht nachvollziehen, das Einnicken, denn es waren sagenhafte Musikmachende, die den Raum mit teils ziemlich lauten Klängen füllten. In den wachen Momenten versuchte er, mit mir Konversation zu betreiben, was ich mit einer deutlichen Handbewegung und den Worten: "Sprechen Sie mich bitte nicht an." im Keim erstickte. Ja, ich kann auch bitchy.
Die Abschlusskandidatin hat übrigens mit Bravour bestanden und alle waren sehr stolz, vor allem der Professor, der die Leute aus Ulaan Bataar zum Masterstudium nach München geholt hat. Und ich war auch ein bisschen stolz, weil wir damals vor drei Jahren Silvester zusammen gefeiert haben und sie sich ohne Deutschkenntnisse ganz frisch angereist auf die Aufnahmeprüfung im März vorbereitete und jetzt aus dem mongolischen Mädchen eine junge Dame und Künstlerin geworden ist. Traurig war sie, dass ihre Eltern dem Ereignis nicht beiwohnen konnten. Von Ulaan Bataar nach München ist eben kein Katzensprung.
**********
Heute beim alten Physhiomann Dinge erfahren. Wussten Sie beispielsweise, dass Ibuprofen nicht gleich Ibuprofen ist? Die meisten Leute sprechen gut auf das Zeug von Liechtenstein an und auf das andere überhaupt nicht. Also was die Schmerzbetäubung betrifft. Entzündungshemmend sind sie alle. Das habe ich mir im Anschlusstermin vom Ortho gleich mal bestätigen lassen. Jetzt nehm' ich mal einen ganz anderen Wirkstoff.
Dann beim neuen Physiomann noch mehr Dinge erfahren. Sein Tenor lautete: "Das sieht nicht gut aus. Ich bin normalerweise ja sehr positiv aber DAS sieht nicht gut aus." Dabei finde ich die Narbe so hässlich nicht. Leider ist sie aber immer noch hart, genau wie das Gewebe drumrum und das im Unterschenkel und das ist die Lymphe, die sich da jetzt festgesetzt hat und da wieder raus muss und das wird sehr weh tun. Sagt er, obwohl er sonst so positiv ist.
Der andere Physiomann, den der Operateur als Experten in meinem seltenen Falle empfahl, hat sich übrigens die Hand gebrochen und kann bis April nicht. Da bin ich wohl anderweitig in besseren Händen.
**********
Haben Sie mal drüber nachgedacht, dass das menschliche Gehirn selbst wenn es Informationen blitzschnell verarbeiten, dennoch niemals den tatsächlichen Moment erfahren kann? Alles was wir im Kopf speichern, ist bereits Vergangenheit.
... link (6 Kommentare) ... comment
... older stories