Samstag, 26. Oktober 2019
Coming Home V
Der Countdown läuft. Im Zuge der 5000 habe ich bereits ein bisschen über meine Gäste (Kommentierende) geschrieben. Heute und über die nächsten Tage möchte ich ein paar hervorheben und erklären, wieso ich bei ihnen ebenfalls gerne zu Gast bin. Im Hinblick auf Fremdbild/Selbstbild hat's übrigens durchaus Potenzial für ein sogenanntes Bloggerstöckchen. Folge 1, 2 und 3 versteckt sich hinter den Zahlen.

Meine Personenbeschreibungen sind subjektiv, unvollständig und unwissenschaftlich, quasi homöopathisch aber auch in hoher Dosierung wohlwollend.


Sein Name ist Cabman, James Cabman. Erst lasen wir uns, dann kommentierten wir uns, schließlich schrieben wir uns. Mehr ist aber nie aus uns geworden, denn obwohl der Cabman viel in der Gegend rumfliegt, haben wir uns noch nie getroffen. Dem wollen wir jetzt Abhilfe schaffen in Form von sehr schönen Erkennungszeichen:



Seinen eigenen Button soll er ruhig selbst in den Kommentaren präsentieren, denn ich darf offiziell keine derartigen am Uniformrevers tragen. Mal sehen, ob wir uns wirklich begegnen, denn die Wahrscheinlichkeit ist nicht sonderlich groß. Sollte es dennoch eintreffen, wird das für andere Mitreisende wohl eine ziemlich merkwürdige Szene geben. Cab als Passagier eines Langstreckenfluges, am Fenster sitzend. Ich begrüße ihn, er sieht mich prüfend an, dann zieht er langsam seinen Button aus der Tasche, heftet ihn an's Revers. Ich, sichtlich erfreut, begrüße ihn als Cabman, stelle mich als Frau Klugscheisser vor, Nebensitzende sind spätestens jetzt etwas verunsichert, schielen verlegen zu uns herüber. Er verlangt nach meinem Erkennungszeichen, weitere Passagiere vermuten einen Geheimbund, Sektenzugehörigkeit oder Undercoveragenten, ein anderer wedelt mit einer Eintrittskarte seiner letzten Swingerparty. So oder ähnlich wird das mit Sicherheit ablaufen.

Cabman schreibt über seine Erlebnisse unterwegs auf durchweg humorige und unterhaltsame Weise - sein Stil erinnert mich an Frau Novemberregen oder andersrum. Damals wusste er die Vorzüge des Bloggens durchaus für seine Zwecke einzusetzen. Man könnte ihn auch als den Bandini von blogger.de bezeichnen. Jedenfalls schien die Liaison mit einer anderen Bloggerin gerade beendet, da erreichte mich eine Mail. Wir schrieben ein bisschen hin und her, er aus dem Norden, ich aus dem Süden. Dann lernte er Cabwoman kennen und es wurde erst mal still im Blog. Als die Cabkids da waren, schrieb er gelegentlich über Ausflüge oder Heimwerkercontent, manchmal über Schweden, immer sehr unterhaltsam und immer ziemlich ausführlich, fügte Bildmaterial ein, kommentierte aber hier fast gar nicht mehr. Schade eigentlich. Ich fand den Austausch immer witzig und geistreich. Aus seinen Texten entnehme ich, dass er ebenfalls die Zufallsbegegnungen schätzt, gelegentlich suchen sie auch ihn. Man erlebt ja so einiges, wenn man ständig unterwegs ist.

Inzwischen ist es in seinen Kommentaren ruhig geworden. Ich vermute, das Bloggen ist unterwegs für ihn Ablenkung und Zeitvertreib, wie es für andere Pokemon oder Candy Crush sind. Man kommt zudem in die Jahre, hat nach Arbeit und Familie nicht mehr so viele Nebenschauplätze. Das ist das Gruselige am Älterwerden.
Damals im Blog war er ein kleiner Revoluzzer, hat mich und andere - entgegen der damals üblichen Etikette - geduzt. Ihm habe ich das verziehen, wofür ich fremde Kommentierende angepampt habe. Er war nämlich sonst sehr höflich und immer für einen kleinen Plausch zu haben. Leider kann ich nicht alle Kommentare eroieren, die Suchmaschine sucht nur im Text verwendete Worte - also Cab oder Cabman - und nicht nach Autorennamen. So bin ich für die letzten zwei Stunden ganz tief in die eigene Vergangenheit getaucht und habe mich wieder über den ein oder anderen Kommentar amüsiert.

Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann dass er wieder in höherer Frequenz kürzere Erlebnisberichte bloggt. Die Fee hatte aber gerade nur einen Wunsch dabei, den ich wohl vernünftiger anlegen sollte. Machenses gut Cabman und nicht vergessen: Flugpersonal mag Dich, wenn Du sie gut behandelst (weiterführende Informationen über das idealtypische Verhalten auf Flugreisen sind aus diesem Blog zu beziehen).

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Der gepriesene Herr nutzt die U-Boot Taktik. Man weiß nie wo er steckt und wann er wieder auftaucht.

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