Freitag, 19. September 2008
Women In Uniform
Iron Maiden

Kaum gebloggt, ist schon wieder 'ne Woche vorbei. Dabei hatte ich so gute Vorsätze. Von den kleinen Erlebnissen im Alltag wollte ich erzählen. Wie ich beispielsweise in Uniform bei Ikea war und erkennen musste, dass man nicht "eben schnell mal bei Ikea" vorbeigeht und schon gar nicht in Uniform und vor dem Dienst. Auch dann nicht, wenn man meint, man hätte noch genügend Zeit. Auch dann nicht, wenn man genau weiß, was man braucht. Ikea ist nämlich ein Laden wie ein schwarzes Loch. Man wird angezogen und unweigerlich verschluckt. Dann irrt man bei der verzweifelten Suche nach dem Ausgang durch die Abteilungen und wenn man wieder draußen ist, befindet man sich in einer anderen Zeitzone. Zumindest aber in einem Paralleluniversum.

Dieses schwarze Loch befindet sich in München ganz in der Nähe des Flughafens. Dazu muss man wissen, dass der Flughafen in einem ehemaligen Moorgebiet liegt (den Kalauer von wegen versumpfen bei Ikea spare ich mir an dieser Stelle). Es bietet sich also an, vor oder nach dem Dienst noch schnell nach Brunkrissla, Thisted und Ektorb zu suchen, im Vorbeigehen Lenda, Lisbet und weitere Kleinigkeiten mitzunehmen, um an der Kasse dann auf eine horrende Summe auf dem Display zu starren. Kann man machen, muss man aber nicht machen. Vor allem nicht in Uniform.

Das Thema 'in Uniform in der Öffentlichkeit außerhalb meines Arbeitsplatzes bewegen' ist ein ganz eigenes. Am Revers meines Sakkos steht nämlich nicht nur mein Name, sondern auch ein unsichtbares Schild mit der Aufschrift Auskunft. Kollegen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Dienst fahren, können davon ein Lied singen. Wann fährt der nächste Zug nach Hinterdupfing? Wo muss ich umsteigen nach Schildburga? Was kostet eine Fahrkarte nach Irgendwo? Wo ist die nächste Toilette? Bei Ikea dann nur marginale Unterschiede in der Fragestellung: Wo gibt es Regale? Kann man diese Haken mit einem anderen System kombinieren? Wo kann ich das umtauschen? Wie komme ich am schnellsten zum Ausgang? Meine Antwort auf die letzte Frage lautete: "Das würde ich auch gerne wissen. Bitte sagen Sie mir Bescheid, sobald Sie was Neues herausgefunden haben."

Mir ist bewußt, dass so eine Uniform etwas Offizielles darstellt und somit die Hemmschwelle sinkt, sich an diese Person zu wenden. Selbst wenn zwischen Uniform und Umgebung kein erkennbarer Bezug besteht, fragt es sich leichter. Ob nun Politesse, Bahnangestellter oder Flugpersonal, man traut ihnen einfach mehr Wissen zu als einem in Anzug oder Strickjacke. Und ich darf nicht mal unfreundlich sein. Das fiele dann nämlich negativ auf meine Firma zurück. Ausserdem läßt es sich ohne Namensschild viel leichter unfreundlich sein.

Deswegen wird so ein Gang in Uniform außerhalb des Flugzeuges für mich regelmäßig zum Spießrutenlauf. Trifft man gelegentlich andere Uniformierte, dann findet eine Art Fraternisierung statt. Man muss sich das wie beim Motorradfahren vorstellen: Motorradfahrer grüßen sich beim Vorbeifahren gegenseitig mit Handsignal. Nur die Vespafahrer werden geschnitten. So nickt ein Uniformträger dem anderen wissend zu, es sei denn, es handelt sich um Straßenkehrer oder Müllabfuhr. In Straßenkontrollen werde ich uniformiert schon mal durchgewunken und Absperrungen sind auch nur noch reine Attrappe. Schließlich kann so eine Uniform auch ihre Vorzüge haben. Und wenn ich jemanden privat kennenlerne, ist der Spruch: "Hey, hast du 'nen Fetisch? Ich hab' nämlich 'ne Uniform" immer noch für einen Lacher gut.

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Ich habe mich immer gefragt, ob sich Uniformierte wohl mehr mit ihrem Arbeitgeber identifizieren als andere Leute. Oder ob die einfach freundlich sind, weil sie müssen? Das würde dann ja im Umkehrschluß bedeuten, dass ein Job mit Uniformpflicht mich freundlich machen würde, oder? Fragen über Fragen...

Tschakka. Einem in Strickjacke darf man generell nicht über den Weg trauen. Basta!

(Ich glaube ich habe ein ausgeprägtes Uniform-Fetisch-Gen oder so. Send Pix! *g*)

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Strickjacken sind hierzulande Janker und wählen CSU. Insofern kann ich Ihrer These nur zustimmen. Aber bei der Nummer mit dem Bild gehe ich nicht mit. Sie sind nämlich nicht meine Zielgruppe, müssen Sie wissen.

Und ob ein Job in Uniform Sie freundlich machen würde, kann ich so nicht beantworten. Mit Sicherheit würden Sie aber Ihre Mundwinkel- und Backenmuskulatur entwickeln.

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Manchmal
reicht bereits ein dunkelblaues Sakko über einem hellblauen Hemd, um für einen Informationsverpflichteten gehalten zu werden. Aber ich trage glücklicherweise nicht auch noch ein Identitätsschild an der Brust.

Dank für diesen köstlichen Nachtversüßer!

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Grobe Richtlinien
Hellblaues Hemd=Fahrplanauskunft
Gelbes Hemd=Paketzustelldienst
Weißes Hemd=Sysadmin
Rosa Hemd=Wasmitmedien
Kariertes Hemd=Geschmacksverirrter

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So hat jeder seine Last zu tragen
Uniform = Auskunft, Dr. phil. = Lizenz zum Heilen. Ein Freund und Kollege wurde letztlich von seiner Nachbarin Rosi, die auch gerne mal im Treppenhaus detailliert von ihrer Ausschabung berichtet, begruesst mit den Worten: 'Guckense mal. Seit neulich hab ich sonen Herpes hinterm Ohr.' Muessig zu sagen, dass sie seine Hand ergriff und ihn mal fuehlen liess...

Und wenn man dann kein Mittelchen weiss, ist man sofort der unfreundliche Nachbar!

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Das ist ja auch so'n psychosomatisches Zeug, das Herpes. Deswegen muss man halt notfalls einen Dr. phil. bemühen. Solange sie ihn nicht die Reste der letzten Ausschabung fühlen lässt...

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Au weia. Wenn nicht SIE den Weg zum Ausgang weisen können, wer dann? (Gehmse schon zu: 1. haben Sie den Gag mit der Armgymnastik nicht verbraten wollen, weil zu oll und 2. gähnen Sie gerade immens, während ich immer noch wie bekloppt kichere. "Im Notfall leuchten Ihnen Pfeile auf dem Boden den Weg zur nächsten Hotdogtheke." Höhöhö.)

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"Ziehen Sie einen Köttbullar zu sich heran, schieben sie ihn vorsichtig in Mund oder Nase und helfen danach mitspeisenden Passagieren und Kindern."

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frau klugscheisser ich steh auf frauenz in uniformen grr

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