Mittwoch, 25. September 2013
Tageblog 24.9.2013 - Gesang
Nach längerer Pause wieder mit dem Singen angefangen. Erhoffe mir davon nicht etwa eine Karriere als Sängerin - obwohl ich durchaus gerne auftreten würde - sondern ein mögliches Loslassen. Wenn es gut klingt, ist es ein gutes Gefühl, den Raum mit der Stimme zu füllen. Wenn nicht, dann ist es eher wie gegen eine Wand schreien. Beides hat durchaus was. Nach diversen Streisand Songs jetzt ins klassische Fach gewechselt. Ich finde, die Carmen passt zu mir. Deswegen besinge ich jetzt den Vogel der Liebe. Und es tut sich was im Hals. Die Lehrerin meint das übrigens auch und jagt mich vom c bis c'''. Ginge bald auch noch höher, meint sie. Ich selbst habe dazu keine Meinung, weil ich eher so mezzosopranmäßig unterwegs bin: tiefes Timbre in hoher Stimme aber noch weit entfernt von den Grenzbereichen. Und da wäre noch der geniale Jazzpianist und Freund, mit dem ich irgendwann arbeiten möchte. Also mehr so freizeitmäßig jetzt aber durchaus ambitioniert. Der Vogel der Liebe fliegt noch nicht über die Klippen aber das richtige Gefühl ist schon da. Und das ist die Hauptsache.

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die Liebe ...der rebellische Vogel

ich glaube, wenn man singt, und im richtigen Ton schwingt, ist man glücklich weil sich endlich Materie mit der metaphysischen Welt verbindet, Musik ist im glücklichsten Fall ja die Materialsierung der Seele, so wie die Dichtung. Niemand kann an einem Lied vorbeihören. Schön, dieses Lied zu singen. Man muss sich auch ganz frei davon machen, allzu populäre Musik auszuklammern. Das wäre fatal, ein Verlust. Verschenktes Glück.

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Das mit der Materie und der Metaphysik habe ich noch gar nicht so betrachtet. Klingt logisch, ist auch auf andere Bereiche übertragbar. Beispielsweise auf das Tanzen. Da schwingt dann der gesamte Körper zur Musik. Das Singen ist so unmittelbar, weil der Körper das Instrument ist.
Und Klassik war ja zu ihrer Zeit auch mal populär. Muss man so sehen.

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Ja, Tanz natürlich... und in der Malerei der visualisierte Traum, das Unbewusste. Die Seele strebt nach Transzendenz und Verbindung. Dann ist sie glücklich, das zarte Wesen.

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L'oiseau que tu croyais surprendre
battit de l'aile
et s'envola...

Das erinnert mich an Studentenzeiten, als ich keinen Fernseher hatte und in meiner Freizeit viel Radio gehört habe. Da habe ich mich in die Habanera verliebt. Ich liebe die Musik, die Stimme von Maria Callas und ganz besonders den Text (übrigens keine Garantie für französische Rechtschreibung). Und so etwas lernen Sie! Ich würde mich das nie trauen, Chapeau.

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La Callas ist auch ganz besonders - in jeder Hinsicht. Das mit dem Trauen ist so eine Sache. Wenn man die Meinung anderer für deren Sache hält, wird es leichter. Ausserdem hat jeder mal ganz klein angefangen. Nur mit Übung kann sich jeder verbessern.

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Boah, so schwer hätt' ich's mir nicht vorgestellt! Na schön, jetzt habe ich auch Respekt. Gestern in der Arie massiv an meine Grenzen gekommen. Wollt' ich Sie nur wissen lassen...

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