Dienstag, 1. Oktober 2019
She Works Hard for the Money


Im Religionsunterricht gab es einst Heiligenbildchen. Ich halte mich an Gutelaunesticker, solche, die auch instagramaffine Kollegen verstehen. Meine Erfahrung zeigt, dass dafür niemand zu alt ist.

... comment

 
unterrichtest du?

... link  

 
sowohl als auch
... war mal die Antwort von Robert Gernhard auf die Frage "Sind sie Pragmatiker?" Das fiel mir in dem Zusammenhang ein. Ich unterrichte Menschen (Kollegen) in Selbstverantwortung und -führung. Was man halt als Teamleiter/Vorgesetzte so macht.

... link  

 
ist das das erfolgreiche Resultat von dem Posting neulich, wo du auch Kärtchen beim Gespräch gemacht hast? Man muss so eine Position wollen. Ich wäre dafür ungeeignet, weil ich ungern den Auftrag hätte, jemanden zu beurteilen. In dem Bereich, den ich kenne, arbeiten alle so selbständig, dass wir uns fragen, wozu die leitende Ebene überhaupt da sein soll. Wenn man jemanden (auch positiv) beurteilt, attestiert man sich die Deutungshoheit oder hat sie übertragen bekommen, wenn man die Position freiwillig einnimmt. Der Trend geht ja eher zur Verflachung der Hierarchien und einem kooperativen Führungsstil, der auch die Beurteilung der Vorgesetzten durch die "Untergebenen" vorsieht. Wobei sich das wenige Mitarbeiter/innen trauen. Ich wäre etwas irritiert, wenn mir mein Bereichsleiter lustige Kärtchen auf den Schreibtisch legen würde. Der systematische Charakter würde mich befremden, wie ein comic-haftes kleines Schulzeugnis. Was aber immer willkommen ist, sind spontane Lobhudeleien, gerne mit Superlativen, wie auf deinen Kärtchen und auch gerne hörbar für alle anderen. So ein Lob im Überschwang ist eine feine Sache. Noch schöner, wenn es sich dann auch massiv in der Beurteilung (finanziell) auswirkt. Sonst letztlich nur eine preisgünstige Geste. Die Führungsfunktionen werden ja auch inhaltlich recht unterschiedlich definiert in verschiedenen Organisationen. Ich war mal in einem Team, in dem es eine sog. Team-Koordinatorin gab, die lediglich eine eben koordinierende Funktion hatte, aber nicht weisungsbefugt war und auch keine (offizielle) Beurteilungskompetenz hatte. Sozusagen auf Augenhöhe mit den übrigen Team-Mitarbeitern, auch ein vergleichbares Aufgabengebiet. Wenn die uns niedliche Kärtchen mit Lob verteilt hätte, als nett gemeinte Geste zur Beurteilung der Arbeitsqualität, hätten wir ihr einen Vogel gezeigt, und das als oberlehrerhafte Anmaßung empfunden. Wenn ich mir allerdings vorstelle, ich hätte einen Chef oder eine Chefin, die quasi eine Marotte mit Kärtchen und Smileys hätte, das also auch privat mit der Familie praktiziert, fände ich es schon wieder kurios und lustig. Man darf es nur nicht inflationär handhaben, denke ich mal... Am sympathischsten fände ich noch, wenn die Kärtchen für arbeitsfremde Aktionen kämen, z. B. eins mit "tolle Frisur!" oder "hotte Schuhe!"

... link  

 
Ich bin seit 17 Jahren in einer Führungsposition, davor ein Jahr ohne disziplinarische Befugnis. Die Kärtchen sind eine Anerkennung guter Arbeit in einem Bereich, in dem alle so ziemlich das gleiche machen und sich nur wenig hervorheben können. Wenn sie es duch besonderes Engagement tun, vergebe ich die Kärtchen. Tatsächlich ist es umstritten, mit solchen Mitteln Anerkennung auszusprechen. Ich stand dem lange kritisch gegenüber, hab's dann aber einfach ausprobiert und war erstaunt, wie gut es bei meinen Mitarbeitenden ankam. Deshalb werde ich weiter zeichnen und kleben.
Natürlich nicht inflationär, sondern ausgewählt und zu besonderen Ereignissen, zudem meist in einer Phase, in der das persönliche Gespräch zu viel Raum einnehmen würde (zeitkritische Phasen im Flug sind vor allem das Ende vor der Landung, wo eigentlich nur noch sicherheitsrelevante Arbeiten stattfinden dürfen, ich aber erst dann kurz mit einzelnen Kolleginnen sprechen kann und sie danach oft schnell nach Hause müssen).

... link  

 
Verstehe, das sind besondere äußere Rahmenbedingungen. Da ich in einem Bereich unterwegs bin, wo diverse Varianten von (Moderations-)Kärtchen zum Alltagsgeschäft gehören, bin ich da etwas vorbelastet, um nicht zu sagen geschädigt ;-)

P.S. ich hatte mal mit einem Dozenten zu tun, der erwachsene Lehrgangsteilnehmer, die sich auf eine schwierige Prüfung vorbereiteten, an einem der letzten Unterrichtsabende (mit einer simulierten schriftlichen Prüfung) mit einem Schokoladen- oder Energie-Riegel auf jedem Tisch überraschte, auf dem ein von ihm persönlich angebrachtes Etikett mit der Aufschrift "SIE SCHAFFEN DAS!" klebte. Das war sehr charmant, weil die Prüfungsteilnehmer während sie die Test-Prüfung schrieben, die ganze Zeit auf diesen Satz schauen konnten. Kam sehr gut an!

... link  

 
Eine tolle idee des Dozenten. Ich würde mich darüber sehr freuen. Derzeit schreibe ich aber keine schwierigen Klausuren.

... link  


... comment