Sonntag, 9. Juli 2006
Let´s get loud
Die WM ist eine Erfindung der Autohersteller. Früher musste man zum Hupen nach Italien fahren. Selbst die dreckigsten getuneten Karren brüllten gestern mit rostiger Stimme durch die Straßen. Und wo sollte man sonst sein Fähnchen befestigen, wenn nicht am Auto?
Ein Fahrradkonvoi, das wär´s. Deutschlandflaggen als seitliche Abstandsmesser und riesige Presslufttröten ersetzen die kleinen Glocken. So oder so war den meisten egal, wie die WM ausgeht, hauptsache ein Anlaß, um lautstark zu feiern. Silvester ist noch so lange hin.

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Also wurde das Hupen gar nicht erfunden, um andere Weltteilnehmer auf eventuelle Gefahren hinzuweisen, sondern als Ausdruck der persönlichen Stimmungslage?

Im Straßenverkehr habe ich tatsächlich des Öfteren diesen Eindruck. Und es scheint wirklich der Grund zu sein, warum die Hupen italienischer Automobilfabrikate weniger böse klingen als die deutscher. Mein langjähriger (der Schrottgott habe ihn selig) Fiat Tipo, der konnte gar nicht böse hupen. Tiiik tiiiiik, hat der immer gemacht. Und es klang nie wie "Hau ab, du Arsch", sondern immer wie "Hallo, ich bin hier, schön, dass du auch hier bist".

Wer nun beim Feiern "Hallo, ich bin hier" ruft, der soll es tun. Egal, aus welchem Schland. Und egal, wie loud.

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Ich hupe so selten, dass ich nicht mal weiß, wie meine Hupe sich anhört. Wenn es brenzlig ist, schrei ich "HEEY!" oder "DU ARSCH!" im Auto und muss hinterher furchtbar lachen, weil das ausser mir ja keiner hört. Ja, ich bin ein einfaches Gemüt.

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Ich stemme immer den Handballen mit Hupabsicht mitten aufs Lenkrad, nur um festzustellen, dass da nur der Airbag sitzt. Bis ich dann die Huptaste gefunden habe, ist meist schon zu spät.

Bzgl. Silvester: Sie glauben gar nicht, wieviele Leute in meinem Viertel Böller und Raketen gebunkert hatten, die sie jeweils nur wenige Sekunden nach jedem Tor zündeten. Offenbar auch egal, für wen das Tor fiel.

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