Sonntag, 15. März 2009
A bicyclette
frau klugscheisser, 22:15h
Quand on partait de bon matin
Quand on partait sur les chemins
A bicyclette
Nous étions quelques bons copains
Y avait Fernand y avait Firmin
Y avait Francis et Sébastien
Et puis Paulette
On était tous amoureux d'elle
On se sentait pousser des ailes
A bicyclette
Sur les petits chemins de terre
On a souvent vécu l'enfer
Pour ne pas mettre pied à terre
Devant Paulette
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Freitag, 12. September 2008
Insomnia
frau klugscheisser, 06:29h
... mehr (Text), wenn ich geschlafen habe...
Nachtrag: So ist das mit den Goldbergvariationen. Einst für einen schlaflosen Grafen auf Cembalo gespielt, heute für schlaflose Mittelständler auf ordinären Beschallungsanlagen.
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Sonntag, 6. Juli 2008
In the air tonight
frau klugscheisser, 08:54h
Da ist etwas in der Luft. Während ich in die Pedale trete, weht es mir um die Nase, als wolle es sich darunter reiben. Es ist eine dieser lauen Sommernächte, in denen alles möglich scheint. Noch vor einigen Minuten saß ich grübelnd daheim, doch manchmal muss man seine Perspektiven wechseln. Vom Sofa auf das Fahrrad. Noch kühlt die Nacht, was sich am Tag erhitzte.
Kurz vor dem Odeonsplatz ist meine Fahrt zu Ende. Das Areal um die Feldherrnhalle ist wegen des heutigen Konzertes weiträumig abgesperrt. Ich suche mir einen Weg durch den Hofgarten, doch auch hier gibt es kein Durchkommen. Dafür jede Menge Zaungäste am Wegesrand, Liebespaare auf Grünstreifen, verirrte Radler, die wie ich einen Weg suchen. Am Tor zum Hofgarten Ordner vor den aufgestellten Zäunen, dahinter die Freßmeile für Konzertbesucher entlang der Residenzfassade. Ich versuche, von hinten über den Hof der Residenz zur Theatinerstraße vorzudringen. Auch hier im Durchgang eine Menschentraube. Schließlich stehe ich in der Residenzstraße, Ecke Viscardigasse, am hinteren Bühnenaufgang. Während der Pause tummeln sich die Musiker zwischen Residenzgebäude und Bühne in der Drückebergergasse, halten hie und da Fachgespräche, bis sie von Ordnern zur Bühne gescheucht werden oder lüften einfach nur ihr Instrument.
Es herrscht reges Treiben. So mancher Fußgänger wird umgeleitet. Die blanken Nasen an den Schildern der Wachlöwen zum Brunnenhof ziehen Passanten magnetisch an. Keiner kommt daran vorbei, ohne sie anzufassen und sich Glück zu wünschen. Andere haben sich hier eingefunden, um einige Klänge umsonst zu erhaschen. Von Blüthenzweig bis Krauthuber scheint alles versammelt. Ein dunkelblonder Mann fällt mir im Augenwinkel auf. Er ist jünger als die anderen, hübscher. Ganz in schwarz gekleidet mit einer Sonnenbrille am Hemd lehnt er lässig an der Wand bei den Fahrradständern. Erst halte ich ihn für einen der Musiker, doch als die Musik beginnt, steht er immer noch dort. Ohne Instrument. Während Dvóràk aus der neuen Welt erzählt, streift mein Blick die Fassaden der alten, die im Scheinwerferlicht erstrahlen. Man lauscht gespannt der Musik, hie und da wiegt sich einer zu den Klängen, andere gehen langsam Richtung Absperrung durch die Menge oder lassen sich auf dem Randstein nieder. Alle recken die Köpfe in Richtung Klangquelle, um auch noch leiseste Mittelstimmen zu erahnen. Keiner wagt zu sprechen. Eine seltsame Spannung liegt in der Luft. Neuankömmlinge werden durch strenge Blicke zur Ruhe ermahnt.
Langsam wechselt der Himmel seine Farbe von einem strahlenden in ein dunkles, gedecktes Blau. Meine Augen wandern immer wieder hinüber zu diesem blonden Eusebius, der mit leisem Lächeln regungslos lauscht. Während meine Gedanken wild zwischen Kritik und Konsum, zwischen Hohn und Genuß schanken, mein Körpergewicht unruhig von einem auf den anderen Fuß pendelt, scheint ihn nichts vom Erleben dieses Momentes abzulenken. Erst beneide ich ihn ein wenig, dann beschließe ich, es ihm gleichzutun und in die Atmosphäre einzutauchen. Ich folge den Klängen, die sich über die Umgebung breiten und schließlich im nächtlichen Himmel verlieren. Note um Note, Takt um Takt vergehen und mit ihnen unmerklich die Zeit. Das Ende jedes Satzes registriere ich mit Erstaunen. Nur den letzten Satz - die Coda in überflüssig manifestierender beethovenscher Manier - befinde ich wie eh und je für zu lang. Als der Applaus verebbt, wende ich mich zum Gehen. Noch einmal streife ich den Eusebius mit einem neugierigen Blick. Er hat mich wohl nicht bemerkt. Obwohl sonst nicht auf den Mund gefallen, bin ich zu schüchtern ihn anzusprechen.
Da hebt das Orchester erneut zu spielen an. Musik erfüllt noch einmal die Gassen, ein Walzer von unglaublicher Wehmut zieht über die Köpfe und dreht mein Herz. Das Knistern der Atmosphäre ist jedoch mit dem letzten Applaus verhallt, die Spannung gebrochen. Es ist das melancholische Abschiedslied einer schönen Erinnerung. Vor zehn Jahren hörte ich zuletzt klassische Klänge im Konzertsaal. Die Erinnerung an das, was hätte sein können, rumort an diesem Abend noch lange in meinem Bauch. Als ich heim radle, atme ich tief in meine Lungen. Dieses Gefühl von Traurigkeit und gleichzeitiger Ruhe, von Sehnsucht und Erfüllung strömt mit der Luft durch meinen Körper. Den Augenblick will ich halten, so lange es geht, selbst wenn er mir nur als Erinnerung bleibt. Und München leuchtete.
Dvóràk Slawischer Tanz e-moll op. 72
Kurz vor dem Odeonsplatz ist meine Fahrt zu Ende. Das Areal um die Feldherrnhalle ist wegen des heutigen Konzertes weiträumig abgesperrt. Ich suche mir einen Weg durch den Hofgarten, doch auch hier gibt es kein Durchkommen. Dafür jede Menge Zaungäste am Wegesrand, Liebespaare auf Grünstreifen, verirrte Radler, die wie ich einen Weg suchen. Am Tor zum Hofgarten Ordner vor den aufgestellten Zäunen, dahinter die Freßmeile für Konzertbesucher entlang der Residenzfassade. Ich versuche, von hinten über den Hof der Residenz zur Theatinerstraße vorzudringen. Auch hier im Durchgang eine Menschentraube. Schließlich stehe ich in der Residenzstraße, Ecke Viscardigasse, am hinteren Bühnenaufgang. Während der Pause tummeln sich die Musiker zwischen Residenzgebäude und Bühne in der Drückebergergasse, halten hie und da Fachgespräche, bis sie von Ordnern zur Bühne gescheucht werden oder lüften einfach nur ihr Instrument.
Es herrscht reges Treiben. So mancher Fußgänger wird umgeleitet. Die blanken Nasen an den Schildern der Wachlöwen zum Brunnenhof ziehen Passanten magnetisch an. Keiner kommt daran vorbei, ohne sie anzufassen und sich Glück zu wünschen. Andere haben sich hier eingefunden, um einige Klänge umsonst zu erhaschen. Von Blüthenzweig bis Krauthuber scheint alles versammelt. Ein dunkelblonder Mann fällt mir im Augenwinkel auf. Er ist jünger als die anderen, hübscher. Ganz in schwarz gekleidet mit einer Sonnenbrille am Hemd lehnt er lässig an der Wand bei den Fahrradständern. Erst halte ich ihn für einen der Musiker, doch als die Musik beginnt, steht er immer noch dort. Ohne Instrument. Während Dvóràk aus der neuen Welt erzählt, streift mein Blick die Fassaden der alten, die im Scheinwerferlicht erstrahlen. Man lauscht gespannt der Musik, hie und da wiegt sich einer zu den Klängen, andere gehen langsam Richtung Absperrung durch die Menge oder lassen sich auf dem Randstein nieder. Alle recken die Köpfe in Richtung Klangquelle, um auch noch leiseste Mittelstimmen zu erahnen. Keiner wagt zu sprechen. Eine seltsame Spannung liegt in der Luft. Neuankömmlinge werden durch strenge Blicke zur Ruhe ermahnt.
Langsam wechselt der Himmel seine Farbe von einem strahlenden in ein dunkles, gedecktes Blau. Meine Augen wandern immer wieder hinüber zu diesem blonden Eusebius, der mit leisem Lächeln regungslos lauscht. Während meine Gedanken wild zwischen Kritik und Konsum, zwischen Hohn und Genuß schanken, mein Körpergewicht unruhig von einem auf den anderen Fuß pendelt, scheint ihn nichts vom Erleben dieses Momentes abzulenken. Erst beneide ich ihn ein wenig, dann beschließe ich, es ihm gleichzutun und in die Atmosphäre einzutauchen. Ich folge den Klängen, die sich über die Umgebung breiten und schließlich im nächtlichen Himmel verlieren. Note um Note, Takt um Takt vergehen und mit ihnen unmerklich die Zeit. Das Ende jedes Satzes registriere ich mit Erstaunen. Nur den letzten Satz - die Coda in überflüssig manifestierender beethovenscher Manier - befinde ich wie eh und je für zu lang. Als der Applaus verebbt, wende ich mich zum Gehen. Noch einmal streife ich den Eusebius mit einem neugierigen Blick. Er hat mich wohl nicht bemerkt. Obwohl sonst nicht auf den Mund gefallen, bin ich zu schüchtern ihn anzusprechen.
Da hebt das Orchester erneut zu spielen an. Musik erfüllt noch einmal die Gassen, ein Walzer von unglaublicher Wehmut zieht über die Köpfe und dreht mein Herz. Das Knistern der Atmosphäre ist jedoch mit dem letzten Applaus verhallt, die Spannung gebrochen. Es ist das melancholische Abschiedslied einer schönen Erinnerung. Vor zehn Jahren hörte ich zuletzt klassische Klänge im Konzertsaal. Die Erinnerung an das, was hätte sein können, rumort an diesem Abend noch lange in meinem Bauch. Als ich heim radle, atme ich tief in meine Lungen. Dieses Gefühl von Traurigkeit und gleichzeitiger Ruhe, von Sehnsucht und Erfüllung strömt mit der Luft durch meinen Körper. Den Augenblick will ich halten, so lange es geht, selbst wenn er mir nur als Erinnerung bleibt. Und München leuchtete.
Dvóràk Slawischer Tanz e-moll op. 72
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Donnerstag, 14. Februar 2008
My funny Valentine
frau klugscheisser, 01:50h
Das Stilhäschen ging bereits letztes Jahr in Vorleistung. Dann brauch ich zu diesem leidigen Thema ja nix mehr schreiben. [Unterschreib' ich übrigens Wort für Wort]
Ausserdem ein weiteres Beispiel für einen gutgekleideten Künstler. Hier allerdings bereits erste Anzeichen von Sittenverfall. Statt dezenter Gestik zum gesungenen Wort ein Glas und eine Zigarette, der Schlips gelockert, haltloses Herumwanken statt gezielt plazierter Schritte. Wenigstens sitzt die Frisur:
Und wieder sind wir einem globalen Irrtum auf der Spur. Der Text des Liedes ist nämlich äußerst zwiespältig. Während alle Welt 'My funny Valentine' für die ultimative Liebeserklärung hält, würde ich mich schön bedanken, wenn jemand mein Aussehen als 'laughable, unphotographable' beschriebe und meine intellektuellen Kapazitäten anzweifelt. Aber jeder wie er mag. Die Musik jedenfalls ist zweifelsfrei klasse.
Ausserdem ein weiteres Beispiel für einen gutgekleideten Künstler. Hier allerdings bereits erste Anzeichen von Sittenverfall. Statt dezenter Gestik zum gesungenen Wort ein Glas und eine Zigarette, der Schlips gelockert, haltloses Herumwanken statt gezielt plazierter Schritte. Wenigstens sitzt die Frisur:
Und wieder sind wir einem globalen Irrtum auf der Spur. Der Text des Liedes ist nämlich äußerst zwiespältig. Während alle Welt 'My funny Valentine' für die ultimative Liebeserklärung hält, würde ich mich schön bedanken, wenn jemand mein Aussehen als 'laughable, unphotographable' beschriebe und meine intellektuellen Kapazitäten anzweifelt. Aber jeder wie er mag. Die Musik jedenfalls ist zweifelsfrei klasse.
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Mittwoch, 13. Februar 2008
Big girls don't cry
frau klugscheisser, 20:01h
Mal ehrlich, bei dem Titel haben Sie doch ganz bestimmt an ein völlig anderes Lied gedacht, eines das irgendwie aktueller ist und von einer gesungen wird, die denselben Namen trägt, wie eine ehemalige Angehörige des Britischen Königshauses. Aber was ist das schon, dieses ewige Rumgejammere von verlorener Liebe und Suhlen im Weltschmerz, von Geräkel auf kahlrasierter Männerbrust und tränenreichen Abschieden hinter riesigen Sonnenbrillen gegen die obige Version. Überhaupt die Lyrik, die Geschichte hinter den Worten. Mit nichts aus der heutigen Zeit zu vergleichen und mindestens ebenso mißverstanden wie Marleys Version der weinenden Frau. Aber hören und sehen Sie selbst.
Haben Sie sich mal die Choreographie genauer angesehen? Diese Choreographie ist meisterhaft, baut den Spannungsbogen langsam aus dem Hintergrund auf, wenn die Herren lässig nach vorne schlendern, dieses wie zufällige Verweilen neben dem Tasteninstrument, bis sie es schließlich hinter sich gelassen haben. Hier dann der Höhepunkt, bis schließlich der Rückzug mit Katarsis angetreten wird. Rückwärts laufend wohlgemerkt! Das schaffte ja nicht mal Britney bei ihrem letzten Auftritt so routiniert wie diese drei Herren. Das waren eben noch Könner.
Und diese Untermalung der Lyrik durch minimalistische Gesten. Allein schon die Mimik des Sängers spricht Bände, begleitet von einem Anheben der Arme hier, einer wippenden Fußspitze da, einem Fingerschnippen dort, während sich in neumodischen Videos verrenkt und ungelenk herumgehüpft wird. Schnell wird dem Beobachter klar, dass weniger eben doch mehr ist. Die Hand lässig in der Tasche flaniert es sich elegant, doch da bleibt sie nur, bis der Refrain mit beiden Händen erneut präsentiert wird. Heutzutage halten Sänger gerne ein Mikrofon, ein Instrument oder eine Dame, weil sie nicht wissen, wohin mit den Händen. Gelegentlich fuchteln sie wild mit abgespreizten Fingern ins Publikum zeigend oder greifen sich ans Gemächt. Undenkbar wäre das damals gewesen. Unser Interpret kündigt das Ende des Liedes durch Schließen der Beine an. Schließlich eine gemeinsame Verbeugung als Ehrerbietung gegenüber dem Publikum, wo heute gepöbelt oder gar gespuckt wird.
Lassen Sie mich ein abschließendes Wort zur Mode verfassen. Was Sie in obigem Beispiel sehen ist die perfekte Bekleidung für den singenden Mann. Die Hosenbeine nicht zu lang, nicht zu kurz und unbedingt erwähnenswert, der korrekte Sitz im Schritt. Dazu ein passender Einreiher, ein weißes Hemd und eine Fliege, dunkle Schuhe und ein akkurater Haarschnitt. So präsentiert sich der Künstler von Welt. All die zerfetzten, schmierigen, feinberippten, adidasbestreiften, schirmbemützten und zotteligen Vertreter der Gilde verdienen diese Bezeichnung nicht. Das sind die Kreaturen, die einen zum Weinen bringen, egal wie groß man ist.
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Freitag, 8. Februar 2008
Somebody
frau klugscheisser, 10:42h
"Die beiden schlimmsten Erfindungen des Mittelalters waren das Schießpulver und die romantische Liebe."
Keine Ahnung, aus wessen Feder dieser Satz ursprünglich stammt. Für Rationalisten, die den ganzen Tag mit Verdrängen oder Erklären ihrer Gefühlsregung beschäftigt sind, ein willkommenes Zitat. Für alle anderen ein Fundstück aus meiner sentimentalen Kitschkiste:
Somebody
hach!
Keine Ahnung, aus wessen Feder dieser Satz ursprünglich stammt. Für Rationalisten, die den ganzen Tag mit Verdrängen oder Erklären ihrer Gefühlsregung beschäftigt sind, ein willkommenes Zitat. Für alle anderen ein Fundstück aus meiner sentimentalen Kitschkiste:
Somebody
hach!
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Montag, 21. Januar 2008
Gotta travel on
frau klugscheisser, 20:18h
"That silly wind will soon begin and I'll be on my way
Going home to stay, going home to stay
That silly wind will soon begin and I'll be on my way
And I feel like I just want to travel on"
Und so ziehen wir weiter. Immer weiter. Das Neue wartet unter jedem Stein, hinter jedem Baum. Das, was uns zum Staunen bringt. Oder nachdenklich macht. Die Reise ist dann beendet, wenn wir nicht mehr unter den Stein schauen wollen und hinter den Baum. Wenn wir nicht mehr staunen sind wir starr.
Ankommen ist anders. Ankommen ist, den Baum wie einen Freund begrüßen, ohne zu wissen, was sich dahinter verbirgt. Ankommen ist, sich auf dem Stein niederlassen, ohne ihn vorher umzudrehen. Ankommen ist, den Baum und den Stein zu sehen, als wäre es das erste Mal. Und Ankommen ist auch Weggehen. Damit der Kreis immer weitergeht.
Going home to stay, going home to stay
That silly wind will soon begin and I'll be on my way
And I feel like I just want to travel on"
Und so ziehen wir weiter. Immer weiter. Das Neue wartet unter jedem Stein, hinter jedem Baum. Das, was uns zum Staunen bringt. Oder nachdenklich macht. Die Reise ist dann beendet, wenn wir nicht mehr unter den Stein schauen wollen und hinter den Baum. Wenn wir nicht mehr staunen sind wir starr.
Ankommen ist anders. Ankommen ist, den Baum wie einen Freund begrüßen, ohne zu wissen, was sich dahinter verbirgt. Ankommen ist, sich auf dem Stein niederlassen, ohne ihn vorher umzudrehen. Ankommen ist, den Baum und den Stein zu sehen, als wäre es das erste Mal. Und Ankommen ist auch Weggehen. Damit der Kreis immer weitergeht.
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Dienstag, 2. Oktober 2007
...
frau klugscheisser, 02:03h
He Michl, geiler Abend. Lang nimmer so g'lacht. Und jetzad gehd's ins Bett, wei moing fria is d'Nacht rum.
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Dienstag, 31. Juli 2007
I know a whoopee spot where the gin is cold but the piano's hot
frau klugscheisser, 18:15h
"N' Abeeend!" tönt eine männliche Stimme hinter der Bar, die jeder beim Betreten des Lokals zu hören bekommt, egal wie hoch der sonstige Geräuschpegel ist. Und der ist heute sehr hoch, nicht weil es draußen so kalt ist, sondern weil das 'Vogler' Jubiläum feiert.
Heute vor zehn Jahren eröffnete Thomas Vogler seine in München einzigartige Jazzbar. Es mag nicht das einzige Lokal mit Livemusik sein, zweifelsohne ist es aber das einzige, das Livejazz auf hohem Niveau mit moderaten Preisen und einer Wohnzimmer-Club-Atmosphäre verbindet. Damit hat Thomas Vogler sein selbsterklärtes Ziel erreicht.
Um Mitternacht stimmt Peter Tuscher, der die heutige Jamsession leitet, mit seinen Musikerkollegen einen [Achtung Kalaueralarm!] 'Tusch' an. Der Inhaber wird auf die Bühne gebeten. Nach den üblichen Danksagungen plaudert er ad hoc über die kleinen und großen Schwierigkeiten. Von Problemen mit der Brauerei ist da die Rede. Das sei, so Vogler "wie in einer guten Ehe. Erst wenn man kurz vor der Scheidung steht, weiß man, was man aneinander hat." Was lapidar klingt, war in Wirklichkeit nicht so harmlos. Der Laden stand damals kurz vor dem Aus, als Hilfe von offizieller Seite eine weitere Existenz sicherte. Von einem Abend ohne Band erzählt er und dem "Flash" von dem er sich erst nach einer Stunde erholte, weil er an jenem Abend von einem Kinobesuch kommend die Filmband Abend für Abend im leeren Lokal spielen sah, sein eigener Laden jedoch ohne Band gerammelt voll war.
Die Pointe eröffnet sich nicht allen Gästen. "Wovon redet der da?" höre ich meinen Nebenmann sagen "... ganz schlechte Rede." Die Mitarbeiterin hinter der Theke verteidigt ihren Chef mit den Worten "Das ist schon richtig gut. Hättest ihn mal damals beim... hören sollen." und fügt noch lakonisch hinzu "Dabei hat er das gelernt." Was er tatsächlich gelernt hat und wie er schließlich, von "Tuten und Blasen keine Ahnung", denen einen Rahmen schuf, die es gelernt haben, liest sich wie eine typische Aussteigergeschichte. Mit dem kleinen Unterschied, dass Thomas Voglers Bauchgefühl seit zehn Jahren den Geschmack des Publikums trifft.
Montags treffen sich hier regelmäßig die Musiker der Stadt zur Jamsession. Jeder bekommt eine Chance. Wer die allerdings vergeigt, wird nicht mehr so schnell ein Bein auf die Bühne stellen. So ergeht es wohl auch einem Schlagzeuger, über dessen fehlendes Rhythmusgefühl im Anschluß fachmännisch an der Bar lamentiert wird. Ein anderer stadtbekannter Musiker ist bei nahezu jeder Jamsession dabei, trinkt das obligatorische Freibier für Darbietende und verlässt danach das Lokal. Die Mär vom mittellosen Künstler trifft in seinem Fall zwar nicht zu aber eine Jacht kostet eben auch Unterhalt. Zu Zeiten als ich noch fleißig Saxophon übte, wäre ich gerne einmal dort eingestiegen, traute mich aber nicht so recht. Auf meinen formulierten Zweifel erwiderte Thomas Vogler nur "Spiel halt sonntags hier, da haben wir geschlossen."
Wo ich sonst so hingehe, fragt mein Gesprächspartner, ebenfalls ambitionierter Hobbyjazzer und Sessionteilnehmer. Im Grunde gehe ich nicht oft weg. Mich langweilt das Pradatäschchen gassiführende Münchner Publikum, das nicht in der Lage ist, mit seinen Mitmenschen in Kontakt zu treten. Im Vogler ist das anders. Hier saß ich noch nie den ganzen Abend wortlos vor meinem Glas, wenn auch die Begegnungen manchmal seltsamer Natur waren. Und die, die nicht reden mögen, lassen sich von der Musik unterhalten. Ich weiß nicht wie er es macht aber etwas macht Thomas Vogler wohl richtig, denn sonst gäbe es die Jazzbar schon lange nicht mehr. Und München wäre um eine Attraktion ärmer.
Jazzbar Vogler
Video über die Bar
Heute vor zehn Jahren eröffnete Thomas Vogler seine in München einzigartige Jazzbar. Es mag nicht das einzige Lokal mit Livemusik sein, zweifelsohne ist es aber das einzige, das Livejazz auf hohem Niveau mit moderaten Preisen und einer Wohnzimmer-Club-Atmosphäre verbindet. Damit hat Thomas Vogler sein selbsterklärtes Ziel erreicht.
Um Mitternacht stimmt Peter Tuscher, der die heutige Jamsession leitet, mit seinen Musikerkollegen einen [Achtung Kalaueralarm!] 'Tusch' an. Der Inhaber wird auf die Bühne gebeten. Nach den üblichen Danksagungen plaudert er ad hoc über die kleinen und großen Schwierigkeiten. Von Problemen mit der Brauerei ist da die Rede. Das sei, so Vogler "wie in einer guten Ehe. Erst wenn man kurz vor der Scheidung steht, weiß man, was man aneinander hat." Was lapidar klingt, war in Wirklichkeit nicht so harmlos. Der Laden stand damals kurz vor dem Aus, als Hilfe von offizieller Seite eine weitere Existenz sicherte. Von einem Abend ohne Band erzählt er und dem "Flash" von dem er sich erst nach einer Stunde erholte, weil er an jenem Abend von einem Kinobesuch kommend die Filmband Abend für Abend im leeren Lokal spielen sah, sein eigener Laden jedoch ohne Band gerammelt voll war.
Die Pointe eröffnet sich nicht allen Gästen. "Wovon redet der da?" höre ich meinen Nebenmann sagen "... ganz schlechte Rede." Die Mitarbeiterin hinter der Theke verteidigt ihren Chef mit den Worten "Das ist schon richtig gut. Hättest ihn mal damals beim... hören sollen." und fügt noch lakonisch hinzu "Dabei hat er das gelernt." Was er tatsächlich gelernt hat und wie er schließlich, von "Tuten und Blasen keine Ahnung", denen einen Rahmen schuf, die es gelernt haben, liest sich wie eine typische Aussteigergeschichte. Mit dem kleinen Unterschied, dass Thomas Voglers Bauchgefühl seit zehn Jahren den Geschmack des Publikums trifft.
Montags treffen sich hier regelmäßig die Musiker der Stadt zur Jamsession. Jeder bekommt eine Chance. Wer die allerdings vergeigt, wird nicht mehr so schnell ein Bein auf die Bühne stellen. So ergeht es wohl auch einem Schlagzeuger, über dessen fehlendes Rhythmusgefühl im Anschluß fachmännisch an der Bar lamentiert wird. Ein anderer stadtbekannter Musiker ist bei nahezu jeder Jamsession dabei, trinkt das obligatorische Freibier für Darbietende und verlässt danach das Lokal. Die Mär vom mittellosen Künstler trifft in seinem Fall zwar nicht zu aber eine Jacht kostet eben auch Unterhalt. Zu Zeiten als ich noch fleißig Saxophon übte, wäre ich gerne einmal dort eingestiegen, traute mich aber nicht so recht. Auf meinen formulierten Zweifel erwiderte Thomas Vogler nur "Spiel halt sonntags hier, da haben wir geschlossen."
Wo ich sonst so hingehe, fragt mein Gesprächspartner, ebenfalls ambitionierter Hobbyjazzer und Sessionteilnehmer. Im Grunde gehe ich nicht oft weg. Mich langweilt das Pradatäschchen gassiführende Münchner Publikum, das nicht in der Lage ist, mit seinen Mitmenschen in Kontakt zu treten. Im Vogler ist das anders. Hier saß ich noch nie den ganzen Abend wortlos vor meinem Glas, wenn auch die Begegnungen manchmal seltsamer Natur waren. Und die, die nicht reden mögen, lassen sich von der Musik unterhalten. Ich weiß nicht wie er es macht aber etwas macht Thomas Vogler wohl richtig, denn sonst gäbe es die Jazzbar schon lange nicht mehr. Und München wäre um eine Attraktion ärmer.
Jazzbar Vogler
Video über die Bar
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Donnerstag, 21. Juni 2007
Night and day
frau klugscheisser, 15:47h
Enjoy!
Hat jemand zufällig die Version von Frankieboy und möchte sie mir zukommen lassen?
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