Freitag, 13. Oktober 2006
Only one to a customer
In einem Serviceberuf kommt man unweigerlich mit einer Vielzahl an Menschen in Berührung. Wer das nicht ab kann, ist sicherlich fehl am Platz. Eine steigende Anzahl an Personal, das sich um Kunden reizend bemüht, steht denen gegenüber, die mit Unfreundlichkeit einen schwer erarbeiteten guten Ruf mit einer einzigen Bemerkung zunichte machen.
Ich mag meine Passagiere, ehrlich. Diese Liebe scheint allerdings einseitig zu sein. Immer wieder begegne ich Menschen, in deren Köpfen ein Dauerecho des ewigen Themas Servicewüste zu hallen scheint. Alle im Folgenden geschilderten Situationen sind keine Einzelfälle, sondern wiederkehrende Phänomene.

1. Ich laufe mit einem riesigen und schweren Packen Zeitungen durch den Gang. Ein Gast streckt mir sein Jacket entgegen.
Können Sie das bitte aufhängen?

Aber sicher. Sobald ich den Zeitungsstapel verteilt habe, komme ich zu Ihnen und hänge das Jacket auf.

Scheiß Service!


2. Während des Einsteigevorganges möchte ein Passagier, dass ich seinen Mantel in die Garderobe hänge. Ich hänge den Mantel auf und will zurück in die Küche. Dies wird von eben jenem Passagier verhindert, der frontal mit zwei Koffern vor mir steht und keinen Millimeter weicht. Ich spreche ihn an Darf ich bitte vorbei? Anstatt nach hinten auszuweichen, zwängt er sich umständlich an mir vorbei. Dabei rammt er mir seinen Koffer ins Schienbein, entschuldigt sich aber nicht.

3. Das Flugzeug rollt. Wir sind angeschnallt. Ein Gast klingelt. Normalerweise dürfte ich jetzt nicht mehr aufstehen, da bei einem Unfall die Versicherung nicht zahlen würde, tu es aber dennoch.
Would you please give me a blanket?

Yes Sir, I´ll bring you one after takeoff.

But this will be another ten minutes.

I´m sorry Sir, we are not allowed to walk around when the plane moves.

But I´m cold NOW!

Der Gast bekommt seine Decke sofort nach Takeoff. Auf seinem Tisch liegt demonstrativ ein Fieberthermometer.

4. Während des Einsteigevorganges stellt ein Gast eine Frage. Ich antworte. Der Gast läuft weiter. Noch bevor ich meinen Satz beendet habe, ist der Gast bereits in die Kabine verschwunden.

5. Es ist Winter.
Können Sie meinen Mantel aufhängen?

Es tut mir leid, die Garderobe ist schon voll.

Das tun Sie doch absichtlich.



The customer is always right

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A room with a view (2)
Die weiteren Aussichten:


Bukarest, sonnig 20°

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