... newer stories
Donnerstag, 13. Juni 2013
Tip Toes VI
frau klugscheisser, 23:28h
Die letzte Spitzenstunde war desaströs. Meine aufgeriebene Blase hatte ich getaped. Normalerweise bin ich barfuß in den Schuhen. Dieses Mal hatte ich eine sogenannte convertible Strumpfhose an. Die sehen ein bisschen aus wie Trombosestrümpfe aus dem Krankenhausbedarf mit unten einem Loch. Dadurch kann die Spitze der Strumpfhose über die Zehen gezogen werden, ohne die Strumpfhose komplett auszuziehen. Durch den Strumpf habe ich meist das Gefühl, ich rutsche im Schuh. Zusammen mit dem Tape waren die Schuhe so eng, dass sie selbst beim normalen Stehen empfindlich drückten. Und dann verließen mich nach 10 Minuten an der Stange die Kräfte. Sobald man die Schritte nicht mehr ganz kontrolliert ausführen kann, sollte man aufhören, da das Verletzungsrisiko steigt. Jetzt ist aber aufhören nicht meine Stärke und so kämpfte ich mich irgendwie durch die Kombination in der Mitte. Zum ersten Mal probierte ich auch eine Pirouette, die aber nicht so wirklich gestanden war. Da halfen auch Frau Iwanowitschs aufmunternde Worte am Ende der Stunde nichts. Nach dem vermeindlichen Fortschritt der Stunde davor war ich sehr enttäuscht, zumal ich mich auf diese eine Spitzenstunde in der Woche immer richtig freue und die normale Ballettlektion davor als notwendiges Übel durchlebe. Aber aufgeben ist ja nicht meine Stärke.
... link (1 Kommentar) ... comment
Samstag, 8. Juni 2013
Tip Toes V
frau klugscheisser, 21:01h
Die ersten zwei Minuten des Videos waren unsere Lektion in der letzten Spitzenstunde. Ganz schön toll, was?
Etwa nach 20 Minuten merkte ich, dass ich mir durch eine Falte im Schuh die Haut abgerieben hatte. Ich erfuhr, dass Blut im Schuh beiAschenputtel Ballerinas regelmäßig vorkommt. Das sagt zumindest Frau Iwanowitsch. Meine Schuhe seien jetzt erst richtig eingeweiht. Ausserdem lernte ich, dass dieses Herumgelaufe auf der Bühne, das ich bisher immer ein wenig entenwatschelig absolvierte, ebenfalls zur Choreographie gehört. Nächstes Mal werde ich versuchen, graziöser zu laufen.
Etwa nach 20 Minuten merkte ich, dass ich mir durch eine Falte im Schuh die Haut abgerieben hatte. Ich erfuhr, dass Blut im Schuh bei
... link (4 Kommentare) ... comment
Freitag, 7. Juni 2013
It's not dark yet
frau klugscheisser, 20:25h
Es wird einfach nicht dunkel in Oslo und St. Petersburg und obwohl ich unglaublich müde bin - immerhin bin ich in Istanbul um 3.00 aufgestanden, in Düsseldorf was später aber immer noch vor 5.00 - kann ich nicht einschlafen, sondern starre fasziniert aus dem Fenster. Daheim besitze ich keine Verdunkelungstechnik, wenn es also ganz dunkel im Zimmer wäre, könnte ich auch nicht wirklich schlafen, weil dann hätte ich Angst, ich fände den Lichtschalter nicht schnell genug. Das klingt jetzt irgendwie kindisch aber ich stelle mir immer vor, allein das anknipsen eines Lichts würde einen Serienmörder davon abhalten, mir was anzutun. Ganz zu schweigen von den Untoten und wilden Tieren, die sich aus meinen Träumen durch die Aufwachtüre hereinschleichen.
Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, es wird nicht dunkel. Das ist an sich nichts Neues und hängt mit dem Stand der Sonne zusammen. Die wendet demnächst ihren Kreis, deswegen Wendekreis. Und dann ist's halt fast die ganze Nacht hell in Oslo und St. Petersburg. Für mich ist das trotzdem irgendwie unglaublich, denn die Nacht assoziiert der durchschnittliche Westeuropäer ja mit Dunkelheit. Ich könnte die ganze Nacht nach draussen starren, den ziehenden Wolken und Vögeln hinterher. Tu ich aber nicht, weil ich ja bald wieder aufstehen muss. Genauer gesagt so gegen 2.00.
Wenn die Menschen also keine richtige Nacht haben, woher wussten die dann früher, wann sie aufstehen mussten? Woher wissen die Schnaken, wann sie zustechen und die Hähne, wann sie krähen sollen? Und wann sollen die Kinder zu Hause sein und vor allem warum? Es gibt Länder, da ist immer Sommer, in manchen ist immer Winter und in anderen ist's halt ein halbes Jahr hell und die andere Hälfte dunkel. Weisse Nächte haben nichts zu tun mit Schnee, sondern mit Tageslicht und das wird so gegen zehn abends unwirklich. Um zwölf wird's absurd und ab vier morgens wieder gewöhnlich. Für alle unter Vollmondlicht an Schlaflosigkeit Leidenden wäre ein Leben im Norden der sichere Untergang. Oder eine heilsame Erfahrung, je nachdem. Für mich ist es einfach nur ungewohnt. Irgendwann schlafe aber auch ich sicherlich ein.
Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, es wird nicht dunkel. Das ist an sich nichts Neues und hängt mit dem Stand der Sonne zusammen. Die wendet demnächst ihren Kreis, deswegen Wendekreis. Und dann ist's halt fast die ganze Nacht hell in Oslo und St. Petersburg. Für mich ist das trotzdem irgendwie unglaublich, denn die Nacht assoziiert der durchschnittliche Westeuropäer ja mit Dunkelheit. Ich könnte die ganze Nacht nach draussen starren, den ziehenden Wolken und Vögeln hinterher. Tu ich aber nicht, weil ich ja bald wieder aufstehen muss. Genauer gesagt so gegen 2.00.
Wenn die Menschen also keine richtige Nacht haben, woher wussten die dann früher, wann sie aufstehen mussten? Woher wissen die Schnaken, wann sie zustechen und die Hähne, wann sie krähen sollen? Und wann sollen die Kinder zu Hause sein und vor allem warum? Es gibt Länder, da ist immer Sommer, in manchen ist immer Winter und in anderen ist's halt ein halbes Jahr hell und die andere Hälfte dunkel. Weisse Nächte haben nichts zu tun mit Schnee, sondern mit Tageslicht und das wird so gegen zehn abends unwirklich. Um zwölf wird's absurd und ab vier morgens wieder gewöhnlich. Für alle unter Vollmondlicht an Schlaflosigkeit Leidenden wäre ein Leben im Norden der sichere Untergang. Oder eine heilsame Erfahrung, je nachdem. Für mich ist es einfach nur ungewohnt. Irgendwann schlafe aber auch ich sicherlich ein.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories