Donnerstag, 5. Dezember 2019
Sparkle
Türchen No.5

Früher war mehr Lametta.Loriot



Wenn es glitzert, ist nicht zwingend bald Weihnachten. Es könnte auch sein, Sie befinden sich im Kindergarten oder in russischen Gefilden bzw. haben mit Landsleuten zu tun. Eine russische Bekannte verriet mir, die Damen ihres Landes hätten ein Faible für Blingbling, wie sie es nannte. Davon abgesehen ist Glitzer im übertragenen Sinne wichtig für den Alltag. Man kann ihn auch ganz ohne artgerechte Einhornhaltung - die pupsen bekanntlich Glitzer - und für Allergiker feenstaubfrei herstellen. Ein bisschen Freude in den tristen Tagesablauf einplanen, einer anderen Person Freude bereiten oder mal aus dem Fenster in die Sonne blinzeln, sich für eine Tasse Tee, eine Tagträumerei oder einen Spaziergang Zeit nehmen, sich ein Stück Kuchen, Schokolade oder Pizza gönnen, eine Kleinigkeit besorgen, an der man Spaß hat, ein Telefonat führen, die Möglichkeiten sind vielfältig. Mein persönlicher Glitzer ist die Zeit kurz nach dem Aufstehen. Wenn ich keinen aushäusigen Termin habe, mache ich mir eine Tasse Tee, surfe ein bisschen im Netz und denke an meine nächtlichen Träume, spüre dem Gefühl nach, das er hinterlässt oder spüre einfach nur die Kuschelsocken an meinen nackten Füßen, zünde eine Kerze an und genieße die frühmorgendliche Ruhe und die Wärme meiner Heizung. Dabei achte ich darauf, dass der Kopf nicht mit To-Dos dazwischenfunkt.Manche Gedanken lassen sich durchaus aufglitzern, denn die folgen bekanntlich unseren Einstellungen. Ohne diesen täglichen Glitzer fehlt mir was. Was lässt Ihren Alltag glitzern?

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Mittwoch, 4. Dezember 2019
Soulshine
Türchen No.4

Es leuchtet wieder vor Weihnachten. Hinter den Fenstern, auf den Balkonen und vor der Supermarktkasse. Manchmal irritiert mich das, vor allem wenn die Lichterketten nachts von gegenüber in mein Fenster strahlen. An sich mag ich Lichterketten sehr - seit ein paar Monaten habe ich eine am Küchenfenster, die mir morgens das grelle Deckenlicht erspart. Sie funktioniert über einen Solarakku und wie ich bereits feststellen musste nicht besonders gut bei trübem Novemberwetter. Aus Washington habe ich mir welche mit kleinem Draht und Batterie mitgebracht. Eine davon leuchtet jetzt in meinem Sektkübel:



Die andere wurde (Achtung Spoiler!) demontiert, um für ein Kunstwerk verarbeitet zu werden. in der echten Kunst braucht es eben keine Lichterketten, da leuchtet der Gedanke selbst durch das Werk. Alles andere aber kann mit ein bisschen Zutun von Energie zum Strahlen gebracht werden.


P.S.: vorhin erfuhr ich, dass ich heute einen kleinen Neffen bekommen habe. Es sollte laut allen ein Mädchen werden. Ich hoffe für ihn, dass er rosa mag. Ratet mal, wer jetzt strahlt!
Rosa war übrigens bis in die 40er Jahre die Farbe der kleinen Jungs - abgeleitet von hellem rot, das als männlich galt.

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Dienstag, 3. Dezember 2019
Return To Sender
Türchen No.3



Heute mal ein besonderer Service: Weil meine Postkarte an Gaga von der Post leider nicht zugestellt wurde, hier die elektronische Variante. Den Kartentext habe ich nur noch so ungefähr im Kopf.

Liebe Gaga,

so ein Gipsbrusthalter hat bei voranschreitendem Alterungsprozess durchaus seine Vorteile. Es bleibt alles dort, wo es sein sollte oder zumindest wo es bei Abdruckherstellung war. Zudem ist er sozusagen wireless, kein Ausleiern der Bänder/Kabel und muss nicht gewaschen werden. Sowas brauchen wir natürlich noch nicht, man kann ihn aber auch den weniger Beschenkten ausleihen.

Herzliche Grüße
Frau Klugscheisser


Der Text könnte aber auch ganz anders gewesen sein, darauf möchte ich mich nicht festlegen. Die Karte hat ebenfalls eine Geschichte, denn ich habe sie unter den Gratiskarten entdeckt, die in Kneipen und Cafés immer vor den Toiletten ausgesteckt sind. Früher war auf der Rückseite mehr Platz zum Schreiben, heute ist dort viel Werbung aufgedruckt. Die ausgefallendsten habe ich aufgehoben, um sie an Freunde und Bekannte mit einer kryptischen Nachricht zu senden. Meistens waren die Empfänger etwas ratlos, was zur Folge hatte, dass sie nachhakten. Ich konnte mich jedoch meistens nicht mehr entsinnen, was ich in einem Anfall von Genialität geschrieben hatte. Leider entstand bei den Lesenden nicht die erwartete Bewunderung geschweige denn Dankbarkeit, weshalb ich dieses Projekt wieder einstampfte. Es befinden sich davon noch ein paar in der Schublade.

Das Projekt mit den elektronischen Postkarten finde ich allerdings eine gute Idee, denn das spart Porto und garantiert die Zustellung. Mehr Postkarten in Blogs!

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