Samstag, 24. Mai 2008
Make it good
snoop dogg

Wiedergutmachung.
"Ich mache es wieder gut."
"Mutti pustet und alles ist wieder gut."

Gibt es Wiedergutmachung? Funktioniert dieses Prinzip? Wenn etwas in der Vergangenheit schief gelaufen ist, kann es in der Gegenwart nicht korrigiert, sondern bei zukünftiger Gelegenheit nur anders gemacht werden. Wiederandersmachung sozusagen.
Im Grunde erinnert das Wort an etwas Kindliches. Das Kind, das Blümchen pflückt oder Bilder malt, weil Papi böse ist und es wieder liebgehabt werden will.

Wenn man einen Fehler macht, durch den ein anderer zu Schaden kommt, sollte man sich dafür entschuldigen und entstandene Nachteile soweit als möglich ausgleichen. Aber etwas Wiedergutmachen im Sinne von etwas Schlechtes in sein Gegenteil kehren, das geht nicht.

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Materiell gedacht kann ein Minus in der Vergangenheit nur mit einem Plus in der Gegenwart oder Zukunft ausgeglichen werden.
Auf seelischer Ebene aber gibt es die Möglichkeit der Vergebung durch den Geschädigten. Dann verzichtet er vielleicht auch auf evtl. Schadensersatzansprüche.

Es wird behauptet, der höchste Richter habe folgende Richtlinie erlassen:
Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigen würde und siebenmal des Tages wiederkäme zu dir und spräche: Es reut mich! so sollst du ihm vergeben.
Lukas 17,4

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Ich glaube, ich würde beim siebten Mal etwas... ungeduldig. Da ist man doch schnell beim Punkt, glaubwürdig seine Reue auszudrücken. Es beim nächsten Mal besser machen wollen - und die Chance dazu nutzen. Das immerhin wäre doch "wieder gut".

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Ich gehe hier irgendwie ganz selbstverständlich davon aus, dass die "Gnadenpflicht" des Richtenden vom "lieben Gott" nur auf dem Hintergrund seiner subjektiven aber ehrlichen Wahrnehmung bemessen wird. Wenn der Geschädigte nicht den Eindruck hat, dass es sein Gegennüber wirklich ernst meint mit seiner Reue, kann man von ihm natürlich keine Vergebung verlangen.

Ich glaube dieser Jesus hat einfach stark zum Übertreiben geneigt und es ist nicht nur das als Gleichnis aufzufassen, was auch vordergründig ganz offensichtlich ein Gleichnis ist.

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Ich hatte mal einen Zettel an der Windschutzscheibe, ein gewisser Herr hätte beim Ausparken mein Auto geschädigt und würde sich nun um Wiedergutmachung kümmern, sofern ich mich meldete. Ich war bereit, ihm ohne großes Aufheben und gegen eine kleine Summe zu vergeben, doch der Herr lehnte ab. Sein Auto sei ein Firmenwagen und die Versicherung würde das schon richten. Hat sie dann tatsächlich auch. Scheiß auf Vergebung wenn's die Versicherung doch zahlt...

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wiedergutmachung? ich glaub' die gibt es...allerdings immer nur im doppelpack: also in kombination mit vergebung...
und ansgesichts der tatsache, dass fast jeder mensch schon mal mit seinem wiedergutmachungskonto im minus stand...sollte vergebung ganz hoch im kurs stehen...
unter anderem auch aus einem ganz simplen grund:
...aus menschlichkeit...

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Genau. Und meist schweißt Reue und eine Vergebung sogar noch zusammen.
Blickt man nicht auf Beziehungen und Freundschaften stolz zurück und sagt: Was wir schon alles überstanden haben?
Im Übrigen sollten wir immer vergeben, sind wir nicht die ersten, die schreien: Verzeih mir! wenn wir selbst was falsch gemacht haben?

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