Montag, 29. September 2008
Strawberry Fields Forever
frau klugscheisser, 23:12h
Es gibt keine dummen Fragen? Gibt's wohl, saudumme sogar. Treffe ich zufällig einen Künstler in einer Kneipe. Nee, nicht irgendeinen brotlosen Selbstverwirklicher, sondern einen, dessen Bilder man kennt. Und was frage ich ihn?
"Isn't it annoying to go somewhere and people react like oh, you're Isaac Abrams?"
Seine Antwort dagegen ist alles andere als dumm. Er habe gelernt, dies als Wertschätzung anzuerkennen und die Menschen in ihrem Ausdruck zu respektieren. Darüber hinaus habe er ja lange im Schatten von Warhol & co gestanden und ein wenig Egostreicheleinheiten täten jetzt auch mal ganz gut.
Überhaupt ein gutes Gespräch, das sich da am Ende eines langen Abends ergibt. Was macht einen Künstler erfolgreich? Wenn er es schafft, ein Vehikel für seinen Ausdruck zu finden oder wenn er anerkannt ist, wenn seine Bilder Unsummen erzielen? War demnach van Gogh zu Lebzeiten erfolgreich? Hat er jemals seine Zerrissenheit wirklich vermitteln können? Oder ging er genau daran zu Grunde?
Während ich in einem Ordner blättere, in dem in Abbildungen seiner Bilder in Klarsichtfolie stecken, schildert Abrams wie er versuche, das perfekte Bild zu malen. Ich nicke gelegentlich. Die Gedanken sind mir nicht fremd. Doch lieber höre ich zu, als mich mit einer weiteren Frage zu blamieren.
Da kommt seine Tocher - eine junge Jazzsängerin - und ermahnt zum Gehen. "It's always like that!" stöhnt sie, "my father talking in the middle of a crowd". Noch vor wenigen Stunden stand sie selbst im Mittelpunkt, sang My Heart Belongs To Daddy, während ihr Vater den Kopf in den Busen einer Zufallsbekanntschaft grub und sie irritiert ihren Text vergaß.
Und was soll schon peinlich sein? Ein Aussetzer auf der Bühne? Intensive Fanbetreuung mit Körperkontakt? Egopflege? Alles menschlich denke ich, und jeder wie er mag. Weil peinlich ist doch nur, was ich als solches definiere. Peinlich muss eine Frage also nicht sein. Dumm bleibt sie aber trotzdem.
"Isn't it annoying to go somewhere and people react like oh, you're Isaac Abrams?"
Seine Antwort dagegen ist alles andere als dumm. Er habe gelernt, dies als Wertschätzung anzuerkennen und die Menschen in ihrem Ausdruck zu respektieren. Darüber hinaus habe er ja lange im Schatten von Warhol & co gestanden und ein wenig Egostreicheleinheiten täten jetzt auch mal ganz gut.
Überhaupt ein gutes Gespräch, das sich da am Ende eines langen Abends ergibt. Was macht einen Künstler erfolgreich? Wenn er es schafft, ein Vehikel für seinen Ausdruck zu finden oder wenn er anerkannt ist, wenn seine Bilder Unsummen erzielen? War demnach van Gogh zu Lebzeiten erfolgreich? Hat er jemals seine Zerrissenheit wirklich vermitteln können? Oder ging er genau daran zu Grunde?
Während ich in einem Ordner blättere, in dem in Abbildungen seiner Bilder in Klarsichtfolie stecken, schildert Abrams wie er versuche, das perfekte Bild zu malen. Ich nicke gelegentlich. Die Gedanken sind mir nicht fremd. Doch lieber höre ich zu, als mich mit einer weiteren Frage zu blamieren.
Da kommt seine Tocher - eine junge Jazzsängerin - und ermahnt zum Gehen. "It's always like that!" stöhnt sie, "my father talking in the middle of a crowd". Noch vor wenigen Stunden stand sie selbst im Mittelpunkt, sang My Heart Belongs To Daddy, während ihr Vater den Kopf in den Busen einer Zufallsbekanntschaft grub und sie irritiert ihren Text vergaß.
Und was soll schon peinlich sein? Ein Aussetzer auf der Bühne? Intensive Fanbetreuung mit Körperkontakt? Egopflege? Alles menschlich denke ich, und jeder wie er mag. Weil peinlich ist doch nur, was ich als solches definiere. Peinlich muss eine Frage also nicht sein. Dumm bleibt sie aber trotzdem.
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gaga,
28. August 2011, 13:33
Was für eine schöne Begegnung.
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