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Montag, 30. Juni 2008
Dream on
frau klugscheisser, 19:29h
Aerosmith
Weil zur EM ja jetztdas letzte Wort gesprochen alles gesagt ist, können wir wieder zur Tagesordnung übergehen. Tagesordnung, das heißt mit einer Hand einen Liter Eiscreme in den Mund schaufeln, während die andere eine Maus sinnlos durch das weltweite Netz steuert. Wenn's der Körper halt braucht. In Sichtweite liegen die Trainingsklamotten. Ich versuche krampfhaft nicht in die Richtung zu schauen, weil ich sonst unbewußt den Bauch einziehe. Schon mal nach dem Genuß von einem Liter Eiscreme den Bauch eingezogen? Mir wird jedes Mal übel dabei. Muß psychosomatisch sein.
Morgen geht's wieder los. Koffer packen, ins Auto hieven, zum Flughafen, zwölf Stunden in einer Kunststoffröhre mit geschätzten tausend Menschen dieselbe Luft atmen, die Füße nicht mehr spüren, die Hitze beim Verlassen des künstlich gekühlten dafür umso mehr, um die Funktionstüchtigkeit der Klebebänder in der Strumpfabschlußborte wenigstens bis zum Erreichen des Hotelbusses beten, sich schließlich völlig ferngesteuert durch gleißendes Licht schleppen, während der Körper felsenfest von Nacht überzeugt ist, damit er irgendwann kapituliert, wenn's dort dunkel wird, sich vor dem Einschlafen eine Notiz auf den Nachttisch legen, wie man heißt, wo man sich befindet und warum, falls man einmal mehr orientierungslos aufwacht.
Ich mag meinen Job. Echt jetzt. Auf den Rückflug freue ich mich beispielsweise immer wie ein kleines Kind. Nur die Vorbereitung schiebe ich heute den ganzen Tag schon vor mir her. Sechs Fragen zum Notfall soll ich mir ausdenken, die ich morgen den Kollegen im Briefing stelle. Sechs lächerliche Fragen, über die ich den ganzen Tag schon nachdenke. Sind sie zu schwer, will anschließend keiner mehr mit mir reden. Sind sie zu leicht, gibt's keinen Lerneffekt. Jeder Lehrer kann meinen Gewissenskonflikt nachfühlen. Dabei wollte ich so nie werden. Oberlehrerhaft und dick. Mein Koffer liegt ebenfalls noch so da, wie ich ihn nach der Rückkehr aus Chicago hinterließ. Die Trainingsklamotten ganz obenauf.
Ich sollte wirklich vernünftiger essen. Und wenn ich zurückkomme, wird endlich geputzt. Der ganze Ruß und Blütenstaub an den Fenstern muss jetzt langsam mal weg, die Böden kann ich auch mal wieder naß wischen und die Küchenablage klebt schon seit einer Woche. Ob wohl noch ein kleines Stück Schokolade da ist?
Weil zur EM ja jetzt
Morgen geht's wieder los. Koffer packen, ins Auto hieven, zum Flughafen, zwölf Stunden in einer Kunststoffröhre mit geschätzten tausend Menschen dieselbe Luft atmen, die Füße nicht mehr spüren, die Hitze beim Verlassen des künstlich gekühlten dafür umso mehr, um die Funktionstüchtigkeit der Klebebänder in der Strumpfabschlußborte wenigstens bis zum Erreichen des Hotelbusses beten, sich schließlich völlig ferngesteuert durch gleißendes Licht schleppen, während der Körper felsenfest von Nacht überzeugt ist, damit er irgendwann kapituliert, wenn's dort dunkel wird, sich vor dem Einschlafen eine Notiz auf den Nachttisch legen, wie man heißt, wo man sich befindet und warum, falls man einmal mehr orientierungslos aufwacht.
Ich mag meinen Job. Echt jetzt. Auf den Rückflug freue ich mich beispielsweise immer wie ein kleines Kind. Nur die Vorbereitung schiebe ich heute den ganzen Tag schon vor mir her. Sechs Fragen zum Notfall soll ich mir ausdenken, die ich morgen den Kollegen im Briefing stelle. Sechs lächerliche Fragen, über die ich den ganzen Tag schon nachdenke. Sind sie zu schwer, will anschließend keiner mehr mit mir reden. Sind sie zu leicht, gibt's keinen Lerneffekt. Jeder Lehrer kann meinen Gewissenskonflikt nachfühlen. Dabei wollte ich so nie werden. Oberlehrerhaft und dick. Mein Koffer liegt ebenfalls noch so da, wie ich ihn nach der Rückkehr aus Chicago hinterließ. Die Trainingsklamotten ganz obenauf.
Ich sollte wirklich vernünftiger essen. Und wenn ich zurückkomme, wird endlich geputzt. Der ganze Ruß und Blütenstaub an den Fenstern muss jetzt langsam mal weg, die Böden kann ich auch mal wieder naß wischen und die Küchenablage klebt schon seit einer Woche. Ob wohl noch ein kleines Stück Schokolade da ist?
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