Montag, 6. Juni 2022
The Queen of Corona 9
Da ich morgens immer früh wach bin, habe ich auch an diesem Morgen die Kollegin wieder zum Dienst gehen sehen. Diese Tagestouren in aller Herrgottsfrüh sind für mich lange Geschichte. Das zeitige Aufstehen fand ich nicht schlimm daran, eher die Tatsache, dass die Tage so vollgepackt mit Menschen waren. Vier Flüge bedeuteten auch immer viermal Leute rein und raus, dreimal dazwischen gehetzt essen, keine Zeit für Toilette und so weiter. Ich beneide sie demnach nicht.

Der Schnelltest zeigte keinen zweiten Streifen, war aber einer von der Sorte unzuverlässig. Es ist der letzte seiner Art, den ich noch habe. Morgen mache ich wieder einen, von dem ich weiß, dass er auch kleinste Virenmengen anzeigt. Nachdem es mir ganz gut ging, raffte ich mich für ein paar Dehn- und Kräftigungsübungen auf. Auch kleinste Anstrengungen haben inzwischen einen äusserst schweißtreibenden Effekt. Zum Mittagessen probiere ich mich gerade durch die Suppenviefalt von Rewe. Es gab Thai Curry. Leider habe ich auf meiner Liste die Snacks vergessen, was ich abends bereute. Immerhin kann ich wieder etwas schmecken.

Draussen fanden am Nachmittag Sommergewitter statt, während ich drinnen mit Gebrauchsanweisungen und Antragsformularen beschäftigt war. Alles, was ich sonst ungerne mache und deswegen immer vor mir herschiebe, habe ich gestern erledigt - den Führerscheinumtausch, die Programmierung des neuen MP3 Player für den Sport, die Ablage. Dann war ich müde und schlief bis zum Abend. Die Unterbrechung zum Nachtschlaf war nicht nennenswert. Einmal gegen Mitternacht wach, ging es fast nahtlos mit viel Schwitzen bis zum Morgengrauen ohne größere Unterbrechung durch. Die Träume sind noch sehr wirr, fast wie Fieberträume. Inzwischen weiß ich mich beim Einschlafen auf Angenehmes zu konzentrieren, damit ich nicht mit Herzklopfen erschrocken wach werde. Andere Male beschäftigen mich Gefühle, die ich im Wachzustand nicht registriere. Mein Innenleben ist inzwischen reichhaltiger als meine Aussenaktivitäten, deren Radius sich auf den meiner Wohnung beschränkt. Oder wie meine Mutter beim wöchentlichen Telefonat zu sagen pflegt: "Sonst gibt's nix."

Ach doch: den Jagger Micha habe ich draussen singen gehört. Für ihr fortgeschrittenes Alter waren die Jungs ganz schön laut, hatten aber nach 23.00 auch ende. Der bayerischen Gesetzgebung (Sperrzeit für Aussengastronomie) haben nicht mal die Rolling Stones was entgegenzusetzen.

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