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Freitag, 19. September 2008
Women In Uniform
frau klugscheisser, 23:21h
Iron Maiden
Kaum gebloggt, ist schon wieder 'ne Woche vorbei. Dabei hatte ich so gute Vorsätze. Von den kleinen Erlebnissen im Alltag wollte ich erzählen. Wie ich beispielsweise in Uniform bei Ikea war und erkennen musste, dass man nicht "eben schnell mal bei Ikea" vorbeigeht und schon gar nicht in Uniform und vor dem Dienst. Auch dann nicht, wenn man meint, man hätte noch genügend Zeit. Auch dann nicht, wenn man genau weiß, was man braucht. Ikea ist nämlich ein Laden wie ein schwarzes Loch. Man wird angezogen und unweigerlich verschluckt. Dann irrt man bei der verzweifelten Suche nach dem Ausgang durch die Abteilungen und wenn man wieder draußen ist, befindet man sich in einer anderen Zeitzone. Zumindest aber in einem Paralleluniversum.
Dieses schwarze Loch befindet sich in München ganz in der Nähe des Flughafens. Dazu muss man wissen, dass der Flughafen in einem ehemaligen Moorgebiet liegt (den Kalauer von wegen versumpfen bei Ikea spare ich mir an dieser Stelle). Es bietet sich also an, vor oder nach dem Dienst noch schnell nach Brunkrissla, Thisted und Ektorb zu suchen, im Vorbeigehen Lenda, Lisbet und weitere Kleinigkeiten mitzunehmen, um an der Kasse dann auf eine horrende Summe auf dem Display zu starren. Kann man machen, muss man aber nicht machen. Vor allem nicht in Uniform.
Das Thema 'in Uniform in der Öffentlichkeit außerhalb meines Arbeitsplatzes bewegen' ist ein ganz eigenes. Am Revers meines Sakkos steht nämlich nicht nur mein Name, sondern auch ein unsichtbares Schild mit der Aufschrift Auskunft. Kollegen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Dienst fahren, können davon ein Lied singen. Wann fährt der nächste Zug nach Hinterdupfing? Wo muss ich umsteigen nach Schildburga? Was kostet eine Fahrkarte nach Irgendwo? Wo ist die nächste Toilette? Bei Ikea dann nur marginale Unterschiede in der Fragestellung: Wo gibt es Regale? Kann man diese Haken mit einem anderen System kombinieren? Wo kann ich das umtauschen? Wie komme ich am schnellsten zum Ausgang? Meine Antwort auf die letzte Frage lautete: "Das würde ich auch gerne wissen. Bitte sagen Sie mir Bescheid, sobald Sie was Neues herausgefunden haben."
Mir ist bewußt, dass so eine Uniform etwas Offizielles darstellt und somit die Hemmschwelle sinkt, sich an diese Person zu wenden. Selbst wenn zwischen Uniform und Umgebung kein erkennbarer Bezug besteht, fragt es sich leichter. Ob nun Politesse, Bahnangestellter oder Flugpersonal, man traut ihnen einfach mehr Wissen zu als einem in Anzug oder Strickjacke. Und ich darf nicht mal unfreundlich sein. Das fiele dann nämlich negativ auf meine Firma zurück. Ausserdem läßt es sich ohne Namensschild viel leichter unfreundlich sein.
Deswegen wird so ein Gang in Uniform außerhalb des Flugzeuges für mich regelmäßig zum Spießrutenlauf. Trifft man gelegentlich andere Uniformierte, dann findet eine Art Fraternisierung statt. Man muss sich das wie beim Motorradfahren vorstellen: Motorradfahrer grüßen sich beim Vorbeifahren gegenseitig mit Handsignal. Nur die Vespafahrer werden geschnitten. So nickt ein Uniformträger dem anderen wissend zu, es sei denn, es handelt sich um Straßenkehrer oder Müllabfuhr. In Straßenkontrollen werde ich uniformiert schon mal durchgewunken und Absperrungen sind auch nur noch reine Attrappe. Schließlich kann so eine Uniform auch ihre Vorzüge haben. Und wenn ich jemanden privat kennenlerne, ist der Spruch: "Hey, hast du 'nen Fetisch? Ich hab' nämlich 'ne Uniform" immer noch für einen Lacher gut.
Kaum gebloggt, ist schon wieder 'ne Woche vorbei. Dabei hatte ich so gute Vorsätze. Von den kleinen Erlebnissen im Alltag wollte ich erzählen. Wie ich beispielsweise in Uniform bei Ikea war und erkennen musste, dass man nicht "eben schnell mal bei Ikea" vorbeigeht und schon gar nicht in Uniform und vor dem Dienst. Auch dann nicht, wenn man meint, man hätte noch genügend Zeit. Auch dann nicht, wenn man genau weiß, was man braucht. Ikea ist nämlich ein Laden wie ein schwarzes Loch. Man wird angezogen und unweigerlich verschluckt. Dann irrt man bei der verzweifelten Suche nach dem Ausgang durch die Abteilungen und wenn man wieder draußen ist, befindet man sich in einer anderen Zeitzone. Zumindest aber in einem Paralleluniversum.
Dieses schwarze Loch befindet sich in München ganz in der Nähe des Flughafens. Dazu muss man wissen, dass der Flughafen in einem ehemaligen Moorgebiet liegt (den Kalauer von wegen versumpfen bei Ikea spare ich mir an dieser Stelle). Es bietet sich also an, vor oder nach dem Dienst noch schnell nach Brunkrissla, Thisted und Ektorb zu suchen, im Vorbeigehen Lenda, Lisbet und weitere Kleinigkeiten mitzunehmen, um an der Kasse dann auf eine horrende Summe auf dem Display zu starren. Kann man machen, muss man aber nicht machen. Vor allem nicht in Uniform.
Das Thema 'in Uniform in der Öffentlichkeit außerhalb meines Arbeitsplatzes bewegen' ist ein ganz eigenes. Am Revers meines Sakkos steht nämlich nicht nur mein Name, sondern auch ein unsichtbares Schild mit der Aufschrift Auskunft. Kollegen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Dienst fahren, können davon ein Lied singen. Wann fährt der nächste Zug nach Hinterdupfing? Wo muss ich umsteigen nach Schildburga? Was kostet eine Fahrkarte nach Irgendwo? Wo ist die nächste Toilette? Bei Ikea dann nur marginale Unterschiede in der Fragestellung: Wo gibt es Regale? Kann man diese Haken mit einem anderen System kombinieren? Wo kann ich das umtauschen? Wie komme ich am schnellsten zum Ausgang? Meine Antwort auf die letzte Frage lautete: "Das würde ich auch gerne wissen. Bitte sagen Sie mir Bescheid, sobald Sie was Neues herausgefunden haben."
Mir ist bewußt, dass so eine Uniform etwas Offizielles darstellt und somit die Hemmschwelle sinkt, sich an diese Person zu wenden. Selbst wenn zwischen Uniform und Umgebung kein erkennbarer Bezug besteht, fragt es sich leichter. Ob nun Politesse, Bahnangestellter oder Flugpersonal, man traut ihnen einfach mehr Wissen zu als einem in Anzug oder Strickjacke. Und ich darf nicht mal unfreundlich sein. Das fiele dann nämlich negativ auf meine Firma zurück. Ausserdem läßt es sich ohne Namensschild viel leichter unfreundlich sein.
Deswegen wird so ein Gang in Uniform außerhalb des Flugzeuges für mich regelmäßig zum Spießrutenlauf. Trifft man gelegentlich andere Uniformierte, dann findet eine Art Fraternisierung statt. Man muss sich das wie beim Motorradfahren vorstellen: Motorradfahrer grüßen sich beim Vorbeifahren gegenseitig mit Handsignal. Nur die Vespafahrer werden geschnitten. So nickt ein Uniformträger dem anderen wissend zu, es sei denn, es handelt sich um Straßenkehrer oder Müllabfuhr. In Straßenkontrollen werde ich uniformiert schon mal durchgewunken und Absperrungen sind auch nur noch reine Attrappe. Schließlich kann so eine Uniform auch ihre Vorzüge haben. Und wenn ich jemanden privat kennenlerne, ist der Spruch: "Hey, hast du 'nen Fetisch? Ich hab' nämlich 'ne Uniform" immer noch für einen Lacher gut.
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Dienstag, 16. September 2008
Ring of fire
frau klugscheisser, 20:46h
Sollte das Haus, in dem ich wohne, jemals abbrennen, dann ist das mit Sicherheit meine Schuld. Soviel vorab, weil hinterher wollen es wieder alle vorher gewußt haben. Diese Erkenntnis ist auch nicht ganz neu, sondern eher sowas wie ein Erfahrungswert. Ob Würstl, Kartoffel oder Reis, eine Hitzequelle und genügend vergangene Zeit verwandeln alles in Briketts, weswegen ich auch diesen ganzen Hype um die Braunkohlereserven nicht ganz nachvollziehen kann. Ich erzeuge davon jede Woche einen Topf voll. Und obwohl man mir rät, nicht alles so schwarz zu sehen, tue ich genau das beim Blick unter den Deckel.
Neueste Erkenntnis ist, dass man mit etwas Geduld sogar Suppe anbrennen lassen kann. Während ich nämlich über meine moralische Integrität nachdenke oder einfach mal eben die Probleme der Welt im Kopf löse, verwandelt sich meine Küche regelmäßig wahlweise in ein Dampfbad oder eine Räucherstube. Letztlich kann man bei Gedanken zum Rentenproblem schon mal was auf der Platte vergessen. Damit läge die Lösung quasi am heimischen Herd. Hat ja Frau Herman auch so ähnlich gesagt. Wie dem auch sei, in nächster Zeit gibt's Rohkost. Nicht weil ich Angst vor Feuer hätte, sondern schlichtweg keinen Topf mehr besitze.
Meine heutige Erkenntnis während der Kartoffelmetamorphose lautete:
so ist das halt im Leben; die einen können kochen und die anderen besser denken. Ganz wenige können beides zur selben Zeit. Der Rest ist obdachlos.
Neueste Erkenntnis ist, dass man mit etwas Geduld sogar Suppe anbrennen lassen kann. Während ich nämlich über meine moralische Integrität nachdenke oder einfach mal eben die Probleme der Welt im Kopf löse, verwandelt sich meine Küche regelmäßig wahlweise in ein Dampfbad oder eine Räucherstube. Letztlich kann man bei Gedanken zum Rentenproblem schon mal was auf der Platte vergessen. Damit läge die Lösung quasi am heimischen Herd. Hat ja Frau Herman auch so ähnlich gesagt. Wie dem auch sei, in nächster Zeit gibt's Rohkost. Nicht weil ich Angst vor Feuer hätte, sondern schlichtweg keinen Topf mehr besitze.
Meine heutige Erkenntnis während der Kartoffelmetamorphose lautete:
so ist das halt im Leben; die einen können kochen und die anderen besser denken. Ganz wenige können beides zur selben Zeit. Der Rest ist obdachlos.
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Sonntag, 14. September 2008
c minor
frau klugscheisser, 07:49h
Französ. Suite Nr.2
Wissenschaftler haben festgestellt, dass die klare und symmetrische Struktur von Barockmusik eine beruhigende Wirkung auf das menschliche Gemüt hat. Um das festzustellen brauche ich keine Wissenschaft, sondern nur meine Stereoanlage. Wenn es ganz schlimm kam, hat mir der olle Bach immer wieder den Kopf zurechtgerückt. Muß man sich nur drauf einlassen können.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass die klare und symmetrische Struktur von Barockmusik eine beruhigende Wirkung auf das menschliche Gemüt hat. Um das festzustellen brauche ich keine Wissenschaft, sondern nur meine Stereoanlage. Wenn es ganz schlimm kam, hat mir der olle Bach immer wieder den Kopf zurechtgerückt. Muß man sich nur drauf einlassen können.
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