Mittwoch, 16. Juli 2008
Neues vom Vogler
Was bisher geschah:
Der Jazzbar drohte das Aus, weil eine Steuerberaterin Mist gebaut hat. Doch der Vogler gibt nicht kampflos auf, sondern sammelt Spenden. Offensichtlich hat die Kneipe einige sehr treue bzw. spendierfreudige Gäste. Es trudeln hunderte von Bekennerschreiben beim Vogler ein. Die einen würden gerne ihre silberne Hochzeit dort feiern, wo sie sich kennengelernt haben, andere freuen sich einfach an der Livemusik und wollen sie auch weiterhin dort hören. Schließlich ist die Bar für's Erste gerettet.


Foto: © Robert Haas

Der Vogler gehört inzwischen zu München wie die Hitze zum Sommer. Deshalb wird er auch vom Rundfunk zum Rauchverbot und der Süddeutschen anläßlich des Stadtjubiläums zu seinem Lieblingsort befragt. Und so lästig die Hitze gelegentlich sein kann, so lästig ist der Vogler. Momentan schwitzt er noch alleine, denn die Karfreitagsband kostet ihn laut Ordnungsamt 528 Euro. Weil der Vogler aber ein sturer Hund ist, sitzt der lieber sechs Wochen ein. "Vielleicht habe ich ja Glueck und ich komme ins Frauengefaengnis", so Vogler. "Träum' weiter", könnte man jetzt sagen, und "das hätte er doch vorher wissen können".

In der Tat geht dem Bayern an sich die Einhaltung kirchlicher Rituale über alles. Wer einige Monate hier gelebt hat, lernt die biederen Katholen besser kennen, als Manchem lieb ist. Man läßt sich hierzulande nicht gerne an die saubere Fassade pinkeln. Doch genau das hat er getan, der Vogler, als er am Karfreitag eine Dreimannband dezenten Hintergrundjazz - böse Zungen nennen es Aufzugmusik - spielen ließ.

Ein Spinner ist er, der Vogler, ein gewaltiger Spinner. Aber ein liebenswürdiger. Inmitten dieser sauberen Gesellschaft lehnt er sich gegen Konventionen auf und kämpft für seine Ansichten. Ob es nun das Rauchverbot, den Karfreitag oder den Erhalt seiner Kulturstätte betrifft, er macht einfach, wie er es für gut und richtig befindet. Vielleicht ist es aber genau das, was die Welt braucht: viel mehr Spinner und der Vogler endlich ein eigenes Blog.

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Ich fordere Jute statt Plastik, Freiheit für Vogler und biete dafür den Bayern während den katholischen Tagen Asyl an.

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Die Schweizermacher
Ist das nicht den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben?

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..... vielleicht, aber immerhin wird da etwas getrieben :-)

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Ich störe die Austreibung nur ungern, aber: der Karfreitag ist ein protestantischer Feiertag, kein katholischer.;-)
Und der Vogler macht gerne Wind, also ist es doch in seinem Sinne...

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Übrigens ist bald wieder Ramadan
Aber die Katholiken verteidigen ihn, als wär's ihr eigener Feiertag. Deshalb habe ich auch nur von 'kirchlichen Ritualen' geschrieben. Die Katholiken sind hier in Bayern in der Mehrzahl und seltsamerweise sehr an dessen Einhaltung interessiert. Da geht's doch nur um Staatsfrömmigkeit.

Und: ein frischer Wind tut unserem System allemal gut. Nur meistens ist keiner bereit, dafür die Verantwortung zu übernehmen.

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