Freitag, 15. November 2019
Coming Home IX
Der Countdown zur 5000 läuft. Dieses Blog gäbe es nicht ohne die, die es lesen und sich manches Mal auch dazu äussern. Zum Jubiläum schreibe ich über meine Gäste, die hier immer mal kommentierten oder es noch tun. Die bisherigen Beiträge: 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7

Meine Personenbeschreibungen sind subjektiv, unvollständig und unwissenschaftlich, quasi homöopathisch aber auch in hoher Dosierung wohlwollend.

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Über die Jahre schrieben hier fliegende Köche, Piloten, Flugbegleiterinnen, Tänzerinnen, Sachbearbeiterinnen, Ingenieurinnen, Wissenschaftlerinnen, Taucherinnen, Journalistinnen, Übersetzerinnen, Musikerinnen, Geistschreiber, Autorinnen, Computernerds und Geschichtenliebhaberinnen Kommentare. Eine ganz bunte Mischung zog dieses Blog an. Die einen wollten lieber mehr Berichte aus dem Flugalltag lesen, die anderen fanden meine Ausflüge in die Tanzwelt interessant und wieder andere konnten sich für meine Geschichte einer musikalischen Reise begeistern. Insgesamt gab es also keinen wirklichen Konsens - alles wollte bedient werden. Keine leichte Aufgabe für so ein kleines Nischenblog. Mit der Zeit trudelten neben Werbe- und Lesungs- auch Verlagsanfragen ein. Man wollte meine Geschichten drucken. Eine Anfrage stellte sich bei Nachforschung als besonders unseriös heraus, denn der ein oder andere war an der Aufhebung meiner Anonymität interessiert, wobei ich nach den öffentlichen Lesungen nicht mehr ganz so anonym unterwegs war. Ich war verständlicherweise vorsichtig, denn meine Arbeitsstelle wollte ich auf keinen Fall für eine dumme Geschichte riskieren, obgleich ich ansonsten meine Großmutter für einen Witz verkauft hätte. Was ich mir jedoch nicht nehmen ließ, war die Freude am Kontaktieren und Besuchen meiner Lesenden, wann immer ich mich in deren Nähe aufhielt.

So lernte ich beispielsweise Bonita Applebum kennen - eine professionelle Ballettänzerin, die mir hier Tipps zum Verbessern meiner Pirouettentechnik gab. Wir absolvierten eine gemeinsame Ballettstunde in Köln, quatschten ein bisschen davor und danach und verblieben beim gegenseitigen Onlinelesen. Als sie nicht mehr bloggte, brach der Kontakt ab. Kürzlich fand ich sie aber auf Igram wieder. Sie macht jetzt irgendwas für's Fernsehen.

Froyline Deville traf ich in Hamburg und mochte sie sehr. Aus ihrem Blog konnte man eine durch Krankheit schwierige familiäre Situation erahnen. Heute hat sie eine neue kleine Familie, die ausser den Katzen auch einen Mann an ihrer Seite beinhaltet. Das weiß ich von FB.

Käthe Feinstrick wohnt ebenfalls in Hamburg. Wenn es zwischen meinen unterschiedlichen Interessenbereichen Überschneidungen gibt, wird die Sache interessant. Einer Kollegin - ebenfalls Autorin - waren ihre Bücher bekannt. Sie plante, Käthe auf der Frankfurter Buchmesse zu treffen. Ich konnte ihr berichten, dass die Hamburger Autorin eine sehr angenehme Gesellschafterin ist.

Die Begegnung mit einer Leserin aus Shanghai und einer anderen aus Sao Paulo kam leider nicht zustande, dafür lernte ich viele in deutschen Cafés kennen. NFF, ein Pilot aus der Schweiz, sendete mir zu meiner großen Freude mal einen Downloadlink für mein damaliges Lieblingsalbum. Das Login wird von mir bis heute benutzt, obwohl ich im Account nie mehr wieder einen etwas gegen Schweizer Franken erwarb. Auf meinem Arbeitsgerät heiße ich deshalb auch Frau Klugscheisser, was schon zur allgemeinen Erheiterung bei Präsentationen führte.

Der Mek hat mich sogar mal in München besucht. Seine Durchreise nutzten wir für eine kleine Stadtführung mit anschließender Brot- und Bierzeit. Zum Glück schreibt er noch gelegentlich, wenn auch sporadisch, derzeit über's Porschefahren oder die Arktis. Er dürfte den meisten bekannt sein, weshalb ich über ihn nichts mehr zur Verlinkung hinzufüge.

Eine weitere Kommentatorin soll hier nicht ungenannt bleiben, denn sie taucht vor allem bei technischen Fragen so zuverlässig wie das Amen in der Kirche auf. Über Arboretum weiß ich eigentlich so gut wie nichts, denn sie verrät ausser der Liebe zu Blumen kaum etwas über sich in ihrem Blog. Allerdings ist sie mir über die Jahre an's Herz gewachsen, genau wie Frau Croco, die sich berufsmäßig in Flora und Fauna auskennt. Letztere habe ich auf dem Rosenfest treffen dürfen.

Den Glam lernte ich zwar nicht persönlich kennen, doch hatten wir einen gemeinsamen Bekannten. Bomec - ein Kollege, dem ich irgendwann zufällig über den Weg lief und ihn sofort erkannte - schrieb vorzüglich, hat sein Blog aber nach einer Weile erst geschlossen und dann gelöscht. Wenn ich mich recht erinnere, wollte er damals ein Buch schreiben. Auch Frau Nessy bin ich zufällig letzten Winter in der Garmischer Partnachklamm über den Weg gelaufen, habe sie aber aus Gründen nicht angesprochen. Jetzt schulde ich ihr eine Stadtführung durch München. Ehrlichkeitshalber muss ich hinzufügen, dass sie hier nie kommentiert hat.

Manche haben nur ein einziges mal in einer ehedem hitzigen Debatte kommentiert. Insgesamt waren es so viele, dass nicht alle erwähnt werden können. Das tut mir auch irgendwie leid, ich merke aber wie die Ideen für diese Serie langsam verebben. Für diese Retrospektive habe ich viel in meinem Blog quergelesen, bin auf Lustiges, Bemerkenswertes und weniger Schönes gestoßen und habe mich gewundert, wie unterhaltsam, teilweise patzig und manchmal strategisch mein Schreibstil war.

Alles in Allem hat's Spaß gemacht. Jetzt sind es noch 8 Tage und danach hoffentlich noch mehr, in denen ich jeden Kommentar lese, nachdenke und etwas dazu äussere. Sollten Sie mich treffen wollen, dann zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren, denn ich freue mich immer über neue Gesichter, die ich mit den entsprechenden Zeilen verknüpfen kann.

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Das sind aber viele Leute. Ich bin selber noch nicht reif für so einen Rückblick, und wenn ich ganz an den Anfang schaue, werde ich wohl wehmütig werden, weil ich so viel nicht weiß und von so vielen nichts mehr gehört habe. Das ist für mich etwas für den Frühling.

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Es ist wie eine kleine Reise in die Vergangenheit. Rekapitulieren passt für mich sehr gut in den Herbst. Und wehmütig werde ich nur, wenn ich befürchen muss, dass nicht wieder so eine lebendige Zeit kommen wird. Ich weiß ja auch vieles nicht aber was/wen ich erlebt habe, füllt die Lücken zwischen den Zeilen dieses Blogs und ist alles noch sehr lebendig. Brauchte nur einen kleinen Erinnerungsanstoß, denn es steht ja alles irgendwo hier.

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Ich erinnere mich noch sehr gerne an unseren schönen Abend in München. Schade eigentlich, dass ich so gar nie in München bin.

(Hier so als Porschefahrer gelistet zu sein, ist allerdings ein bisschen, öhm, realitätsverzerrt ;))

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Die Nummer mit dem Porsche war doch filmreif. Insofern geht das schon in Ordnung. Irgendwann - auf der Durchreise in die Arktis - trinken wir dann mal wieder ein Bier in München oder Tromsö.

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Madame Modeste sagte 2005 einmal, man erfahre über mich oft mehr in den Kommentaren andernorts als in meinem Blog. Es stimmt schon, ich verteile das wie Konfetti, mal hier, mal dort eine Handvoll, doch das meiste und wichtigste steht doch in meinem eigenen Blog, wenn auch mitunter zwischen den Zeilen.

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Dann entschuldige ich mich für das Unaufmerksame Lesen. Die Lücken zwischen den Posts werden aber auch immer größer.

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Oh nein, so war das nicht gemeint - es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen. Die Lücken zwischen den Postings sind auch deshalb so groß, weil es ungefähr 200 Maulwurflöcher gibt, also Beiträge, die noch offline sind, weil es nur Fragmente oder gar nur Platzhalter für Ungeschriebenes gibt.

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Letztens habe ich die Platzhalter im offline Bereich gelöscht, weil mir die Geschichten dazu entfallen waren. Die wichtigen Geschichten drängen wie Pickel immer nach aussen.

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Mir fehlen da manchmal etwas die Worte. Oder es ist noch nicht genug Zeit vergangen. Und oft fehlt mir schlichtweg Zeit und Muße oder ich bin abends zu erschöpft und die Energie reicht gerade noch für den ein oder anderen Kommentar. Manchmal nicht einmal das. Zudem ist auch die Muse schon länger biestig.

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Unbedingt neue Muse bestellen. Und dann küssen lassen!

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Wissen Sie, wo es die gibt? Ist dringend.

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Keine Ahnung, vielleicht mal googeln? Ich glaube, die gibt's umsonst. Kommt aber meistens bei Leuten mit viel Zeit.

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Da beißt sich dann die Katze in den Schwanz.

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Ich hab' mal wo gelesen, dass sich die Katze so schnell um sich selbst drehen muss, bis sich alles ad absurdum führt. Naja, ist jetzt kein praktischer Alltagstipp.

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Ach, das ist nett, dass Sie mich hier erwähnen. Danke sehr. Ja, die Blogwelt ist eine andere geworden.
So wie ich kaum noch Zeit und Muse für lange Beträge habe, haben andere das auch nicht mehr. Und doch sind die Menschen da. Das war das Besondere am Rosenfest: all die Menschen zu sehen, von denen man so viel weiß. Es hat mich tief berührt.
An Sie, Ihre Eleganz und ihren Tanz erinnere ich mich noch sehr gut.

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Oh, vielen Dank für die Eleganz. Ich denke auch gerne an die Begegnungen mit den Menschen hinter den Blogs zurück - nicht nur aber vor allem beim Rosenfest. Wir haben uns leider nicht so richtig unterhalten aber der Satz von Deinem Mann ist mir noch im Ohr: "Jeder, der hier ist, gehört dazu." Das hat mich ebenfalls berührt.

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