Freitag, 3. Juni 2022
The Queen of Corona 6
Morgens fühlte ich mich bereits so okay, dass ich beschloss, einen Schnelltest durchzuführen. Die Coronaregelung des Landes sagt nämlich, man sei am fünften Tag frei, wenn der Test es erlaubt. Ein erster Test war dann auch tatsächlich negativ. Da ich aber misstrauisch war und auf Nummer sicher gehen wollte, machte ich einen zweiten eines anderen Herstellers. Und siehe da, der zeigte sehr deutlich einen zweiten Strich im Indikationsfeld. Jetzt habe ich vier Tests hier, deren Ergebnis ich immer anzweifeln werde.

Dann verkaufte ich Sommerschuhe über die E-Kleinanzeigen. Einmal Paypal und ein bisschen Smalltalk durch verschlossene Türe später war der Deal unter Dach und Fach. Und weil das alles so prima funktionierte und ich auch sonst nichts zu tun hatte, bestellte ich gleich mal neue Schuhe online und noch dazu ein Nachttischchen und einen Mülleimer, das alles von der Post geliefert werden wird. Dann war ich müde und legte mich wieder hin bis ich Hunger bekam. Das Kochen ist etwas mühsam, der Geschmack immer gleich, weshalb ich mich derzeit auf sehr einfache Gerichte beschränke. Suppen, Kartoffeln mit etwas Gemüse, Eierspeisen, mehr Distinguiertes wäre reine Zeitverschwendung.

Allgemein fühlte ich mich viel besser, es ist allerdings auch deutlich spürbar, wie sehr mich die Virenabwehr angestrengt hat. Schätzungsweise werde ich auch nach negativer Testung noch einige Tage brauchen, bis ich wieder auf Flügen einsatzbereit bin. Und dann fliege ich immer in der Angst, mich wieder anzustecken. Denn machen wir uns nichts vor, das Virus ist der neue Pendler, der in allen öffentlichen Bereichen auf eine Mitfahrgelegenheit wartet, wo sich viele Leute auf kleinem Raum aufhalten.

Meine Ohrenschmerzen wurden im Laufe des Tages stärker und auch der Husten nahm zu, weshalb ich mir eine etwas flachere Atmung angewöhnte. Nicht vorteilhaft beim Wohnungsputz, den ich in kleinen Etappen erledigte. Andererseits ist sonst nichts zu tun und mir auf Dauer recht langweilig. Am Abend sortierte ich ein bisschen alte Sachen aus, wobei da nicht viel auszusortieren ist. Ich mache das regelmäßig, es hat sich seit dem letzten Ausmisten nach meiner OP vor knapp drei Jahren nicht viel Neues angesammelt. Einziger Spaßverderber an dieser Art Tätigkeit ist, dass ich das Zeug nicht sofort aus der Wohnung befördern kann und es noch ein paar Tage im Flur steht. Morgen werfe ich nochmal einen sehr kritischen Blick in meine Flurschränke und dann ist die Quarantäne hoffentlich bald vorbei.

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Verständlich, dass Ihnen jetzt auch etwas langweilig ist, aber vielleicht wäre es besser, es trotzdem noch langsam angehen zu lassen.

Kurze Frage: Wie viele Tage lagen zwischen jenem Flug mit OP-Maske und den ersten Symptomen? Meine Schwester Rosarium hat es leider auch erwischt.

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Das waren genau 5 Tage. Einige andere aus meiner Crew hat's auch erwischt.

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Demnach war eine ziemliche Virenschleuder an Bord. Vermutlich dürfte es auch einige Passagiere erwischt haben. Und jetzt muss die Maskenpflicht an Bord nicht mehr durchgesetzt werden ... es ist so rücksichtslos gegenüber der Crew und den Mitreisenden, wenn Leute keine Maske tragen - was ist denn schon dabei. Das medizinische Personal in Kliniken und Pflegeheimen trägt die auch den ganzen Tag und leistet dabei oft schwerste Arbeit und macht nicht so ein Gewese ums Masketragen. Ich kann gut verstehen, dass bei Ihnen und bestimmt auch etlichen Kolleg:innen nun immer die Angst mitfliegt, sich (nochmals) anzustecken.

Herzlichen Dank für die Info. Rosarium bekam in der Nacht zum Mittwoch hohes Fieber - und ich war am Dienstagabend bei ihr und bekam ein Eis von ihr spendiert, hatte also keine Maske auf. Kaktus, ihr Ehemann hat bislang nix. Hoffentlich bleibt es bei ihm und mir nur bei eine roten Kachel. Die müsste morgen erscheinen, wenn das Ergebnis ihres PCR-Tests eintrudelt.

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