Donnerstag, 24. August 2006
Learn to turn
frau klugscheisser, 13:30h
Wenn das bei mir wenigstens annähernd so aussehen würde. Im Gegensatz zu allen anderen, die offensichtlich die Zauberformel für saubere Drehungen kennen, eiere ich schon bei einer über den Tanzboden. Mal ist es das Bein, mal der Kopf, mal der Drehpunkt. Ich denke, denke, denke aber das Ergebnis ist immer noch erbärmlich. Hat einer meiner werten Leser den ultimativen Tipp? Welche Götter muss ich beschwören, welche magischen Worte sprechen, welche Opfergaben für eine perfekte Drehung abliefern?
Nein, mein Körper erinnert sich anscheinend nicht mehr an das Gefühl von damals. Und geht mir weg mit Lächeln, so von wegen "happy pirouettes". Mein Lachen ist das der Verzweiflung. Bonnie? Anyone?
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bonnie,
24. August 2006, 16:22
Gern!
Erstmal, die eiern, fast alle...
Warum tun sie das? Weil sie nicht spotten (du weißt wie das geht, oder?), und sind nicht auf ihrer Achse.
Im Grunde gilt: Ordentliche Präparation, heisst: Plié ausnutzen. Körper stabilisieren, heisst: anspannen, ganz besonders den Bauch. Spotten (das ist schneller gezeigt als erklärt, ich erklär's dir aber trotzdem gern, falls du's nicht weisst - weil gaaaanz wichtig!). Und, auch wichtig, nicht gleich auf Teufel komm' raus reinschmeissen. Erstmal eine, sauber und kontrolliert. Dann zwei und so weiter.
Und: Die machen da Jazz-Pirouetten mit Ballett-Armen... Hö?
Warum tun sie das? Weil sie nicht spotten (du weißt wie das geht, oder?), und sind nicht auf ihrer Achse.
Im Grunde gilt: Ordentliche Präparation, heisst: Plié ausnutzen. Körper stabilisieren, heisst: anspannen, ganz besonders den Bauch. Spotten (das ist schneller gezeigt als erklärt, ich erklär's dir aber trotzdem gern, falls du's nicht weisst - weil gaaaanz wichtig!). Und, auch wichtig, nicht gleich auf Teufel komm' raus reinschmeissen. Erstmal eine, sauber und kontrolliert. Dann zwei und so weiter.
Und: Die machen da Jazz-Pirouetten mit Ballett-Armen... Hö?
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frau klugscheisser,
24. August 2006, 18:18
Spotten, das ist einen Punkt mit den Augen fixieren und den wiederfinden, selbst wenn sonst alles vor Schwindel verwischt? Im Ernst, ja ich weiß, dass der Kopf das letzte ist, was dreht und das erste, was wieder ankommt, die Augen sind.
Die Vorbereitung: wo ist da genau das Gewicht? Auf dem Standbein oder zwischen Stand- und Drehbein (sorry, mir fehlt die korrekte Terminologie)? Und dann hab ich all mein Gewicht sortiert, die Beine+Bauch angespannt und muss all das auf einen Punkt hieven?
Die Durchführung: was macht mein Atem (anhalten, ein- oder ausatmen)? Was macht der Brustkorb (offen oder geschlossen)? Was macht der Hintern (mein Körperschwerpunkt, hihi)?
Die Phase danach: muss ich die Dinger stehen oder darf ich mich - wie im Video - gleich in eine bequeme Haltung werfen?
Jazz-Pirouetten mit Ballettarmen, ja sieht ein wenig übertrieben aus aber woher soll sonst der Schwung kommen?
Die Vorbereitung: wo ist da genau das Gewicht? Auf dem Standbein oder zwischen Stand- und Drehbein (sorry, mir fehlt die korrekte Terminologie)? Und dann hab ich all mein Gewicht sortiert, die Beine+Bauch angespannt und muss all das auf einen Punkt hieven?
Die Durchführung: was macht mein Atem (anhalten, ein- oder ausatmen)? Was macht der Brustkorb (offen oder geschlossen)? Was macht der Hintern (mein Körperschwerpunkt, hihi)?
Die Phase danach: muss ich die Dinger stehen oder darf ich mich - wie im Video - gleich in eine bequeme Haltung werfen?
Jazz-Pirouetten mit Ballettarmen, ja sieht ein wenig übertrieben aus aber woher soll sonst der Schwung kommen?
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bonnie,
25. August 2006, 02:14
Erste Hilfe
Richtig! Abgesehen von dem "wiederfinden" – du solltest den Punkt gar nicht verlieren. Und ja, am Anfang der Drehung fixieren die Augen solange wie möglich diesen Punkt vor dir, "auf der anderen Seite" aber, also wenn es anatomisch nicht mehr möglich ist den Punkt zu halten, schnellt der Kopf möglichst blitzschnell rum. Der Rest kommt schon nach. ;-)
Das übst du am besten vorm Spiegel. Schau’ dir in die Augen. Leg' deine Hände auf deine Schultern (da stören sie erstmal nicht). Und jetzt tippel (im wahrsten Sinne des Wortes, muss nicht schön aussehen, reiner Übungszweck) ganz langsam einmal rum, und spotte dabei, werde dann schneller und schneller.
Zur Vorbereitung: Das Gewicht ist zwischen Standbein und Spielbein! Da kommen wir aber auch zum Unterschied zwischen einer Jazz-Pirouette und einer Ballett-Pirouette. Bei der Jazz-Pirouette ist sowohl die Präparation als auch die Drehung (also das passé) parallel. Also vorderes Bein plié ganzer Fuß, hinteres Bein großzügig weit hinten auch im plié, allerdings mit aufgestelltem Ballen statt ganzem Fuß. Ein Arm lang vor, der andere lang seit; entgegengesetzt zur Beinposition. Der Schwung kommt aus dem plié! Mit Kraft langsam das plié soweit vertiefen wie möglich, und dann zäck mit voller Kraft hoch, Standbeinknie strecken, relevé, während das Spielbein ins passé zieht. Die Arme sind bei der Jazz-Pirouette nicht gerundet, sondern, ja, "eckig". Die Ellenbogen stehen nach außen, Handinnenflächen zu dir, unterhalb der Brust, die Unterarme bilden eine waagerechte. Ballett-Pirouetten wiederum beginnen in der 4. Position (sagt dir sicherlich was), sind also ausgedreht. Das Standbein ist ausgedreht und das Spielbein auch. Die Arme sind gerundet – halt wie in dem Clip zu sehen. Spricht übrigens nicht gerade für das Studio in dem der Clip aufgezeichnet wurde, dass die das da mixen. Zumal die das ja fast alle machen... HRRR!
Aber ganz egal welche Pirouette du machst, der Po ist selbstverständlich immer (!) angespannt. :-)
Zur Atmung: Hmm, also ich atme ganz normal weiter. Wenn es dir aber hilft, kannst du während du das vorbereitende plié machst einatmen, und während der Drehung ausatmen. Der Brustkorb ist natürlich (!) geschlossen. Rippenbogen schließen! Eigentlich solltest du in dem Moment in dem du das Studio betrittst schon den Po anspannen und die Rippen schließen, und wenn überhaupt erst damit aufhören, wenn du unter der Dusche stehst. ;-)
Das danach: Von "sich werfen" kann mal überhaupt keine Rede sein. Das Ziel sollte sein im passé relevé zu enden, und dann langsam und kontrolliert abzusetzen.
Viel Spaß beim üben! Und: Es ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen… Das dauert!
P.S. Wo wohnst du eigentlich? Komm’ doch einfach mal in eine meiner Stunden. :-)
Das übst du am besten vorm Spiegel. Schau’ dir in die Augen. Leg' deine Hände auf deine Schultern (da stören sie erstmal nicht). Und jetzt tippel (im wahrsten Sinne des Wortes, muss nicht schön aussehen, reiner Übungszweck) ganz langsam einmal rum, und spotte dabei, werde dann schneller und schneller.
Zur Vorbereitung: Das Gewicht ist zwischen Standbein und Spielbein! Da kommen wir aber auch zum Unterschied zwischen einer Jazz-Pirouette und einer Ballett-Pirouette. Bei der Jazz-Pirouette ist sowohl die Präparation als auch die Drehung (also das passé) parallel. Also vorderes Bein plié ganzer Fuß, hinteres Bein großzügig weit hinten auch im plié, allerdings mit aufgestelltem Ballen statt ganzem Fuß. Ein Arm lang vor, der andere lang seit; entgegengesetzt zur Beinposition. Der Schwung kommt aus dem plié! Mit Kraft langsam das plié soweit vertiefen wie möglich, und dann zäck mit voller Kraft hoch, Standbeinknie strecken, relevé, während das Spielbein ins passé zieht. Die Arme sind bei der Jazz-Pirouette nicht gerundet, sondern, ja, "eckig". Die Ellenbogen stehen nach außen, Handinnenflächen zu dir, unterhalb der Brust, die Unterarme bilden eine waagerechte. Ballett-Pirouetten wiederum beginnen in der 4. Position (sagt dir sicherlich was), sind also ausgedreht. Das Standbein ist ausgedreht und das Spielbein auch. Die Arme sind gerundet – halt wie in dem Clip zu sehen. Spricht übrigens nicht gerade für das Studio in dem der Clip aufgezeichnet wurde, dass die das da mixen. Zumal die das ja fast alle machen... HRRR!
Aber ganz egal welche Pirouette du machst, der Po ist selbstverständlich immer (!) angespannt. :-)
Zur Atmung: Hmm, also ich atme ganz normal weiter. Wenn es dir aber hilft, kannst du während du das vorbereitende plié machst einatmen, und während der Drehung ausatmen. Der Brustkorb ist natürlich (!) geschlossen. Rippenbogen schließen! Eigentlich solltest du in dem Moment in dem du das Studio betrittst schon den Po anspannen und die Rippen schließen, und wenn überhaupt erst damit aufhören, wenn du unter der Dusche stehst. ;-)
Das danach: Von "sich werfen" kann mal überhaupt keine Rede sein. Das Ziel sollte sein im passé relevé zu enden, und dann langsam und kontrolliert abzusetzen.
Viel Spaß beim üben! Und: Es ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen… Das dauert!
P.S. Wo wohnst du eigentlich? Komm’ doch einfach mal in eine meiner Stunden. :-)
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frau klugscheisser,
25. August 2006, 10:06
Vielen Dank Bonnie. Das war wirklich mal ausführlich. Genau so werde ich das üben/probieren.
Das mit den Rippenbögen war mir tatsächlich neu und auch die Sache mit dem Gewicht bei der Vorbereitung.
Ich hoffe nur, ich denke in Zukunft nicht zu viel.
Für eine Tanzstunde ist mir der Weg von München nach Köln tatsächlich ein wenig zu weit.
Das mit den Rippenbögen war mir tatsächlich neu und auch die Sache mit dem Gewicht bei der Vorbereitung.
Ich hoffe nur, ich denke in Zukunft nicht zu viel.
Für eine Tanzstunde ist mir der Weg von München nach Köln tatsächlich ein wenig zu weit.
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bonnie,
25. August 2006, 16:14
Keine Ursache.
Man muss wirklich an viele Sachen denken. Irgendwann automatisiert sich das aber...
München ist in der Tat weit weg, aber Grüße dahin.
Man muss wirklich an viele Sachen denken. Irgendwann automatisiert sich das aber...
München ist in der Tat weit weg, aber Grüße dahin.
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l9,
24. August 2006, 19:26
Ich eiere ja nichtmal beim Drehen, ich stolper rum. Und zum spotten ists noch ein weiter Weg. Naja, ich mach ja eh bloß Step-aerobic. Trotzdem, so nen Dreh hätt ich schon auch sehr gerne raus.
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frau klugscheisser,
24. August 2006, 23:38
Manchmal hoffe ich, die anderen verspotten mich nicht zu sehr. Den Dreh kriegt man raus mit viel üben, üben, üben... hoffentlich.
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isabo,
24. August 2006, 23:58
Falls es Dich tröstet: ich kriege nicht mal eine Primitivdrehung mit viermal Klappern sauber hin, und wenn ich es üben will, ist mir nach drei Versuchen schwindelig. Denn das mit dem Spotten habe ich noch nie richtig geschafft.
Dafür klappen die Pullbacks schon manchmal, ist ja auch nicht nichts. Irgendwann kriege ich's raus.
Dafür klappen die Pullbacks schon manchmal, ist ja auch nicht nichts. Irgendwann kriege ich's raus.
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frau klugscheisser,
25. August 2006, 10:12
Isabo, saubere Pullbacks sind schon schwierig, zumal am Anfang, Glückwunsch. Seid ihr denn schon dabei gesprungen? (So mit beiden Beinen gleichzeitig nach hinten und dabei mit beiden Füßen einen Klacker)
Tut gut, sich mal verbal ein wenig ausheulen zu können. Ich dachte schon, ich sei die Einzige...
Tut gut, sich mal verbal ein wenig ausheulen zu können. Ich dachte schon, ich sei die Einzige...
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isabo,
1. September 2006, 14:41
Ja, genau das meine ich, beidfüßig nach hinten springen und dabei einmal klackern. Meist klappts jetzt, nicht mehr nur zufällig, sondern einigermaßen reproduzierbar - allerdings weit entfernt von "sauber". Und wahrscheinlich auch nicht so, dass ich es in eine Schrittfolge einbauen könnte. Aber immerhin! Man freut sich ja an kleinen Dingen.
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syberia,
25. August 2006, 10:52
Das ist reine Gefühlssache. Man muss seinen Mittelpunkt und die Mittelachse finden. Das ist nicht einfach zu erklären.... wenn man sich ein Dreieck aus Pappe ausschneidet, dann ist der Punkt, auf dem man es auf einer Fingerspitze balancieren kann, der Mittelpunkt. Den haben wir Menschen auch. Einfach mal auf ein Bein stellen, Augen zu und im Bauchbereich "nachfühlen". Durch diesen Punkt geistig eine Achse (Senkrechte) ziehen und den Körper daran aufrichten. Wackelt man nicht mehr, hat man sie gefunden. Um diese Achse dreht man sich dann herum, erst ganz langsam, allmählich dann schneller, das ist Übungssache.
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frau klugscheisser,
25. August 2006, 16:38
Mit ein wenig Wissen kann man dem Gefühl sicher auf die Sprünge helfen. Es gibt Tage, da bin ich von Haus aus wackelig und solche, wo alles funktioniert (naja, fast alles).
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bonnie,
25. August 2006, 18:22
Geht mir nicht anders. An manchen Tagen dreht es sich aus ganz unerfindlichen Gründen einfach besser als an anderen - obwohl man eigentlich alles ganz genau so macht wie immer. Besser ist aber gar nicht erst darüber nachzudenken, sondern auf die individuellen technischen Möglichkeiten zu vertrauen beziehungsweise sie aufzubauen und auszunutzen.
Frau Klugscheißer hat ihren Namen wohl nicht ohne Grund. ;-)
Frau Klugscheißer hat ihren Namen wohl nicht ohne Grund. ;-)
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gruenschnabel,
25. August 2006, 12:22
Ich wünschte, ich könnte mich nur ansatzweise so drehen oder es wenigstens lernen. Bisher bin ich ratlos, welches der geeignete Kurs für mich ist....
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frau klugscheisser,
25. August 2006, 16:39
Welche Richtung wäre denn generell in Ihrem Interesse? Ballett - Modern - Hiphop - Jazz - Step - Contemp.?
Da findet sich mit Sicherheit eine Schule in Ihrer Nähe. Einfach mal im Internet suchen.
Da findet sich mit Sicherheit eine Schule in Ihrer Nähe. Einfach mal im Internet suchen.
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frau klugscheisser,
25. August 2006, 22:28
Diese Scheissdreckspirouetten machen mich noch wahnsinnig. Heute wieder keine einzige gestanden. Dabei hab ich wie der Teufel gespottet. Zefix!
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frau klugscheisser,
29. August 2006, 23:02
Ich weiß jetzt, woran es bei mir liegt. Ich habe früher immer Ballettpirouetten gemacht (Knie nach außen) und diese Bewegung ist immer noch so verankert, dass ich entweder das Knie halbherzig nach außen drehe oder den Schwerpunkt so verlagere, als wäre mein Bein nach außen abgewinkelt. Seit ich das weiß, geht es besser.
[Neue Spezialität Enchainées. Ich kann nämlich sowas von spotten...]
[Neue Spezialität Enchainées. Ich kann nämlich sowas von spotten...]
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