Mittwoch, 20. September 2006
And so I face the final curtain
Wann ist die Zeit gekommen, seinen Hut zu nehmen? Annemarie Wendel probte ihren Tod im Fernsehen nur wenige Monate vor der Uraufführung, während ich bei Joopi Heesters das Gefühl nicht loswerde, er hätte seine eigene Beerdigung verpasst. Nur ganz wenige schaffen einen würdevollen Abgang. Den Meisten kommt ihr physisches Ableben zuvor. Zum Glück, möchte man sagen, denn der Rest inszeniert große Verabschiedungsszenen, deren einziger Sinn darin besteht, später fulminante Comebacks zu feiern.

In manchen Berufen setzt körperliches Unvermögen einen Schlusspunkt. Berühmte Musiker wechseln ans Dirigierpult, Tänzer werden zu Choreographen und Schauspieler zu Schriftstellern. Und was tut ein Schriftsteller, dem nichts mehr einfällt? Er wiederholt sich. So lange, bis Pseudokenner die Wiederholungen zum persönlichen Stilmerkmal erklären.

Aufgewärmte Suppe von gestern bleibt immer noch Suppe von gestern. Aber wer will schon jeden Tag Suppe essen? Kochen ist nicht meine Stärke. Geduld auch nicht. Noch weniger Stagnation. Ich hau mir jetzt die Langeweile so heftig um die Ohren, bis sie mir zu allen Poren wieder rauskommt. Und dann geh ich leben. Oder sterben.

Unbekannter Sänger erfreut die Bewohner eines Altenheimes:


And here the real stuff.

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