Freitag, 2. Juni 2006
"Für jemanden, der Dich und Deinen Humor nicht kennt, klingt Dein Blog düster, melancholisch, mit einem Hang zum Selbstmitleid" oder so

Na toll...

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Die musikalische Reise - Teil 14
Von Weitem hört sie ein schlurfendes Geräusch, als ob Sohlen über Kiesel schleifen. Der Mond erhellt das Plateau vor dem Teehaus. Sie sieht mehrere Gestalten paarweise angeordnet, erst ungenau, dann immer deutlicher. Es ist eine Gruppe Tänzer, die sich zu Tangomusik aus einem mittig platziertem Kassettenrekorder bewegen. Die Paare schieben leise, wiegen sich gleichmäßig in den Armen oder umschlingen Beine, kombinieren weite Ausfallschritte mit Drehungen des gespannten Körpers. Sie beobachtet den Reigen eine Weile fasziniert. Der Tango lamentiert seine Melancholie zu den Schritten hintergrundartig, fast nebensächlich, und doch fordernd. Keine Musik der Welt scheint ihr derzeit trauriger. Sie setzt sich auf den Mauerrand der Plattform und lässt den Blick über die Lichter der Großstadt schweifen. Bösartige Zungen behaupten, Stuttgart wäre die kleinste Großstadt Deutschlands. Ein wenig zu spießig, zu geordnet und erdrückend empfand sie die Stadt, als sie hier studierte. Im Sommer drückt die Hitze wie unter dem Deckel eines Kochtopfes. Kein Lüftchen bewegt sich in der Stadtmitte, die durch die umrandenden Erhebungen eingekesselt scheint. Auch dies eine Stadt der Hügel. Als sie sich wieder umdreht, ist die Musik erloschen, die Paare verschwunden. Da fällt ihr ein, dass sie die Bekannte anrufen muss, bei der sie heute und morgen übernachtet. Damals, als sie noch studierten, hatten sie hochtrabende Träume. Sie wollten Karriere als Musiker machen, die Freundin mit ihrer Geige. Man unterrichtete an Musikschulen, um sich das Studium zu finanzieren und spielte an Weihnachten oder zu Hochzeiten in Kirchen. Sie mochten es nicht besonders und taten es dennoch. Später bekam die Freundin ein Kind, heiratete einen Studenten der Luft- und Raumfahrttechnik und blieb beim Unterrichten hängen. Ab und zu spielt sie mit den anderen Lehrern Quartett oder in Amateurorchestern. Man müsse in Übung bleiben, sagte sie. Dabei hat ihr Spiel gewaltig an Qualität eingebüßt. Sie war nicht mehr bereit, Opfer zu bringen. Ob die Kommilitonin jetzt zufriedener als damals ist, bezweifelt sie. Nur um die Familie beneidet sie sie, das Heim, in das es sich zurückzukehren lohnt. Sie selbst hat nichts, wofür es sich heimzukehren lohnt. Die letzte Heimat war der Mensch, der morgen unter der Erde liegen wird.

Auf dem Weg in die Rosenbergstrasse ziehen Häuser wie Gedanken an ihr vorbei. Hier eine Fassade, dort ein Platz, mit dem sie Erinnerungen verbindet. Es ist wie ein anderes Leben, an das sie sich erinnert. Sie ist eine andere. Gedankenverloren reibt sie die Handflächen aneinander. Der Ausschlag ist schlimmer geworden, die Bläschen aufgeplatzt. An manchen Stellen bildet sich so etwas wie Hornhaut. Die Finger schmerzen, wenn sie sie biegt. Sie spürt die Angst in sich aufkeimen, nie wieder Klavier spielen zu können, schluckt sie dann aber schnell mit dem angesammelten Speichel hinunter. Nein, das kann, das darf nicht sein. Vermutlich handelt es sich nur um eine Reaktion auf die Ereignisse der letzten Tage. Sie hat ihren Körper im Griff, wird trotzdem spielen, wird dann eben eine neue Technik erlernen. Nicht umsonst sind körperlich benachteiligte Künstler besonders gut. Sie kompensieren den physischen Nachteil mit Disziplin und Willenskraft. Paul Wittgenstein, der einen Arm in Folge des Krieges verlor, beauftragte neben anderen Komponisten auch Ravel, ein Klavierkonzert für die linke Hand zu schreiben. Thomas Quasthoff schaffte es trotz Conterganschädigung in die oberste Liga international anerkannter Sänger. Michel Petrucciani spielte bis zu seinem Tod hervorragenden Jazz, obwohl er unter Glasknochenkrankheit litt. Die Beispiele sind vielfältig und ihre schmerzenden Hände kein Vergleich zu dem, was diese Personen ihr Leben lang zu überwinden hatten. Im Moment steht ihr der Sinn sowieso nicht nach Musizieren. Die Freundin wird sie bitten, ein oder zwei Sonaten zu begleiten, da ist ihr das kleine Handicap eine willkommene Ausrede. Fast hätte sie die Haltestelle verpasst. Sie springt auf, greift ihre Tasche und stürzt aus der offenen Bustüre. Von dort sind es nur noch ein paar Meter bis zur Wohnung der Bekannten. Es wartet ein spätes Abendessen mit einem Glas Rotwein und viele Kindergeschichten auf sie, die sie für eine günstige Bleibe in Kauf nimmt. Ab und zu wird sie nicken und den Zeitpunkt herbeisehnen, an dem die Bekannte zum ersten Mal gähnt. Die Mutter wird sich bald entschuldigen, da sie wegen des Kindes so früh aufstehen müsse. Die Logik hat sie noch nie verstanden. Ab einem gewissen Alter sind Kinder durchaus in der Lage, sich selbst zu versorgen. Sie war beim Ankleiden nicht lange auf die Hilfe ihrer eigenen Mutter angewiesen. Aber insgeheim wird sie froh sein, wenn ihr die Bekannte eine gute Nacht wünscht. Dann kann sie sich ungestört in ihre Gedankenwelt zurückziehen.

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Mittwoch, 31. Mai 2006
Die musikalische Reise - Teil 13
Die Beerdigung wird in Stuttgart stattfinden. Sie ist schon heute mit dem Zug angereist, um die Witwe zu besuchen. Als der Zug in Stuttgart einfuhr, wurde ihr Brustkorb von unsichtbaren Schnüren zusammengezurrt. Sie konnte kaum atmen. Unwillkürlich musste sie an die Passage aus dem Märchen „Der Froschkönig“ denken. Der Prinz fährt mit seiner Auserwählten in einer Kutsche. Da hört er ein Geräusch. „Heinrich, der Wagen bricht“ ruft er seinem Diener zu. „"Nein, Herr, der Wagen nicht, es ist ein Band von meinem Herzen, das da lag in großen Schmerzen...“ Genau so fühlt sich Ihr Herz an, wund und gequetscht, mit dem Unterschied, dass keine überquellende Freude das unsichtbare Band sprengt. Vor der Türe zur kleinen Wohnung ihres Lehrers hält sie inne, atmet noch einmal tief durch bevor sie die Klingel drückt und wartet auf eine Stimme über Sprechanlage. Dieses Mal wird es keine männliche Stimme sein. Die Stimme ihres Mentors klingt in ihrem Kopf. „Du musst die Töne gehen lassen wie Kinder“. Sie ist gekommen, um ihn gehen zu lassen. Eine Frauenstimme tönt über den Lautsprecher. Als sie ihren Namen nennt, surrt der Türöffner. Vor ihr liegen fünf Stockwerke enge Treppen. Die Treppen hielten ihn fit, sagte er, genau wie die hundert Schritte zur Musikhochschule, die er täglich zurücklegte. Schon bald war sie zu einem namhaften Professor nach Köln und später Berlin gewechselt. Die Unterrichtsstunden bei ihm hat sie jedoch nie aufgegeben. Von den anderen Professoren brauchte sie nur die Namen im Lebenslauf, von ihm seine ungeheuer große musikalische Weisheit und sein Einfühlungsvermögen. Selbst als sie bereits international konzertierte, kam sie zu ihm, um mit ihm verschiedene Passagen oder Fingersätze zu diskutieren. In Wirklichkeit wollte sie aber nur ein wenig Heimat bei ihm spüren. Oft saßen sie beim Nachmittagstee mit seiner Frau beisammen. Das alte Porzellan zierte den antiken Tisch. Meist saß er auf dem Sofa unter einem riesigen düsteren Familienportrait seiner Vorfahren. Die kleine Stehlampe erhellte das Eck unter der Dachschräge. Seine Frau trug eifrig Kuchen und Kannen herbei, während sie miteinander redeten oder alten Radiomitschnitten lauschten. Heute wird das hellgrüne Sofa leer bleiben, der Kaffeetisch nur zur Hälfte gedeckt sein.

Vor der Eingangstüre wartet sie, bis sich ihr Atem beruhigt hat, bevor sie klopft. Eine große stattliche Dame in schwarz öffnet die Türe. Sie sehen sich einen langen Augenblick an, bevor die Gattin des Professors zur Seite tritt, um ihr Einlass zu gewähren. Keine der Beiden bringt auch nur ein Wort über die Lippen. Sie umarmen sich kurz, bevor sich die Dame abwendet, um mit einem Taschentuch verstohlen einige Tränen aus den Augenwinkeln zu tupfen. Sie bemerkt, dass die Frau gebückter als sonst geht. Sie war ein wenig größer als er, weswegen sie sich immer kleiner zu machen versuchte. Den Kopf eingezogen zwischen schlaffen Schultern biegt sie nach links in die Küche ein, während sie selbst im Tee- und Musikzimmer auf dem Sessel Platz nimmt. Während ihr Tee eingeschenkt wird, bemerkt sie das Zittern. „Darf ich?“ Mit diesen Worten nimmt sie die Teekanne an sich und schenkt ein. Die unerträgliche Stille ist gebrochen. Die Frau des Lehrers sinkt in den linken Sessel. „Es ist nicht dasselbe, nicht wahr?“ „Nein, es wird nie mehr so sein. Aber ich möchte Ihnen sagen, dass ich gerne gekommen bin.“ Die kleine Lüge lässt ihre Wangen erröten. Unter solchen Umständen sieht wohl kein Mensch freudig einem Besuch entgegen. Die Atmosphäre ist ein wenig steif, wie immer. Sie hat das Ehepaar immer gesiezt, während sie die Beiden duzten. Außerdem wurde im Hause des Professors streng auf Einhaltung von Etiketten geachtet. Als Kind und Jugendliche empfand sie es als ein wenig künstlich, später genoss sie diesen Habitus, weil er für sie etwas ganz Besonderes darstellte. Sobald sich die Wohnungstüre hinter ihr schloss, befand sie sich in einer ganz eigenen Welt. Gerade heute stellt dieses gezierte Verhalten ein Gefühl von Kontinuität her. Der Mentor ist gegangen aber mit seiner Gattin wird ein kleines Stück von ihm weiterleben. Was wird geschehen, wenn es niemanden mehr gibt, dessen Gedanken und Tun von ihm beeinflusst wurde und in dessen Erinnerung ein Mensch weiterleben kann? Dann ist der Mensch wirklich gestorben. Erst stockend, dann ein wenig flüssiger beginnt die Professorengattin aus ihrer Erinnerung zu berichten. Sie erzählt von seinem plötzlichen Tod, den letzten gemeinsamen Stunden und geht allmählich immer weiter zurück bis zum ersten Kennenlernen. Einmal schmunzelt sie, als sie seine Umwerbungsversuche schildert, dann lacht sie laut, beim Bericht eines Missgeschickes während er um ihre Hand anhielt. Das Lachen bricht jäh ab, wechselt in lautes Schluchzen, um den Tränen freien Lauf zu lassen. Die Frau ist wieder in der Gegenwart angekommen. Im Grunde weiß sie nicht so recht, was sie tun oder sagen soll. Sie steht auf, geht hinüber zu der Dame und legt ihr die Hand auf eine der bebenden Schultern. Eigene Tränen laufen ihr über die Wangen, bilden am Kiefer Tropfen und fallen lautlos zu Boden. Es gibt nichts, was sie sagen oder tun könnte, um das Leid dieser Frau zu lindern. Das ist die eigentliche Grausamkeit im Leben. Nicht der Tod, sondern die unendliche existentielle Einsamkeit, die allem Menschsein innewohnt. Sie spürt die Hand der Lehrergattin auf der ihren. Zugleich hat sie selbst das Gefühl, nicht mehr schlucken zu können. Alles will nach draußen. Sie muss von hier weg, muss in die Luft unter freiem Himmel. Mit knappen Worten verabschiedet sie sich, um die Wohnung überstürzt zu verlassen. Man sieht sich morgen auf der Beisetzung am Waldfriedhof.

Der Hoppenlaufriedhof wäre viel angemessener gewesen, doch finden dort zwischen berühmten Gräbern keine Beisetzungen mehr statt. Ganz in der Nähe des städtischen Konzertgebäudes, der Liederhalle, hätte er in der Nähe seiner Wirkungsstätte ruhen können. Immerhin wurde der Tenor Wolfgang Windgassen einst ebenfalls auf dem Waldfriedhof begraben. Es dämmert bereits, als sie sich auf den Weg zum Teehaus macht. Von dort hat man abends einen wunderbaren Blick über die Stadt. Dieser Ort war immer ein wenig Zuflucht für sie. Spät nachts halten sich hier vereinzelte Liebespaare oder einsame Gestalten wie sie selbst auf. Die Plattform ist nicht beleuchtet, weswegen man dort trotzdem ungestört seinen Gedanken nachhängen kann. Mit der Straßenbahn fährt sie vom Charlottenplatz über die Weinsteige in Richtung Weissenburgpark. Von einer kleinen Parkbucht führt eine lange Treppe nach oben. Bald wird sie in ihrer Erinnerung angekommen sein.

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And the gift is what you get by givin' more than you receive
Ich bringe ihn um. Ganz langsam. Schließlich soll er Schmerzen haben, wenn ich ihn töte. Gut hat mir die Szene aus Leolo gefallen, als der seinem Opa über ein Dachfenster eine Schlinge um den Kopf legt und anschließend die Gewichte in einen Schacht stößt. Hat leider nicht geklappt. Der Alte überlebt und Leolo kommt mit Brüchen ins Krankenhaus. Vielleicht sollte ich mir eine Pistole kaufen. Dabei wäre zu bedenken, dass ich als Frau schon gewaltige Koordinationsprobleme beim Ballwurf habe und ihn mit einem Schuß aus der Distanz höchstens ins Knie treffen würde. Ausserdem macht das Krach. Dann stehen gleich die Nachbarn vor der Türe. Ich glaube, wenn ich jemanden umbringe, wäre das Letzte was ich in dieser Situation brauchen könnte, eine Diskussion mit den Nachbarn über Ruhezeiten. Von einer Brücke oder auf Gleise stoßen käme ebenfalls nicht in Frage. Bei dem miesen Wetter habe ich keine Lust, stundenlang draußen rumzulungern. Bleibt nur Gift. Die Frage ist, welches Gift schnell und effektiv wirkt. Rattengift wäre seiner Person angemessen, wird allerdings wohl nicht reichen. Strychnin ist ausserdem noch in hoher Auflösung herauszuschmecken. Atropin wäre geeignet, weil es einen uncharakteristischen Befund hinterlässt. Tollkirschen gibts aber erst wieder in zwei bis drei Monaten und so lange kann ich nicht warten. Zyankali enthält Blausäure, das nach Bittermandeln riecht. Etwa die Hälfte aller Menschen kann diesen Geruch genetisch bedingt nicht wahrnehmen. Muss ich noch rausfinden, zu welcher Hälfte er gehört. Bei Blausäure reichen schon eingeatmete 60mg. In der Regel tritt der Tod (z.B. bei Todesstrafen in USA) nach etwa 10 Minuten ein. Und so lange soll ich mit ihm plaudern? Dann lieber was anderes. Sarin vielleicht? Bei geringer Konzentration führt das Einatmen zu Atemnot, Speichelfluss, Muskelzucken und Krämpfe, Schweißausbrüche, Erbrechen, unkontrollierbarer Stuhlabgang, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand. Klingt nicht gerade appetitlich. Ein freundlicher Zeitgenosse hat mir mal ein Buch über Todesstrafe geschenkt. Kürzlich fiel es mir wieder aus dem Bücherregal in die Hände. Vielleicht finde ich da was Passendes. Oder ich frage meinen Arzt oder Apotheker.

Wen ich umbringen will? Ach so ja, hab ich ganz vergessen zu erwähnen. Den Typen, der mit Hilfe einer einzigen Samenspende mein Leben in Gang gesetzt hat. Anschließend tat er alles, was in seiner Macht stand, um es zur Hölle werden zu lassen. Das darf ich jetzt ausbaden. Jedes geschissene verdammte Mal, wenn ich mit irgendwelchen Scheißtypen zu tun habe. Dachte erst, kann ich irgendwie umbiegen, scheint aber eine Lebensaufgabe zu sein. Geht schon besser als früher. Zumindest bilde ich mir das ein. Immerhin hab ich´s schon in mein blondes Köpfchen gehämmert. Leider steckt es da fest. Der Brocken ist zu groß, um ihn im Ganzen zu schlucken. Muss noch ein wenig kauen. Tut ganz schön weh zwischen den Kiemen. In meinem nächsten Leben komme ich als Mann auf die Welt. Da könnt Ihr aber Gift drauf nehmen. Aber sowas von.

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Etisalat*
Es ist mir eine besondere Freude, heute meine Leser aus Schweden, Italien, Frankreich, Österreich und der Schweiz zu begrüßen. Seit einiger Zeit habe ich auch Leser aus Hongkong und Brasilien (hallo Moni) hier zu Gast. Manchmal frage ich mich allerdings, ob meine auswärtigen Besucher auch alle der deutschen Sprache mächtig sind oder ob ich lieber auf Esperanto schreiben soll. Mein rudimentäres Schulenglisch reicht gerade noch für Smalltalk, mehr ist nicht drin. Ich hoffe, Sie verzeihen mir das.

Weil ich nun meinen Gästen entgegenkommen möchte, hier die Babelfischübersetzung des obigen Textes auf englisch:
It is me a special joy, today my readers from Sweden, Italy, France, to welcome Austria and Switzerland. For some time I have also readers from Hong Kong and Brazil (hello Moni) here to guest. Sometimes I ask myself however whether my foreign visitors are powerful also all the German language or whether I am to rather write on Esperanto. My rudimentary school English still hands straight for Smalltalk, to more is not in it. I hope, you forgive me that.

und nun auf französisch:
C'est pour moi une joie particulière d'accueillir aujourd'hui mes lecteurs de Suède, d'Italie, de France, d'Autriche et de Suisse . J'ai aussi depuis un certain temps des lecteurs d'Hong-Kong et du Brésil (hallo Moni) ici à l'hôte. Parfois, je me demande toutefois si mes visiteurs étrangers aussi de la langue allemande sont tous puissants ou si je dois écrire plutôt en esperanto. Mon anglais d'école rudimentaire va pour des Smalltalk, n'est justement encore pas plus à l'intérieur. J'espère, vous me pardonnez cela.

jetzt mal auf schwedisch:
Den är mig en special glädje, i dag min avläsare från Sverige, Italien, Frankrike, att välkomna Österrike och Schweitz. För någon tid har jag också avläsare från Hongkong och Brasilien (hälsningen Moni) här till gästen. Ibland frågar mig jag myself att emellertid huruvida min utländska visitors är kraftiga också allt det tyska språket eller huruvida jag ska ganska skriva på Esperanto. Räcker den engelska stillbilden för min rudimentär skola rakan för Smalltalk, till mer är inte i den. Jag hoppas, dig förlåter mig det.

und zum Schluss chinesisch. Hierzu musste ich den Text erst einmal nach englisch übersetzen, da bei Babelfisch keine Übersetzung von deutsch direkt nach chinesisch (trad.) angeboten wird. Ich bitte, etwaige Fehler zu entschuldigen. Sieht sehr interessant aus:
它是我特別喜悅, 今天我的讀者從瑞典, 義大利, 法國, 歡迎奧地利和瑞士。我並且有有一段時間了讀者從香港和巴西(你好Moni) 這裡對客人。有時我要求自己然而是否我的外國訪客並且是強有力的所有德語語言或是否我將寧可寫在世界語。我的基本學校英語仍然遞直接為家常話, 對更多不是在它。我希望, 您原諒我那。

Google liefert hierzu allerdings eine erwähnenswerte Alternative:
这是我的一个特别 喜悦,今天我国读者从瑞典、意大利、法国、奥地利和瑞士的欢迎. 一段时间以来,我也从香港的读者和巴西(你好莫尼)这里的客人. 有时候我问自己,但是不论我强大的外国游客也都全部德语还是我来写,而世界语. 我国中学英语依然简陋的手直Smalltalk,更不是它. 我希望你原谅我.

nicht zu verwechseln mit japanisch:
それは私特別な喜び、今日スウェーデン、イタリア、フランスからの私の読者、オーストリアおよびスイス連邦共和国を歓迎するためにである。 しばらくの間私にゲストに香港およびブラジルからの読者が(こんにちはMoni)ここにまたある。 時々私はしかし私の外国の訪問者がまた強力すべてのドイツ語の言語であるか、または私がむしろエスペラントで書くべきであるかどうか自分自身に尋ねる。 私の基礎的な学校の英語はまだそれに多くにスモールトークのために、ないまっすぐに渡す。 私は、許す私にそれを望む。

Sie sehen, es ist empfehlenswert, Fremdsprachen zu lernen.

Sehr geehrte Bewohner islamisch-arabischer Länder,
nein, ich habe Sie nicht vergessen und werde den Teufel tun, Ihnen Zündstoff für eine Diskriminierungsdebatte geben. Mohamed war ein dufter Typ, Kopftücher sind superchick und Allah ist echt riesig. Deswegen an dieser Stelle ein herzliches Inshallah:
هو ي سعادة خاصّة ، اليوم قارئاتي من سويد ، إيطاليا ، فرنسا ، أن يرحّب نمسا وسويسرا. ل بعض وقت يتلقّى أنا أيضا قارئات من [هونغ كونغ] وبرازيل (مرحبا [موني]) هنا إلى ضيفة. أحيانا يسألبنفسي أنا مهما ما إذا زائراتي أجنبيّة قوّيّة أيضا [ألّ ث] [جرمن لنغج] أو ما إذا أنا أن بالأحرى كتبت على إسبرانتو. ي بدائيّة مدرسة يناول اللغة الانجليزية بعد رأسا ل [سملّتلك] ، إلى أكثر ليس في هو. أنا آمل ، أنت عن صفحني أنّ.

*Etisalat steht auf meinem Display, wenn ich mich ins Mobilfunknetz in Dubai einlogge.

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Dienstag, 30. Mai 2006
Die musikalische Reise - Teil 12
Von weiter Ferne dringt der Ton der Türglocke in ihr Bewusstsein. Langsam öffnet sie die Augen, beginnt damit die Zimmerdecke abzutasten. Nach und nach erinnert sie sich: San Francisco, die Heimreise, ihr Professor. All das scheint plötzlich so unwirklich zu sein. Sie weiß nicht, wie lange sie so auf dem Boden im Flur gelegen hat. Noch fühlt sie sich zu schwach, um sich aufzusetzen. Ihre Hände spüren Nässe neben dem Körper, die ihre Kleidung durchdringt. Über die Schulter rollt sie sich zur Seite, zieht die Beine an und stützt sich auf einen Arm. Der Inhalt ihrer Blase breitet sich in einer Pfütze unter ihr auf dem Parkett aus. Es muss eine tiefe Ohnmacht gewesen sein. Plötzlich beginnen Tränen wie aus dem Nichts aus ihren Augen zu quellen. Ein tiefes Seufzen packt ihren Körper, wächst zu einem Schrei an und schüttelt ihn. Sie rappelt sich heulend auf, um im Badezimmer die nassen Kleider auszuziehen. Dann lässt sie Wasser in die Wanne einlaufen. Während sie zitternd auf dem Rand der Wanne sitzt, zieht ein Band von Bildern aus ihrer Erinnerung durch ihren Kopf. Die letzte Begegnung, der Wettbewerb, das Mozartkonzert. Sie hatte nicht einmal Gelegenheit, mit ihm den Sieg zu feiern. Als sie ihn anrief, um vom Wettbewerb zu berichten, war er für seine Verhältnisse fast ausgelassen. Sie hat für ihn gewonnen, wollte seine Anerkennung, die er meist zurückhielt, um sie nur noch mehr anzuspornen. „Das hast Du verdient. Ich habe es Dir sehr gewünscht und freue mich für Dich.“ Seine letzten an sie gerichteten Worte sickern in die Hirnrinde und brennen sich dort ein. Jemand behauptete einst, erst wenn die Eltern gestorben seien, würde man erwachsen. Der Professor war für sie immer mehr als Vater und Mutter. Sie brauchte ihn nicht mehr für ihre musikalische Entwicklung, wusste sie doch, was sie zu tun hatte, wie zu arbeiten und kannte seine Worte schon bevor er sie aussprach. Dennoch war er für sie immer eine wichtige Bezugsperson, ein Freund und Berater. Jetzt ist sie auf sich allein gestellt. Nicht wie in einem Konzert, in dem sie ebenfalls ganz alleine am Flügel sitzt. Diese Art der Einsamkeit kann sie mit Klängen füllen. Es ist ein Gefühl, als ob sie ohne Netz mitten auf einem Seil über den Abgrund balanciert. Jeden Moment kann sie in die Tiefe stürzen. Selbst wenn sie die Plattform am anderen Ende erreicht, kann sie das Erlebte mit niemandem teilen. Der, der das Seil und den Abgrund nur zu gut kennt, ist nicht mehr. Das Läuten des Telefons reißt sie aus ihren Gedanken. Sie mag jetzt mit keinem sprechen. Stattdessen taucht sie einen Fuß in das Wasser, zieht den anderen nach und senkt sich in die Wanne. Das warme Wasser, das ihren Körper umhüllt, gibt ihr in solchen Situationen das Gefühl von Geborgenheit. Vom Flur hört sie eine Stimme auf den Anrufbeantworter sprechen. Man teilt ihr mit, wann die Beerdigung sein wird und fragt, ob bei ihr alles in Ordnung wäre. Selten war so vieles in Unordnung in ihrem Leben wie jetzt. Sie weiß nicht, ob sie auf die Beerdigung gehen wird. Da ist diese Konzertverpflichtung in Rom. Nein, die ließe sich auch verschieben. Viel mehr als das ist es die Angst vor der Endgültigkeit, die sie jegliche Gedanken an die Beisetzung vermeiden lässt. Noch ist sie nicht bereit, zu nahe ist der Mensch, der verabschiedet wird. Sie möchte ihn gerne am Leben halten, glauben, dass alles nur ein böser Traum war.

Am Nachmittag ruft sie in der Agentur an. Ja, man habe vom Tod ihres Lehrers gehört. Ob sie nicht dennoch nach Rom fahren möchte. Falls nicht, würde für Ersatz gesorgt. Als nächstes telefoniert sie mit der Frau des Lehrers. Die entgegnete Verzweiflung schnürt ihr den Hals zu. Sie weiß nicht, was sie sagen soll. Passende Worte scheint es in solch einer Situation nicht zu geben. Da ist kein Raum für formulierte Gedanken. Beide weinen leise am Telefon. Dann verspricht sie, am nächsten Tag vorbeizukommen. Als sie den Hörer auf die Gabel senkt, fällt ihr Blick auf ein Foto aus längst vergessenen Tagen. Ein junges Mädchen sitzt darauf am Klavier, die Augen auf die Tastatur gerichtet. Daneben der Lehrer, der ihr Tun mit wohlwollendem Gesichtsausdruck verfolgt. Das Bild steht in einem Rahmen auf dem kleinen Tischchen im Flur. Manchmal war sie sich nicht sicher, ob sie weitermachen soll. In solchen Momenten betrachtete sie das Foto und wusste augenblicklich, dass ihre Wahl die Richtige war. Dieser Mann war zu einer Art Vaterersatz für sie geworden. Von ihrem Vater hat sie kaum Aufmerksamkeit bekommen. Er wusste oft nicht einmal, ob sie verreist war oder nur bei einer Freundin übernachtete. Als sie von Zuhause wegging, drückte er ihr einen Scheck in die Hand. Er hätte ihr auch eine Ohrfeige geben können, für sie wäre da kein Unterschied gewesen. Alles, was sie jemals von ihm wollte, war seine Aufmerksamkeit und Zuwendung. Auf ihren Konzerten glänzte er mit Abwesenheit. Einzig wenn sie für geladene Gäste im Haus spielen sollte, war er da. Nicht dass er ihr zuhörte. Seine Gedanken drehten sich meist um Geschäftliches. Während sie mit Tönen spielte, spielte er mit Zahlen und Worten. Sie leben in zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein können. Alles, was er ihr nicht geben konnte, hat sie sich im Laufe der Zeit von ihrem Mentor geholt. Dieser Mann schenkte ihr ungeteilte Aufmerksamkeit, hatte immer ein offenes Ohr für ihre kleinen Alltagssorgen und setzte sich mit ihren Gedanken und Worten auseinander. Die Diskussionen waren niemals bösartig, sondern eher konstruktiv. Dennoch war sie manchmal wütend auf ihn. Mit seinem Wissen gab er ihr manchmal das Gefühl, ein Kind zu sein. Dabei wollte sie ihm doch beweisen, wie sehr sie verstand, was er meinte. Sie wollte es in Klang umsetzen und ihm zeigen, dass sie seine Anforderungen zu erfüllen bereit ist. Später wurden die Auseinandersetzungen weniger. Er wusste, dass sie wusste, was zu tun sei. Nur ab und zu stupste er sie in eine Richtung, wenn sie sich an der Weggabelung nicht entscheiden konnte. Meistens behielt er damit Recht, zuletzt bei der Entscheidung um das Stück für das Wettbewerbsfinale.

Sie setzt sich an den Flügel und schlägt die Noten zu Chopins zweiter Sonate auf. Die Finger mögen die Tasten nicht berühren. Zwischen ihren Händen und der Tastatur scheint eine unsichtbare Scheibe zu liegen. Die Haut fühlt sich an, als ob sie dicke Handschuhe aus Glaswolle trüge. Auf den Handinnenflächen haben sich rote Stellen mit kleinen Bläschen gebildet. Vielleicht war das Badewasser zu heiß oder sie reagiert auf irgendetwas allergisch. Jedenfalls muss sie morgen deswegen unbedingt einen Arzt konsultieren. So kann sie nicht musizieren, allenfalls unkoordiniert auf die Tasten einhämmern. Tränen laufen über ihre Wangen, als sie ihre Hände betrachtet. So sitzt sie eine unbestimmte Weile regungslos vor dem Notenblatt mit Chopins bekanntestem Werk, dem Trauermarsch.

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